Wer hat Ugg boots erfunden

uggs

Was sind eigentlich … Ugg Boots? Design, Geschichte und Hintergrundinfos zu dem beliebten Fashionitem. Entweder man liebt sie oder man hasst sie – etwas dazwischen gibt es bei Ugg Boots eigentlich nicht. Details zu den Kultstiefeln, ihrer Geschichte und prominenten Trägern.

Ugg boots, Uggs, ugh Boots, ug boots oder Emus – das sind alles Namen für ein Modephänomen der besonderen Art. Die Rede ist von den von manchen heiß geliebten, von anderen schlicht als häßlich – uggly (tatsächlich der Namensursprung des Stiefels) – empfundenen Stiefeln aus Schaffell, die ihren Siegeszug von „down under“ über die USA bis nach Europa seit den 1970er Jahren angetreten haben.

Geschichte der Ugg Boots

Die Geschichte der Uggs beginnt eigentlich recht unspektakulär: Sowohl in Australien als auch in Neuseeland werden Stiefel aus Schaf- oder Lammfell dieser Art bereits seit circa 1920 gefertigt und gerne als Hausschuhe getragen. Im ersten Weltkrieg werden die Stiefel von Piloten umfunktioniert – weil sie die Füße so schön warm halten. „Fug boots“ nennen die Flieger ihre wärmenden Begleiter – abgeleitet von flying ugg boots. Aber erst in den 1960er Jahren als zunehmend Surfer die Uggs entdeckten – um ihre Füße nach einem Tag im Wasser zu wärmen – wurden die Stiefel aus Lammfell bekannter. Brian Smith, selbst Surfer und Australier, der in den 1970er Jahren zumindest unter Surfern in Kalifornien Begeisterung für die Lammfellstiefel weckte. Der Versuch, den Unisex-Lederstiefel auch als Fashion item in die New Yorker Szene einzuführen, misslang allerdings. Dennoch vertrieb Brian Smith Ugg Boots unter dem Label „Ugg Australia“. Dieser Markenname wurde schließlich 1995 von der Deckers Outdoor Corporation erworben, die die Marke neu platzierte – und zwar im Luxussegment.

Stars und Celebrities und ihre Uggs

Während also die New Yorker Szene der 1970er so gar nichts mit den Lammfellstiefeln anfangen konnte, sind einige Jahrzehnte später Argumente wie unförmig, plump und unstylish nicht mehr so relevant. Denn egal wo: ob London, New York, L.A. oder Berlin, überall begegnen einem besonders im Winter Uggs – meistens an Frauenfüßen. Der Erfolg ist sicherlich auch auf diverse Stars, Sternchen und Celebreties in Hollywood zurückzuführen, die sich gerne in Ugg Boots zeigen. Ob Pamela Anderson, die (bevor sie festgestellt hat, dass es sich ja um ein Produkt aus Tieren handelt) das Ganze als strandtauglichen Damenstiefel zum Minikleid präsentierte oder Kate Moss, die gerne ihre Jeans in ihre Uggs stopft – in erster Linie zeigen die Stars und Celebrities damit, dass sie locker sein können, die Stiefel gemütlich sind und man nicht immer auf hohen Absätzen durchs Leben schreiten muss. Selbst Eva Longoria und Sarah Jessica Parker als bekennende Absatzliebhaberinnen zeigten sich bereits mit Uggs an ihren Füßen.

Was ist so toll an Uggs?

Diese Ausstrahlung von Gemütlichkeit macht wohl den Anziehungspunkt von den Lederstiefeln aus, denn wasserdicht sind die Wilderleder- oder Strickvarianten nicht. Auch wenn sie die Füße durch das Schaffell erst schön wärmen (oder im Sommer eben kühlen), Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Maß auch aufnehmen können (in Form von Fußschweiß) – sind die Boots erst mal nass, dann verlieren sie auch ihren wärmenden Effekt. Auch Bequemlichkeit kann den Siegeszug nicht ganz erklären. Zwar haben sie eine Gummisohle, aber überhaupt kein Fußbett. Somit läuft man sich eigentlich die Füße schnell müde. Um einen Coffee-to-go in Jogginghose zu holen reicht das aber allemal.

In welchen Farben und Formen gibt es Uggs und Emus?

Seit einige männliche Celebreties sich 2008 mit den ja als Unisex- und eben nicht reinen Damenlederstiefeln, gezeigt haben, finden sich auch immer mehr männliche Anhänger der Uggs, die es mittlerweile in verschiedensten Ausführungen zu kaufen gibt. Ob kurzer oder langer Schaft, hellbraun, dunkelbraun, chestnut (also kastanienbraun), schwarz oder sogar pink – alles ist mittlerweile erhältlich. Auch Varianten mit Strick außen und Lammfell innen erfreuen sich großer Beliebtheit. Da die echten Ugg boots (150 € aufwärts) teuer sind gibt es natürlich auch viele „fakes“ aus Kunstfaser, die allerdings weniger warm halten und vor allem zu Schwitzattacken am Fuß führen…

Bekannteste Hersteller sind heute noch immer Ugg Australia (Deckers Outdoor Corp., also eine amerikanische Firma, die die Markenrechte besitzt und auch die anhängigen Gerichtsverfahren in den 1990er Jahren gewonnen hat, aber in Australien produziert) und Emu Australia (eine wirklich australische Firma). Weitere Firmen, die Lammfell- oder Schaffell-Boots herstellen und verkaufen sind zum Beispiel Real Australia, Bear Paw, Warmbat und Uggs-N-Ruggs.

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