Das Schweizer Taschenmesser und seine Geschichte. Jeder kennt es, die meisten besitzen eines: Das Schweizer Messer. Ein interessanter Blick auf dessen Geschichte.
Der praktische Begleiter für alle Gelegenheiten ist das Schweizer Taschenmesser. Dieses bietet eine Vielzahl von Funktionen, von Flaschenöffner, Korkenzieher bis hin zur Schere und sogar Lampe. Dabei war dieses praktische Gerät nicht von Anfang an für den Privatgebrauch konzipiert. Die Geschichte des Schweizer Taschenmessers lohnt vor allem für bekennende Sammler einen genaueren Blick.
Wer hat das schweizer taschenmesser erfunden?
Ende des 19. Jahrhunderts erkannte die Schweizer Armee den Bedarf an einem neuartigen Soldatenmesser, welches viele auf dem Feld benötigte Funktionen vereinte. Dazu zählten Essbesteck, Werkzeuge zum Zerlegen eines Gewehrs und vieles andere. Das ursprüngliche Werkzeug eines Schweizer Taschenmessers bestand aus einer Klinge, einem Dosenöffner, einem Schraubendreher und einer Ahle. Im Jahre 1891 erfolgte die Anweisung der Armeeführung, das Messer mit Griffschalen aus geschwärztem Eichenholz zu versehen.
Mitte des Jahres 1897 schließlich wurde der Begriff „Schweizer Offiziers- und Sportmesser“ patentrechtlich geschützt.
Die Ausstattungen
Das Schweizer Messer wurde seit seiner Einführung vielfach überarbeitet und angepasst. Fünf unterschiedliche Modelle können so unterschieden werden, die je nach Jahr der Einführung und Funktionsumfang. Diese sind im Einzelnen:
- Modell 1890
- Modell 1908
- Modell 1951
- Modell 1961
- Soldatenmesser 08
Jedes einzelne Modell wurde an sich ebenfalls noch überarbeitet, was zu einer Vielzahl von Modellen des Schweizer Taschenmessers führt.
Die Ausführung der Griffschalen zeigt dabei, ob es sich beim entsprechenden Taschenmesser und eine zivile oder militärische Ausführung handelt. Das Modell 1961 besaß geriffelte Griffschalen aus Aluminium, wogegen die zivile Variante über rote Plastikapplikationen verfügte. Auch die Ausstattungen unterschieden sich: Die Funktionen des militärischen Schweizer Taschenmesser waren, bis zuletzt, auf das Notwendigste beschränkt. Die zivilen Taschenmesser dagegen nahmen stetig in ihrem Funktionsumfang zu.
Als Kuriosität lässt sich hier das Wengener Giant Knife nennen. Dieses verfügt über 81 Werkzeuge, welche 141 unterschiedliche Funktionen zur Verfügung stellen. Das hohe Gewicht und die enorme Größe machen es aber nur als Sammlerobjekt interessant.
Die Hersteller: Victorinox und Wengener
Seit fast fünfzig Jahren sind Victorinox und Wengener die Alleinhersteller der Schweizer Taschenmesser. Dieses Image als Originalhersteller führte zu großem Vertrauen bei Kunden. Im Jahre 2005 fand eine Übernahme von Wegener durch Victorinox statt, welche nach eigenen Angaben von der Verhinderung einer Rufschädigung durch die mögliche Übernahme ausländischer Käufer motiviert war.
Der 1884 vom Messerschmied Karl Elsener gegründete Konzern hat seinen Hauptsitz in der Gemeinde Schwyz, unterhält aber auf vier Kontinenten Zweigniederlassungen. Das wohl bekannteste Produkt aus diesem Hause ist das schon genannte Schweizer Taschenmesser, darüber hinaus werden aber noch andere Taschenwerkzeuge und Messer hergestellt. Bis zum heutigen Tage ist Victorinox ein Familienbetrieb, der Urenkel des Gründers leitet das Unternehmen.
Ein Musterbeispiel für Erfolg ist das Schweizer Messer. Es hat seit seiner ersten Fassung einen regelrechten Siegeszug durch die ganze Welt absolviert und findet sich in praktisch jedem Haushalt.