Popcorn – der Partysnack wurde bereits von den Indianern entdeckt. Irrtümlich wird Popcorn oft mit der Moderne, den Fünfzigern und dem Kino assoziiert. Dem ist aber nicht so. Popcorn, welches dem Puffmais im wahrsten Sinne des Wortes entspringt, war schon vor über 5000 Jahren bekannt. Da die Menschen zu dieser Zeit auch noch am Lagerfeuer aßen, ist es kein Wunder, dass sie diese Entdeckung schon so früh machten. Daher fand man auf dem amerikanischen Kontinent, speziell in Südamerika oder auch in Indien, in Ausgrabungsstellen Puffmaiskörner.
Wer hat das Popcorn erfunden?
Historikern fanden sogar Quellen, denen zu Folge die Indianer Puffmais als Orakel genutzt haben, dabei spielte die Richtung eine Rolle, in die das fertige Popcorn aus dem Topf mit heißem Öl gesprungen war. Auch die Knallgeräusche hatten eine Bedeutung, an ihnen wurde der Ärger der Götter gemäßen. Zubereitet wurde Popcorn aber auch in Metallpfannen oder Tonkrügen. Und als Kolumbus im Jahr 1492 Amerika betrat, haben die Ureinwohner Popcorn als Schmuck getragen. In Nordamerika wird Popcorn bis heute dazu benutzt, um zu Weihnachten Weihnachtsbaumketten zu erstellen. Quellen zu Folge soll Kolumbus das Popcorn auch selbst gegessen und gemocht haben. Als Snack wurde das Popcorn aber erst 1880 von Straßenhändlern verkauft. Natürlich in den USA, da es dort bereits bei vielen Urvölkern bekannt und beliebt war. Verkauft wurde aus selbstgebauten Automaten und mobilen Hilfsfahrzeugen.
Die erste Popcornmaschine von Charlie Cretors und der Popcorn-Rekord 2006 & 2010
Charlie Cretors war wohl der erste, der eine Popcornmaschine erfunden konzipiert und gebaut hatte, so dass sie funktioniert. Pfiffige Popcornverkäufer bauten damals Drahtkörbe, wie man sie heute aus der Friteuse kennt und legten das Popcorn dort hinein, um dann das heiße Öl darüber zu kippen, damit das Popcorn aufpoppt. Praktisches Problem dabei, nicht immer traf jedes Korn die notwendige Menge Öl, so war das Popcorn mal zu trocken und dann wieder zu fettig. Da Charlie Cretors bereits zuvor einen Erdnussröster gebaut hatte, verwendete er diese Erfindung, um daraus nun eine Popcornmaschine zu bauen. Die Rohstoffe, die er dann brauchte waren der Puffmais, Pflanzenfett und Zucker. Und während die erste Maschine noch Standfüße besaß und einen festen Platz brauchte, entwickelte er bald einen Popcornwagen, mit dem man mobil größere Mengen Popcorn schnell zu den Käufern bringen konnte.
Erst 1925 wurde die erste Popcornmaschine für den Heimgebrauch entwickelt und verkauft. Und so wurde Popcorn noch lange vor den Chips oder Salzstangen zum beliebten Knabberspaß für daheim und unterwegs. Der bekannteste Popcorn-Rekord wurde 2006 und 2010 erzielt. 2006 wurde in Illinois, USA, die größte Popcornkugel der Welt zubereitet. Die XXL-Flocke wog 1550kg, hatte 2,4 m im Durchmesser und einen Umkreis von 8 m. Der Rekord in 2010 hatte den von 2006 noch einmal überboten.
Popcorn als Mitarbeiter in der Wissenschaft
Der amerikanische Ingenieur Percy Spencer hatte das Glück im Jahr 1945 noch eine weitere Entdeckung zum Popcorn machen zu dürfen. Er stellte fest, dass Puffmais auch mit Hilfe Mikrowellen aufplatzte. Also untersuchte er eine Reihe von Lebensmittel, wie sie auf Mikrowellen reagieren und stellte wiederum fest, dass Mikrowellen sehr gut zum Erwärmen von Speisen geeignet waren. Dank dieser Entdeckung wurde auch der erste Mikrowellenofen gebaut, damals noch sehr groß und unhandlich.
Warum Popcorn knallt und andere interessante Aspekte über Popcorn-Flocken
Der Puffmais hat eine besondere Eigenschaft, er hat eine sehr dünne aber harte Haut und bietet als einziger die Möglichkeit, dass der Kern innen drin explodieren kann. Während ein Puffmaiskorn also im Öl schwimmt, wird das Wasser so stark erhitzt, dass ein Druck entsteht, der das Puffmaiskorn platzen lässt. Gleichzeitig gelatiniert die Stärke im Kern und der Kern verändert mit Hilfe von Proteinen seine Substanz zu dem weißer, biegsamer Popcorn-Flocke, was man dann essen kann. Dabei unterscheidet man noch in „Schmetterling-Flocken“ und „Pilz-Flocken“. Die „Schmetterling-Flocken“ haben ganz viele, runde Ecken oder auch „Flügel“ genannt. Die „Pilz-Flocken“ sehen wieder wie ein Pilz aus, an einer Stelle sehr oval und groß, wie ein Pilzkopf. Puffmaiskerne platzen in der Regel bei etwa 180° C mit einem Druck von 135 P/in. Dieser Prozess ist auch wichtig für die Qualität des Popcorns.
Wird der Puffmaiskern zu schnell erhitzt, platz er zwar auf, bleibt aber eher hart und die Stärke kann dann nicht richtig gelatinieren und das Popcorn bleibt klein. Und Züchter achten hier sehr darauf, dass sie die Puffmaiskerne nicht zu früh ernten, damit auch der Feuchtigkeitsgehalt der Kerne stimmt. Wichtiger Trick der Industrie, während Händler das Popcorn nach Gewicht einkaufen, verkaufen sie es nach Volumen weiter, somit können sie die Gewinne steigern, vorausgesetzt die Qualität des Popcorn und die Arbeit der Züchter stimmt. Geschmacklich wird Popcorn in Deutschland gezuckert oder karamellisiert verkauft. In der Schweiz und in Italien beispielsweise gesalzen. Mit 78g Kohlenhydrate und 4g Fett und 380 Kalorien pro geplatzte 100g, nicht gerade ein diätetisches Nahrungsmittel.