Die Beherrschung der Schrift ist für die Arbeit wichtig. Unsere Schrift dient im Zusammenhang mit der Sprache der Verständigung der Menschen und der Bewusstseinsbildung. Analphabeten haben es schwer im Beruf.
Unsere Buchstaben haben eine lange und interessante Vergangenheit. Die einfachen Einzelbuchstaben gehen zurück auf die komplizierten ägyptischen Hieroglyphen. Im Laufe der Zeit haben sie sich durch ständige Vereinfachung dem Bedürfnis nach schnellem Lesen und Schreiben angepasst. Die Schrift hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Werkzeug. Sie nützt dem Menschen und steigert seine Arbeitskraft. Die Schrift hilft den Menschen bei der Übermittlung von Wissen.
Vor der Schrift war das Bild
Die Zeichnungen der Höhlenbewohner in der Steinzeit waren eine Art schriftliche Mitteilung. Der Druck nach einer vereinfachten Form der Mitteilung schuf aus diesen realistischen Bildern vereinfachte Ideen. Vor etwa 6.000 Jahren entstanden die ersten Wort-Bildschriften. Die Ideen-Zeichen wurden weiter abstrahiert und für fast jedes Wort ein Zeichen gefunden. Der Weg unserer heutigen Buchstaben führte von den Hieroglyphen über die phönikische Konsonanten-Schrift zur Lautschrift der griechischen Stadtstaaten. In den Formen der griechischen Schrift sind die Konturen unserer heutigen Großbuchstaben bereits erkennbar.
Änderung der Schreibrichtung der Schrift
Im klassischen Griechenland wechselte auch die Schreibrichtung. Früher hatte man von rechts nach links geschrieben. Im fünften Jahrhundert wechselte diese Schreibrichtung von links nach rechts. Eine Abart der griechischen Schrift wurde von den Römern übernommen und abgewandelt. Hier beginnt die Epoche der Schriftgeschichte, die für unser heutiges Schreiben von Bedeutung ist.
Die Erfindung der Buchdruckerkunst war wichtig für die Schrift
Das wichtigste Ereignis der Gotik und Schriftgeschichte war die Erfindung der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Bürger Johannes Gensfleisch zum Gutenberg in den Jahren 1535 bis 1555. Das geschriebene Wort wurde durch das gedruckte Wort abgelöst. Neben der Schreibfeder wurde der Stichel, der die Buchstaben schnitt, zum formbildenden Werkzeug der gedruckten Schrift. Dadurch drang die Lese- und Schreibkunde schnell zu allen Schichten der Bevölkerung. Das Zweckmäßige mit dem Schönen zu vereinen, muss das Ziel jeder Schrift sein. Schrift schreiben erzieht zur Disziplin. Im Mittelalter und in der Renaissance waren die Lehrer Kalligraphen. Das Schönschreiben gehörte zur Allgemeinbildung. Ein interessantes Thema ist die Auswertung der Handschrift. Hier berührt das Schrift Schreiben die Probleme der Psychologie. Die Hand wird vom motorischen Nervensystem gesteuert. Wichtig sind hier die Erkenntnisse des Schreiben bei rechtlichen Problemen. Zum Beispiel des Nachweises der Fälschung von Unterschriften.
Alle Berufszweige brauchen die Schrift
Die Schrift gehört auch zum heutigen Stadtbild. Sie hat klärende, erklärende sowie werbliche und oft auch durch Leuchtreklamen repräsentative Funktion. Kein Beruf kann auf die Schrift verzichten. Aufträge, Rechnungen, Angebote und Visiten-Karten sind nur einige wenige Beispiele dafür. Auf Urkunden wirkt die handgeschriebene Form stilvoller. Wir kennen die Schrift auf Plakaten und Transparenten. Aber auch Schriften in Stein geschlagen, Schriftsätze auf Metall und auf Holz sind jedem bekannt. Es gibt vielseitige Anwendungsmöglichkeiten der Schrift. Spezielle Schrift kann auch zur Kunst werden. In erster Linie ist gute Schrift aber Handwerk. Ohne Schrift, ohne Buchstaben, würden auch die Schreibmaschinen, die Computer und unsere Handys nicht funktionieren. „Nicht alles, was schwer zu lesen ist, ist auch intelligent“, meinte Norbert Thomas. Die Schrift gehört zum Alltag. Eine Schrift muss man schreiben, lesen und verstehen können. Ohne Schrift geht nichts.