Der Erfinder Reginald Aubrey Fessenden hat es als erster geschafft, eine Radiosendung auszustrahlen. Am 24. Dezember 1906 zählten so insbesondere Matrosen zu den ersten Radiohörern der Welt.
Über 18 Kilometern reichte der Radius, in dem Menschen mit einem Empfangsgerät – welches eigentlich dem Empfang von Morsezeichen diente – die Radiosendung mit Sprache und Musik vernehmen konnten. Da zu dem Zeitpunkt der ersten Ausstrahlung Heilig Abend gefeiert wurde, war Fessendens Sendung auch dementsprechend weihnachtlich: Zu Beginn spielte er auf seiner Geige das Lied „O heilige Nacht“ , dann las er ein paar Verse aus dem Lukas Evangelium und spielte zum Schluss Händel. Schließlich verabschiedete er sich mit Weihnachtsgrüßen.
Reginald Fessenden: Nach Thomas Edison der fleißigste Erfinder seiner Zeit
Der Kanadier Fessenden (1866–1932) meldete soviele Patente an, wie sonst keiner – nur Thomas Edison überrundete ihn. Beide arbeiteten aber auch zusammen an der Isolierung von Elektrokabeln. Bereits im Jahr 1900 schaffte er die erste kabellose Sprachübertragung, woraufhin er die National Electric Signaling Company (NESCO) gründete, um mithilfe der Morsetelegrafie Brant Rock in Massachusetts mit anderen Orten zu verbinden. Im Grunde ist Fessenden auch der Begründer des W-Lan.
Radio durch Verstärkung elektromagnetischer Schwingungen
Der Elektroingenieur Ernst Alexanderson baute im Auftrag von Reginald Fessenden einen Hochfrequenzgenerator, der Radiowellen aussenden konnte. Dies sind elektromagnetische, gleichbleibende Schwingungen, die über ein Mikrofon zum Lautsprecher gesendet werden. Den Generator, auch Alexanderson-Alternator genannt, befestigten die Erfinder an der Funkstation in Brant Rock. Dadurch konnten sich die Radiowellen in einem weiten Umkreis ausbreiten. Mit der Erfindung des Radiogerätes für den Haushalt hieß es seitdem: Radio an, Musik raus.
Hier kann man in die erste Radiosendung der Welt reinhören.