Olof Rudbeck gehört zu den schwedischen Universalgenies des 17. Jahrhunderts. Er entdeckte das lymphatische System und stellte proklamierte Schweden als den Ort an dem einst Atlantis stand. Olof Rudbeck, der Ältere, wurde 1630 als Sohn des Bischofs von Västerås geboren. Er besuchte die Universität von Uppsala und studierte Anatomie.
Olof Rudbeck – Universalgenie des 17. Jahrhunderts
Olof Rudbecks war ein Paradebeispiel unter den Universalgenies des 17. Jahrhunderts. Er erfand unter anderem Fischreusen, Windmühlen und eine Hebebrücke, richtete einen Postdienst zwischen Uppsala und Stockholm ein und sicherte durch ein Aquäduktdie Wasserversorgung Uppsalas. Olof Rudbeck dozierte an der Universität Uppsala in Mathematik, Astronomie und Baukunst. Er reformierte das Studium an der Universität und entwarf den modernsten Seziersaal Europas.
1654 wurde Olof Rudbeck Dozent der Botanik an der Universität Uppsala und legte dort den ersten botanischen Garten an, welcher später unter Carl von Linné große Bedeutung erlangte. Rudbeck wurde 1660 Professor für Naturgeschichte und war von 1661-1670 Rektor der Universität Uppsala. Alfred Nobel ist einer seiner Nachfahren.
Entdecker der Lymphgefäße
Olaf Rudbeck machte sich bereits 1652, im Alter von 21 Jahren, durch die Entdeckung der Lymphgefäße einen Namen. Rudbeck beschrieb die lymphatischen Gefäße als Erster als ein eigenes Organsystem. Bereits der griechische Arzt der Antike Herophilos (330 v. Chr. – 255 v. Chr.) stellte fest, dass milchige Gefäße vom Körperinneren ausgehen.
Danach wurde die Theorie, dass ein autonomes Lymphsystem existiere lange Zeit verworfen. Erst Gaspere Aselli (1581-1674) entdeckte es wieder. Rudbeck bewies schließlich, dass die einzelnen Lymphgefäße ein autonomes rosenkranzförmiges Kreislaufsystem bilden.
Atlantis – Forscher Olof Rudbeck
Durch die Entdeckung Amerikas, dem Kontinent der USA, wurde das Atlantis-Motiv in der Renaissance wieder verstärkt aufgegriffen. Anhand der Beschreibung von Platon versuchten viele Forscher den Ort zu lokalisieren, wo Atlantis gelegen haben soll. Olof Rudbeck lokalisierte in einem umfassenden Werk „Atlantica“ (1677) Schweden als den Ort der sagenumwogenen Stadt. Er untersuchte 16.000 Grabhügel und datierte sie über die Dicke der Humusschicht.
Sein Werk wurde in ganz Europa bekannt und war das erste Buch, das in schwedischer Sprache gedruckt wurde. Rudbeck zeigte auch hier sein “Universalgenie” und wendete neuartige wissenschaftliche Methoden an, zum Beispiel die experimentelle Archäologie. Bis zu seinem Tod im Jahr 1702 arbeitete er an der Fortsetzung der Atlantis-Bände.