Die Entstehung des Weihnachtsbaumes. Ursprünglich gehörte der Weihnachtsbaum zum Festbrauchtum der Handwerker.
Das Hauptsymbol für das Weihnachtsfest ist der lichterstrahlende Tannenbaum. Bereits vor einigen Jahrhunderten wurden am 24. Dezember die Wohnungen und Kirchen mit grünen Zweigen dekoriert. Eine Bremer Zunft-Chronik aus dem Jahr 1570 berichtet von einem kleinen Tannenbaum, der mit Äpfeln, Nüssen, Datteln, Brezeln und Papierblumen geschmückt und im Zunfthaus aufgebaut wurde. Die Kinder der Zunftgenossen durften zu Weihnachten alle Köstlichkeiten abschütteln und essen.
Bis dahin war der Weihnachtsbaum völlig unbekannt. Es fehlten auch noch die Lichter, die einen Christbaum erst so richtig feierlich erscheinen lassen. Aus anderen deutschsprachigen Gebieten gibt es Hinweise, dass der Weihnachtsbaum zunächst zum Festbrauchtum der städtischen Handwerker gehörte und dort als „Naschbaum“ für die Kinder aufgestellt wurde. In England schmückte man nachweislich im 15. und 16. Jahrhundert zur Weihnachtszeit die Häuser mit Rosmarin, Lorbeer, Efeu und Stechpalmen. Gegen Anfang des 16. Jahrhunderts vollzog sich der Wechsel von den Zweigen zur Gestalt des geschmückten Weihnachtsbaumes.
In manchen Gegenden blieb der Christbaum lange unbekannt
Erstmals erwähnt wurde dieser Brauch 1605 in Straßburg. Ein unbekannter Besucher schrieb damals: „Zu Weihnachten haben sie Tannenbäume in ihren Zimmern, geschmückt mit Papierrosen, Äpfeln. Zuckerwerk, Gold und Oblaten“. Seinen Namen erhielt der Weihnachtsbaum jedoch erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Bis dahin hieß er Lichterbaum oder einfach nur Baum. Obwohl der Weihnachtsbaum bereits um das Jahr 1780 herum ziemlich häufig vorkam, fand er unter der ärmeren Bevölkerung erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts Verbreitung.
In Norddeutschland bürgerte er sich in protestantischen Gegenden am schnellsten ein. Schon um 1830 hatte sich der Tannenbaum den größen Teil Deutschland erobert. Darüber hinaus fand er im Süden, Südosten und in Ungarn Verbreitung. In manchen Gegenden blieb er aber trotzdem noch lange unbekannt, wie zum Beispiel bei der Landbevölkerung von Pommern, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Hessen , im Vogtland und im Erzgebirge.
Künstliche Weihnachtsbäume kommen immer mehr in Mode
In Norddeutschland wurden die Christbäume, die sogenannten Bügelbäume, aus Spanholz, Draht und roten Schleifen gemacht. Anschließend umwand man sie mit einer Girlande aus Buchsbaum. Der Grund dafür ist sehr einfach. Auf einer Nordseeinsel gab es keine Tannen und Fichten. Und so behalfen sich die Leute mit dem Grün, das sie hatten. In England wurde der Weihnachtsbaum in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts eingeführt.
Während früher ausschließlich echte Tannen verwendet wurden, geht der Trend heute immer mehr zum künstlichen Weihnachtsbaum. Dieser duftet zwar nicht, ist dafür aber schön praktisch. Eine Kunststoff-Tanne (Höhe: 1,80 Meter) gibt es ab etwa 50 Euro. Etwas billiger ist ein Christbaum aus recyceltem Karton mit Kerzen und Kugeln aus Pappe. Dieser Bastelbaum (Höhe: 75 Zentimeter) kostet um die 30 Euro. Und wenn es draußen schon nicht schneit, dann soll es wenigstens drinnen weiß sein. Ein großer weißer Kunststoffbaum (Höhe: 2,10 Meter) ist ab etwa 95 Euro erhältlich. Für all jene, die keine Zeit zum Schmücken haben, gibt es auch ein Modell, das fix und fertig dekoriert ist (Höhe: 1,80 Meter, ca. 80 Euro).