Die Geschichte des Kaffee-Konzerns Starbucks Corporation, Seattle. Erfahren Sie mehr über die Geschichte des Kaffeebar-Betreibers und Einzelhandels-Unternehmens Starbucks Corporation aus Seattle, USA.
Die Anfänge des Kaffee-Konzerns Starbucks liegen in einem Kaffee-, Tee- und Gewürzgeschäft mehrerer Studenten, die Anfang der siebziger Jahre von San Francisco nach Seattle gezogen waren. Ihr kleines Handelsgeschäft benannten die Jungunternehmer nach einer Figur aus Herman Melvilles Roman „Moby Dick“, den Steuermann „Starbuck“. Auch das bis heute gebräuchliche Firmenlogo der Starbucks Corporation, die berühmte Meeresnymphe, oder „Sirene“, galt den damaligen Unternehmensgründern als Reminiszenz an die maritime Kultur der amerikanischen Pazifik-Küste und die Hafenstadt Seattle.
Die Anfänge der Starbucks-Geschichte
In dieser Frühphase des Unternehmens verkaufte man in den bis 1981 insgesamt nur drei Starbucks-Filialen Seattles noch keinen frisch aufgebrühten Kaffee oder gar Espresso, sondern lediglich Kaffeebohnen und höherwertige Kaffeemaschinen. Über den Vertrieb dieser Geräte kamen die Firmengründer Anfang der achtziger Jahre mit einem Handelsvertreter für Kaffeemaschinen mit dem Namen Howard Schultz in Kontakt, der für die weitere Geschichte von Starbucks eine entscheidende Rolle spielen sollte.
Howard Schultz und die Starbucks-Espresso-Bar
Schultz, der 1982 Teilhaber der Starbucks-Läden in Seattle wurde, fasste nur rund ein Jahr nach seinem Eintritt in die „Starbucks Coffee Company“ die Idee, in den Ladengeschäften von Starbucks zukünftig kleine Espressobars einzurichten und dort nun auch frisch zubereitete Kaffeegetränke zu verkaufen. Nach dem Besuch einer Fachmesse für Kaffeemaschinen in Italien hatten ihn die zahlreichen dort anzutreffenden Kaffeebars zu diesem Schritt inspiriert.
Aufbau der Starbucks-Kaffeehaus-Kette
Die neue Geschäftsidee sorgte trotz ihres anfänglichen Erfolges alsbald jedoch für Spannungen mit den ursprünglichen Gründern von Starbucks. Howard Schultz machte sich zunächst selbständig und gründete 1986 eine eigene, im italienischen Espressobar-Stil gehaltene Kaffeehaus-Kette, genannt „Il Giornale“. Die alten Geschäftsbeziehungen mit den Gründern von Starbucks blieben jedoch auch nach Schultz‘ Abschied von der alternativen Coffee Company erhalten. Als sich die alten Starbucks-Gründer geschäftlich umzuorientieren begannen, unter anderem durch den Kauf eines lukrativen kalifornischen Kaffeerösters, entschloss sich Schultz 1987, wichtige Teile des Starbucks-Filialnetzes in Seattle für insgesamt rund 3,8 Millionen US-Dollar zu übernehmen. Er legte damit einen ersten wichtigen Grundstein für seinen Plan, eine landesweite Kette von Kaffeebars aufzubauen.
Börsengang der Starbucks Corporation 1992
Anfänglich besaß Schultz lediglich 11 Filialen im Großraum Seattle, expandierte mit seinem Kaffeebar-Konzept bis zum Ende des Jahrzehnts jedoch bereits an der gesamten amerikanischen Westküste. Um die landesweite Expansion von Starbucks voranzutreiben, ging das Kaffee-Unternehmen aus dem Bundesstaat Washington 1992 schließlich an die Börse. Zu diesem Zeitpunkt besaß Starbucks bereits 165 Filialen.
Weltweite Expansion von Starbucks
Die neunziger Jahre kennzeichneten vor allem eine nordamerikaweite Ausbreitung der Kaffee-Kette und machten aus Starbucks allmählich eine bedeutende Marke für Kaffee-Gastronomie in den USA und Kanada. Ab 1996 begann Starbucks schließlich mit einer intensivierten Auslandsexpansion, insbesondere in der englischsprachigen Welt (Großbritannien und Australien) und nach Asien. Wachstum generierte Starbucks dabei durch sowohl die Übernahme kleinerer lokaler Kaffeehaus-Ketten in den USA und in Übersee ebenso wie durch die kontinuierliche Erprobung neuartiger Filial- und Warenkonzepte.
Starbucks und seine Anfänge in Deutschland
Im Jahre 2000 gehörten zum Starbucks-Konzern bereits 3.500 Kaffeebars weltweit. Diese wurden entweder direkt durch die Starbucks Corporation selbst oder durch örtliche Franchisenehmer betrieben. 2002 eröffneten erste Starbucks-Filialen auch im deutschsprachigen Raum, anfänglich jedoch noch im Verbund mit dem Karstadt-Konzern. Die allererste Starbucks-Kaffeebar entstand zunächst in Berlin.
Krise der Starbucks-Kaffee-Kette
Doch nicht immer konnte sich Starbucks mit seinem Kaffeebar-Konzept durchsetzten. Vor allem der nordamerikanische Markt erwies sich im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts bereits als weitgehend gesättigt. Starbucks sah sich alsbald auf diesem für das Unternehmen so wichtigen Markt gezwungen, zahlreiche unrentable Filialen wieder zu schließen. Überdies musste sich Starbucks hier mit machtvoll auftretenden Konkurrenten, etwa in Gestalt des McDonald’s-Konzerns und seinem Kaffeetheken-Konzept „McCafé“, messen.
Diversifiziertes Produktangebot bei Starbucks
Vor diesem Hintergrund begann die Starbucks Corporation, das Angebot in ihren Filialen an Standorte und Kundenbedürfnisse immer weiter anzupassen. Ein Prozess, der bereits in den neunziger Jahren seinen ersten Anfang genommen hatte. In immer stärkerem Maße wurden nun auch Fruchtsäfte, Sandwiches oder Salate in Starbucks Kaffeebars verkauft. Das Kaffee-Unternehmen drängte nun immer stärker auch in den Einzelhandel und begann seine Kaffee-Mischungen auch über Supermärkte zu vertreiben. Zugleich expandierte man etwa mit der Übernahme des amerikanischen Teeherstellers Tazo Tea im Jahre 1999 auch in neue Geschäftsfelder.
Wandel der Starbucks Corporation nach 40 Jahren Geschichte
Wie sehr sich das Selbstverständnis des Starbucks-Konzerns inzwischen von seinen Kaffee-Wurzeln abgelöst hat, erwies das zu Beginn Jubiläumsjahres 2011 vorgestellte neue Starbucks-Logo. Dieses ziert zwar noch immer die berühmte grün-weiße Meeresnymphe, verzichtet jedoch auf den bekannten Schriftzug „Starbucks Coffee“. Mit großen Schritten plant das amerikanische Unternehmen aus Seattle offenkundig nun die Umwandlung der Starbucks Corporation hin zu einem Einzelhandels- und Lifestyle-Konzern, der nicht nur Kaffee, sondern auch CDs, E-Books, Wein oder Energy Drinks verkauft. 2010 betrieb Starbucks rund 17.000 Filialen in 50 Ländern, davon befanden sich ca. 140 in der Bundesrepublik Deutschland.