Natürlich kennt jeder die verwaschenen Bilder von früheren “Computerspielen”. Ziemlich klobige Konsolen vor alten Fernsehern mit Punkten drauf. Pong? Mondlandung? Irgendwo da hat das angefangen. Aber wie genau?
Die Geschichte der Videospiele
Pong war mitnichten nicht das erste Computerspiel, sondern das erste Spiel, welches als Heimcomputersystem programmiert wurde. Der Erfinder des ersten Videospiels heißt Willy Higinbotham und sein Spiel “Tennis for Two” hat er schon im Jahre 1958 fertiggestellt, 15 Jahre früher als Pong. Das “Spiel” war ein Oszilloskop, an den ein Analogcomputer angeschlossen wurde. Higinbotham arbeitete an dem Spiel, um die Attraktivität einer Ausstellung aufzufrischen, die das Brookhaven National Laboratory (damals ein Forschungsinstitut für Nuklearkraft) veranstaltete, um der Bevölkerung die Angst vor dem Super-GAU zu nehmen.
Das Prinzip war für heutige Begriffe simpel: Eine Linie fungierte als Boden, eine senkrecht stehende Linie als Netz. Der Ball konnte mit den Controllern von einer Seite zur anderen geschlagen werden, dabei löste ein Knopfdruck den Schlag aus, dessen Neigungswinkel eingestellt werden konnte.
Erstes Videospiel
Landete der Ball im Netz, war das Spiel zu Ende und konnte mit einer Reset-Taste neu gestartet werden. Es gab sogar Wind im Spiel und der Ball sprang zurück, wenn er das Netz getroffen hatte. Damit war das erste Videospiel der Welt komplexer als Pong. Das Spiel kam bei den Besuchern sehr gut an, die Menschen standen an manchen Tagen stundenlang Schlange, nur um spielen zu dürfen. Sehr interessant, vergleicht man “Tennis for Two” mit den Produkten, die heute die Menschen zum Schlangestehen bewegen.
Higinbotham hat seine Erfindung niemals patentiert, er hielt sie für nahe liegend und eines Patentes nicht würdig. Das Spiel “Tennis for Two” verschwand nach der Ausstellung wieder und Higinbotham verstarb 1995 mit ungefähr 20 Elektronik-Patenten, ohne jemals Teil am überwältigenden Erfolg der Videospiele gehabt zu haben.
Willy Higinbotham
William Alfred Higinbotham war ein US-amerikanischer Physiker und der erste Generalsekretär der Federation of American Scientists. Er gilt als Erfinder des ersten Videospiels, Tennis for Two (1958).
Im Oktober 1958, am Tag der offenen Tür in der Turnhalle des BNL, präsentierte Higinbotham Tennis for Two, eine Anordnung aus Analogcomputer und Oszillographen, bei dem zwei Personen eine vereinfachte Art Tennis gegeneinander spielen konnten. Higinbotham hatte nie ein Patent auf diese Erfindung angemeldet. Er wurde 1982 von der Firma Nintendo bei einem Prozess gegen Magnavox als Zeuge geladen. Magnavox stellte Lizenzforderungen für das Patent auf Heimvideospiele. Durch eine außergerichtliche Einigung der beiden Unternehmen wurde Higinbotham nie offiziell als Erfinder des Videospiels anerkannt.