Wer hat den PC erfunden

IBM 5150

So etwa auf 1974 muss wohl die Geburtsstunde des Personal Computers datiert werden. IBM trat 1975 mit dem ersten Arbeitsplatzrechner 5100 an. Schon vor dem IBM-PC 5150 von 1981 gab es Personal Computing.

Geschichte der frühen Personal Computer.

Zwei Fragen, auf die es keine einheitliche Antwort gibt. Viele Autoren sehen in dem IBM 5150, der am 12.August 1981 das Licht der Welt erblickte, den Startpunkt des PC. Doch schaut man genauer hin, dann markiert die Vorstellung dieses Maschinchens nur die Schöpfung eines neuen Begriffes. Das IBM-Marketing stellte dieses Gerät als „Personal Computer“ oder kurz PC vor. Natürlich vorzugsweise in der Variante IBM-PC. Allerdings kam der erste Klon schon bald daher. Und auch andere Hersteller lieferten schon vor 1981 Rechner mit Merkmalen des PC.

Doch es gab Vorgänger. Bei IBM ist es doch klar, dass vor dem Modell 5150 ein Modell 5100 zu haben war. Und auch das hatte Vorläufer.

Was ist ein PC?

Ein Personal Computer ist ein kleiner Computer, der als Einzelplatzrechner konfiguriert ist und nur von einem Menschen bedient und genutzt wird. Diese scheinbar präzise Definition ist trotzdem schwammig. Denn sie trifft auf viele Computersysteme unterhalb des Rechners mit mehr als einem angeschlossenen Arbeitsplatz zu. Diese Geräte der mittleren Datentechnik werden aber nicht zu den PCs gezählt, weil ihnen das Merkmal der Portabilität fehlt. Als PC sollten nur solche Maschinen bezeichnet werden, die von ihrem Nutzer ohne Möbelpacker und Elektroniker von einem Arbeitsplatz zum nächsten gebracht werden können.

Xerox Alto, Altair 8800 von MITS

Der erste Computer für Anwendungen am Arbeitsplatz war der Xerox Alto aus dem Jahr 1973. Das Gerät hatte eine grafische Benutzeroberfläche eine Maus mit 3 Tasten, eine an der Schreibmaschine angelehnte Tastatur und ein zusätzliches 5-Tasten-Eingabegerät für besondere Befehle. Es kamen nur Prototypen in der Forschung zum Einsatz.

1975 begann die Ära des Heimcomputers mit dem Altair 8800. Der wurde 1974 von Ed Roberts entwickelt. Die Firma MITS verkaufte ihn ab 1975 als Bausatz für 397 US$. Fertig montiert musste 695 $ für das Gerät auf den Tisch gelegt werden.

IBM 5100

Unter dieser Bezeichnung stellt IBM am 9. September 1975 die erste Serie von Mikrocomputern vor. Die Familie 5100 umfasste für damalige Zeiten sehr kompakte Systemeinheiten und spezielle Peripheriegeräte wie Bandlaufwerke und Drucker. Die 5100 waren noch mit Magnetkernspeicher von 16 Kilobyte bis 64 Kilobyte ausgerüstet und brachten um die 20 kg auf die Waage. Er war mit Interpretern für APL und/oder BASIC ausgestattet. Und mit APL, das ist „A Programming Language“ mit sehr mächtigen Befehlen in einer extrem verkürzten Schreibweise, war die 5100 für Menschen, die mit größeren Datenmengen rechnen mussten, auch noch nach der Vorstellung des 5150 eine gern genutzte Alternative. Erst der PC mit dem 386-Prozessor konnte der 5100 beim Rechnen das Wasser abgraben. Die 5100 fand vor allem bei Ingenieuren und Wissenschaftlern zur Lösung komplexer Berechnungen einigen Zuspruch. Trotzdem war die Serie nicht besonders erfolgreich, denn die Preise waren abschreckend hoch.

Die Modelle der Serie 5100 waren die Vorgänger des IBM-PC 5150 von 1981. Doch unter der Haube haben diese Geräte miteinander praktisch nichts mehr zu tun. Denn die rasante Entwicklung der Halbleitertechnik erforderte alle Jahre eine komplette Neuentwicklung.

Apple II, Commodore PET und Tandy TRS

Im April 1977 wurde der Apple II vorgestellt. Er war das erste System, bei dem freie Steckplätze des Apple-Bus-Systems für die individuelle Konfigurierung durch Erweiterungskarten nutzbar waren. Mit diesem Computer konnten Farben dargestellt und Töne erzeugt werden.

Ebenfalls 1977 wurden der Commodore PET 2001 und der Tandy TRS 80 vorgestellt. Sie ähnelten in der Leistung dem Apple II. Sie hatten aber keine Steckplätze für Erweiterungskarten, keine Farbdarstellung und keine Tonausgabe. Dafür war der Commodore PET mit dem so genannten IEC-Bus ausgerüstet, der in der Messtechnik weit verbreitetet ist. Daher wurde der Commodore PET oft in Anlagen der Mess- und Regeltechnik eingebunden.

Ein exakter Geburtstag ist nicht zu finden

Am besten nähert man sich der Geburtsstunde des PC über die in ihm steckende Zentraleinheit. 1972 kam der erste Prozessor 8008 von Intel auf den Markt. 1974 folgte der verbesserte Mikroprozessor 8080. Mit ihm als Zentraleinheit entstanden erste Computersysteme, auf die die Merkmale eines PC zumindest teilweise zutrafen. Der PC ist somit seit etwa 35 Jahren der Begleiter der Menschheit.

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