Noch nie war der Mensch so vielen Bildern ausgesetzt, wie in der heutigen Zeit. Egal ob in Zeitungen, Zeitschriften, im Fernsehen, Kino oder im Internet: Das Bild beherrscht unsere Kultur und wirkt auf unser Bewusstsein ein, wie nie zuvor. Vor allem die Fotografie hat die Welt der Bilder revolutioniert, denn nie zuvor war es so einfach in so kurzer Zeit Bilder aufzunehmen und zu reproduzieren.
Fotos werden in der Regel mit einer Kamera aufgenommen. Der Begriff “Kamera” stammt von “Camera obscura”, die “dunkle Kammer”, ab. Sie existiert bereits seit dem 11. Jahrhundert und wurde zum Beispiel von Astronomen eingesetzt. Die Camera Obscura hat im Gegensatz zu modernen Kameras keine Linse, sondern nur ein kleines Loch, das als Projektionsfläche dient. Durch dieses Loch fallen Lichtstrahlen auf eine Projektionsfläche, und damit konnten somit schon im Mittelalter abgezeichnet werden.
Die erste Fotografie im heutigen Sinne wurde jedoch erst im 19. Jahrhundert von Joseph Nièpce angefertigt. Er war der erste, der mit der Camera Obscura Bilder auf Chlorsilberpapier festhalten konnte. Louis Jacques Mondé war jedoch derjenige, der dieses aufgenommene Bild mit einer Kochsalzlösung auch fixieren konnte – dies war Nièpce nicht gelungen.
In Deutschland erschien das erste gerasterte Foto 1883 in der Leipziger Wochenzeitschrift “Illustrirte Zeitung“. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Fotografie rasant weiter. Bald war es möglich in Fotostudios Portraits oder Familienfotos aufnehmen zu lassen, eine Gewohnheit, die das bis dahin übliche Malen von Portraits ablöste.
Zunächst waren Fotografien nur Unikate und konnten nicht vervielfältigt werden. Dies änderte sich mit dem Positiv-Negativ-Verfahren, das eine beliebige Vervielfältigung von Fotos ermöglichte. Die Positiv-Negativ-Fotografie beherrschte das 20. Jahrhundert und wurde Ende des 20. Jahrhunderts durch die Digitalfotografie abgelöst.