Modeklassiker – Die Marlenehose Die angesagte und bequeme Alternative zu Röhrenjeans! Wie sieht eine richtige Marlenehose aus? Warum heißt sie so? Wem sie steht und wie man sie gut stylt.
Immer öfter sieht man nicht nur in Modezeitschriften, sondern auch auf der Straße Frauen in Marlenehosen – der Trendhose dieses Jahres schlechthin. Sie ist optisch und auch mit Hinblick auf Bequemlichkeit und Lässigkeit der Gegensatz zu den engen Röhrenjeans der letzten vier Jahre.
Historische Fakten zur Marlenehose
Den Namen hat die Marlenehose von Marlene Dietrich bekommen, durch die sie in dem Film „Marokko“ (1930) zu Berühmtheit gelangte. Aber bereits im Jahrzehnt zuvor – in den Goldenen Zwanziger Jahren gehörte die Marlenehose zu den beliebtesten Kleidungsstücken, der sich auch in Hinblick auf ihre Kleidung emanzipierenden Frauen. Besonders in lesbischen Zirkeln in den Kulturmetropolen der Zwanziger Jahre – so zum Beispiel in Deutschland vor allem Berlin – gehörte sie schon damals zu den topmodischen Kleidungsstücken. Mit dem Aufkommen eines androgynen, fast schon maskulinen Stils in den 1930er Jahren – internationale Stilikonen waren neben Dietrich zum Beispiel Greta Garbo und Katharine Hepburn – gewann die weitgeschnittene Hose an Bedeutung. Mit dem Wiederaufleben dieses Stils in den 1970ern erlebte sie ihre zweite große Blüte. Diane Keaton in Woody Allans “Der Stadtneurotiker” (1977) wurde in diesem Look zur Stilikone.
Schnitt, Material und Besonderheiten
Die Marlenehose orientiert sich im Schnitt an Männerhosen. Sie sitzt in der Taille, hat ebenso wie Männerhosen einen angesetzten Bund, einen Übertritt beim Verschluss und Hüftpassentaschen. Die Weite der Hosenbeine entsteht durch Bundfalten. Beliebt sind auch Bügelfalten und ein Aufschlag am Hosenbein. Der Beinschnitt an sich kann gerade nach unten verlaufen oder noch zusätzlichen Schlag erhalten. Klassische Marlenehosen sind aus leichtem Wollstoff. Diese Saison besonders beliebt ist aber auch die Version in Jeans („Flare“) oder als Sommerstoffen wie Leinen. Meist werden Marlenehosen in gedeckten Farben oder in Nadelstreifenoptik getragen. Im Herbst und Winter sind auch Modelle aus Tweed sehr beliebt.
Wie man sie modisch und aktuell stylt
Marlenehosen stehen vor allem großen, schlanken Frauen. Aber auch kleine Frauen können sie tragen, allerdings sind dann die Stylingmöglichkeiten vielleicht ein wenig geringer. In jedem Fall muss die Hose am Oberschenkel locker fallen!
Aktuell sieht man auf den Laufstegen Marlenehosen mit hohen Plateauschuhen kombiniert. Dass nur extrem hohe Absätze gut zu Marlenehosen aussehen ist allerdings nicht ganz richtig. Sicherlich kann man den optischen Effekt von langen Beinen mit hohen Absätzen verstärken. Dies ist gerade wenn man klein ist ein toller Vorteil von den weiten Marlenehosen, aber auch flache Schuhe wie Ballerinas oder sportliche Loafer sehen toll zu Marlenehosen aus. Im Sommer sind Zehensandalen oder flache Peeptoes auch eine tolle Kombination. Neben Schuhen sind Gürtel die Accessoires schlechthin für Marlenehosen. Toll wirken schmale Gürtel. Kleine Frauen sollten zu den weiten Hosen eher knapp geschnittene Jacken tragen – die noch immer aktuellen Lederjacken sind zum Beispiel eine tolle Möglichkeit. Aber auch Blazer und Blousons wirken toll. Große Frauen können auch Trenchcoat oder taillierte knielange Mäntel dazu tragen.
Businesslike sind Marlenehosen natürlich mit Blusen – gerne mit Schluppen, knappen Cardigans oder Westen kombiniert. Legerer wirken sie mit Tops, Strickjacken und Schals. Es gibt nur ein No-Go: Da die Hose schon weit ist, sollte man keine weiten Oberteile dazu kombinieren, sondern figurbetonte und kürzere Schnitte. Gerade im Sommer wirkt eine weiße oder cremefarbene Marlenehose mondän, besonders wenn man sie im Marinelook stylt. Schon Coco Chanel liebte diesen Look.