Waren die ersten Kühlschränke noch teure Luxusartikel, ist der Kühlschrank heutzutage aus den Haushalten nicht mehr wegzudenken.
Die Geschichte des Kühlschranks
Der Zusammenhang zwischen Kühlung und der damit verbundenen längeren Haltbarkeit von Lebensmitteln ist schon seit der Antike bekannt. Zur Kühlung von Produkten nutzten die Menschen bis ins 19. Jahrhundert natürliche Schnee- und Eisvorkommen. Dazu schafften sie Eis aus den Bergen ins Tal und lagerten es zusammen mit Lebensmitteln in sogenannten Eiskellern ein. Der Begriff „Keller“ ist nicht wörtlich zu nehmen, da es sich um überirdische Steinbauten handelte, die keinen direkten Anschluss am Wohnbereich der Menschen hatten. Die Anforderungen an einen Eiskeller waren stets dieselben: Errichtung an einem kühlen Platz und so nah wie möglich am Ort der Lebensmittelverwertung gelegen.
Kühlung als Möglichkeit der Lebensmittelkonservierung war vor der Erfindung des Kühlschranks eher mühsam und auf Reisen, Entdeckungsfahrten und in Gebieten ohne Schnee- und Eisvorkommen schlichtweg nicht durchführbar. Deshalb fanden lange einfachere Methoden des Haltbarmachens von Lebensmittel wie Pökeln, Zuckern, Dörren, Trocknen, Räuchern oder Abkochen Anwendung.
Erste künstlich hergestellte Kühlung
Der schottische Mediziner und Chemiker William Cullen konnte im Jahre 1756 die erste künstlich erzeugte Kühlung nachweisen. Mittels Unterdruck im Reaktionsgefäß brachte er Diethylether zum Verdampfen, wodurch der Umgebung Wärme entzogen wurde. Die Reaktion führte zur Bildung kleiner Mengen Eis am Gefäßrand. Cullens Ergebnisse wurden für die weitere Forschung zur künstlichen Kühlung jedoch nicht weiterverfolgt und erlangten keine wirtschaftliche Bedeutung. Heutige Kühlschränke funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip des Wärmeentzugs im Inneren und der Wärmeabführung nach außen mittels Kühlmittelkompression.
Erste Kühlschränke mit künstlicher Kühlung
Die ersten Kühlschränke mit künstlicher Kühlung durch Luftkompression wurden 1834 vermarktet. Allerdings war hier noch die Zugabe von Natureis notwendig, um eine effektive Kühlung zu erreichen, sodass man noch nicht von einem vollautomatisierten Kühlgerät sprechen konnte. Der deutsche Ingenieur Carl von Linde trug 1876 zur wesentlichen Weiterentwicklung des Kühlschranks bei. Er verbesserte die Kompression der Kältemaschine derart, dass der Kühlschrank nicht nur ohne Eiszugabe eine dauerhafte Kühlung aufbauen, sondern auch aus Wasser Eis herstellen und dauerhaft im gefrorenen Aggregatzustand halten konnte. Dieser bahnbrechende Fortschritt machte den Kühlschrank nun auch industriell einsetzbar.
Der Einzug in Privathaushalte ließ noch einige Jahrzehnte auf sich warten. Der Kühlschrank war für den Normalbürger noch unerschwinglich und arbeitete zudem mit giftigem, geruchsintensivem und ätzendem Ammoniak. In Privathaushalten nutzten die Menschen noch Eiskästen, die mit der Bestückung von künstlich erzeugtem Eis arbeiteten, dass zumeist vom Eismann angeliefert wurde. Die Eiskästen bestanden aus Holz und waren in einen isolierten Bereich für die Lebensmittel und in einen zweiten Bereich für das Eis unterteilt.
Entwicklung vom Luxusartikel zum Alltagsgegenstand
Die Massenverbreitung des Kühlschranks begann in den 1930er Jahren mit Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) als Kältemittel, deren Ozon zerstörende Wirkung damals noch nicht bekannt war. In den 1940er Jahren wurden Kühlschränke zum Symbol der Moderne. Betrugen die Kosten für ein Gerät 1950 noch mehrere Monatslöhne, war ein Gerät zehn Jahre später schon für einen Bruchteil eines Monatslohns zu erstehen. Der Kühlschrank entwickelte sich vom Luxusartikel zum Alltagsgegenstand und die Ansprüche an Komfort und Hygiene der Geräte stiegen.
Abschaffung von FCKW als Kühlmittel
Mit der Entdeckung der Schädlichkeit von FCKW für die Ozonschicht der Erde wurden ab 1992 erste Kühlschränke entwickelt, die statt mit FCKW mit einer Propan- und Butanmischung als Kühlmittel arbeiteten. Mit dieser sogenannten „Dortmunder Mischung“, die weder den Treibhauseffekt verstärkt noch die Ozonschicht zerstört, arbeiten Kühlschränke bis heute. Der Nachteil der Propan- und Butanmischung liegt lediglich in der Brennbarkeit. Der Einsatz von FCKW als Kühlmittel wurde Ende der 1990er Jahre verboten. Heutzutage werden nur noch FCKW-freie Geräte hergestellt.
Energieeffizienzklassen
Waren Kühlschränke in der Anfangszeit noch wahre Energiefresser, werden sie heute in Energieeffizienzklassen von G über A bis hin zu A+ und A++ eingeteilt. Kühlschränke mit der Energieeffizienzklasse G weisen den meisten Stromverbrauch und Geräte mit der Energieeffizienzklasse A den geringsten Stromverbrauch auf. Mit der Anzahl der Pluszeichen hinter dem A sinkt der Stromverbrauch nochmals.
Weitere Anwendungen der Kältetechnik
Kälteaufbau mittels Kühlmittelkompression findet man nicht nur im herkömmlichen Haushaltskühlschrank, sondern auch in Liebherr Laborkühlschränken, wo zu Forschungszwecken beispielsweise Nährböden oder Chemikalien gekühlt werden.
Andere Anwendungsgebiete sind die Gastronomie, zum Beispiel in Kühlzellen, Kühlvitrinen und Kühltheken oder im Supermarkt, zum Beispiel in Kühltruhen und Wandkühlregalen.
Die Geschichte lehrt uns immer! Ein fesselnder und interessanter Beitrag, danke! Das heutige Leben ist ohne Kühlschrank kaum vorstellbar! Im Geschäft sorgen die Kühlzellen für die Kühlzellen für der Lagerfähigkeit der Nahrungsmittel und jedes davon stellt besondere Forderungen. Ein echtes Luxusgerät, welches täglich um unser Leben sorgt.