Hugo Eckener war ein Pionier der Luftschifffahrt, der das Werk des Grafen Zeppelin fortführte.
Hugo Eckener war ein bedeutender Pionier der Luftschifffahrt. Seit 1908 war er aktiver Mitstreiter des Grafen Zeppelin. Nach dessen Tod 1917 führte der das Werk des Grafen fort.
Er kam am 10. August 1868 in Flensburg zur Welt. Dort betrieben seine Eltern ein Fachgeschäft für Zigarren und Gewürze. Er besuchte das Alte Gymnasium in Flensburg. Er musste immerhin 20 Jahre alt werden, bis er das Reifezeugnis in seinen Händen halten konnte. Danach studierte er Psychologie, Philosophie, Geschichte und Volkswirtschaft in München, Berlin und Leipzig. 1892 promovierte er.
Start ins Berufsleben
Dem Studium folgte zunächst die Wehrpflicht beim Infanterieregiment im Flensburger Stadtteil Duburg. Danach Redaktionstätigkeit bei den „Flensburger Nachrichten“. Im Oktober 1897 heiratete er Johanna Maaß, die Tochter seines Verlegers.
Das Flensburger Klima bekam dem an Rheuma leidenden Journalisten nicht so recht. Er zog nach Friedrichshafen an den Bodensee und war nun Korrespondent der „Frankfurter Zeitung“. Die Luftschifffahrt des Grafen Zeppelin faszinierte ihn.
Eckener bei Zeppelin
Im Oktober 1908 suchte Graf Zeppelin einen Mitstreiter für die Öffentlichkeitsarbeit. Rückschläge beim Zeppelinbau führten zu massiver Kritik an der Arbeit des Grafen Zeppelin. Hugo Eckener nahm die Aufgabe an und sein Berufsleben nahm eine entscheidende Wende.
Eckener beteiligte sich an der Gründung der „Deutschen Luftschiff-Aktiengesellschaft“ (kurz DELAG). 1911 erwarb er das Luftschifferzeugnis. Bei der DELAG war er nun der Direktor für die Ausbildung der Luftschiffführer. Und wann immer es ging übernahm er selbst als Kapitän das Kommando auf den Luftschiffen der DELAG.
Die PR-Arbeit des Journalisten und die Demonstrationsfahrten des Luftschiffkapitäns Eckener führten zu einer neuen Akzeptanz, teilweise sogar zu einer Begeisterung, für die Luftschifffahrt in Deutschland. Heer und Marine sahen im Luftschiff militärisches Potential und beauftragten Hugo Eckener mit der Leitung der Ausbildung von Luftschiffspersonal. Im Ersten Weltkrieg war er Instrukteur der Luftschiffer der Marine.
Eckener nach Zeppelin
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er seine Tätigkeit bei der DELAG wieder auf und wurde zum Verwalter des Werkes des Grafen Zeppelin, der 1917 verstarb.
Mit Verhandlungsgeschick gelang es, die drohende Demontage der Luftschiffswerft in Friedrichshafen abzuwenden. Mit dem Bau des LZ 126 und seiner Überführung über den Atlantik in die USA im Oktober 1924 wurde der Grundstein zu interkontinentalen Luftschiffsverbindungen gelegt. Verbindungen nach Nord- und Südamerika wurden dann 1928 mit LZ 127 „Graf Zeppelin“ bedient. Die Luftschifffahrt nahm einen gewaltigen Aufschwung.
Hugo Eckener wurde zu einem populären Volkshelden. Die Kandidatur zur Wahl des Reichspräsidenten 1932 wurde ihm von der SPD und dem Zentrum angetragen. Gegen den Amtsinhaber von Hindenburg wollte er aber nicht antreten. Nach 1933 zog er sich politisch abstinent nach Friedrichshafen zurück.
1937 mit der Katastrophe von Lakehurst war das Ende der zivilen Luftschifffahrt gekommen. Der Bau von Luftschiffen wurde eingestellt. Die Werksanlagen in Friedrichshafen wurden in den Dienst der Rüstung gestellt. So entstanden hier Raketenteile für die Versuchsanlagen in Peenemünde. Das Werk der DELAG wurde im Krieg weitgehend zerstört.
Das Alterswerk
Nach 1945 kehrte Hugo Eckener zum Journalismus zurück. Seit September 1945 war er Mitherausgeber des „Südkuriers“ und Vorkämpfer für einen Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich. 1947 wurde er von der französischen Militärregierung als Wehrwirtschaftsführer zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Nachdem sich führende Demokraten für ihn, der vor 1933 eindeutig gegen die Nationalsozialisten öffentlich Stellung nahm, einsetzten, wurde das Urteil widerrufen.
Am 14. August 1954 verstarb Hugo Eckener. Er wurde in Friedrichshafen beigesetzt.