Wer hat Kaffee erfunden

Kaffee

Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Der Kaffee hat eine Jahrhunderte alte Geschichte. Dennoch ist das enthaltene Koffein gleichermaßen Droge und Nervengift.

Entdeckung und Verbreitung

Ursprünglich stammt der Kaffee aller Kenntnis nach aus dem abessinischen Hochland. Andere Quellen berichten jedoch, dass die Region Kaffa im Südwesten Äthiopiens das Ursprungsgebiet des Kaffees ist, wo er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt wurde. Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert durch Sklavenhändler nach Arabien. Ab dem 15. Jahrhundert fand er dann zunächst in den arabischen Ländern seine Verbreitung. Über moslemische Pilger wurde er allmählich in der ganzen islamischen Welt bekannt und beliebt als ein Getränk, welches nicht alkoholisch ist, nicht berauscht, sondern gar ernüchtert und den Intellekt stimuliert; in der Literatur spricht man deshalb auch vom „Wein des Islam“.

Medizinische Warnungen vor den Wirkungen des Kaffees

Im Jahr 1679 warnte die medizinische Fakultät der Universität Marseille noch eindringlich vor dem Genuss von Kaffee, weil er ihrer Meinung nach in Verdacht stand, die Lymphe heraus zu reißen, die „Nieren auszutrocknen“, das Gehirn zu bedrohen, den Nervensaft einzutrocknen und Impotenz zu verursachen – um nur ein paar Beispiele aus der Schreckensschrift zu nennen. In Istanbul ließ man Kaffeetrinker verprügeln, ihnen die Zunge heraus reißen oder man nähte sie gar in Kaffeesäcke ein und warf sie ins Meer. Anhand dieser Ereignisse wird einmal mehr deutlich, dass Drogen, – und das im Kaffee enthaltene Koffein ist unbestritten eine Droge -, stets so beurteilt werden, wie man sie vor dem Hintergrund jeweiliger kultureller Gegebenheiten wahrnimmt.

Siegeszug des Kaffees auch in Europa

Während der Kaffee noch um 1650 in Europa relativ unbekannt war (Koffein wurde allenfalls als Medikament eingesetzt), war er hundert Jahre später bereits fest etabliert. Mit dem Zeitalter des Rationalismus begann auch der Siegeszug des Koffeins, das gerade im Bürgertum den bis dahin als Rauschdroge vorherrschenden Alkohol verdrängte. Als die medizinische Fachwelt noch eindringlich vor der Koffeindroge warnte, setzte sich der Höhenflug des Kaffees in Europa fort und gipfelte in der Eröffnung der ersten Kaffeehäuser (das erste Wiener Kaffeehaus wurde um 1683 eröffnet) und der damit verbundenen Entstehung der „Kaffeehauskultur“. Der Grund für die Legalisierung der Kaffeedroge liegt – wie bei den meisten anderen Drogen auch – einerseits an der Anpassung bestehender Gesetze an gesellschaftliche Realitäten und andererseits an der Erschließung des Drogenverkaufs als zusätzliche Steuereinnahmequelle für die Staatshaushalte.

Die Wirkungen von Koffein

Die (Neben-)Wirkungen des Koffeins sind in etwa mit denen von Weckaminen (Amphetaminen) vergleichbar: Die psychischen Wirkungen reichen von der milden Anregung mit einer Steigerung der Konzentrationsfähigkeit bis hin zum regelrechten Aufputschen, wobei das Denken fahrig und zusammenhanglos wird und die zunächst gesteigerte Konzentrationsfähigkeit drastisch einbricht. Physisch wirkt Kaffee auf das Zentralnervensystem, reizt das vasomotorische Zentrum, steigert den Blutdruck und wirkt in Mengen über einem Gramm als Krampfgift; in Mengen über zehn Gramm oder einer Tagesdosis von ca. 100 Tassen Kaffee soll es sogar tödlich sein.

Im Durchschnitt trinken die Deutschen pro Kopf vier Tassen Kaffee täglich. Das ergibt aufs Jahr hochgerechnet 160 Liter, womit Kaffee noch vor Bier das beliebteste Getränk der Deutschen ist.

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