Namensgeber und Vorbild von der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft: das ist Jospeh von Fraunhofer. Aber worin genau bestand eigentlich sein Wirken?
Der am 6. März 1787 in Straubing geborene Joseph Fraunhofer war ein deutscher Optiker und Physiker, welcher Anfang des 19. Jahrhunderts den wissenschaftlichen Fernrohrbau begründete. Im Rahmen dieser Arbeiten entstand etwa das Fraunhofer-Objektiv.
Es war die Verbindung zwischen exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktische Anwendung für neue und innovative Produkte, welche Joseph Fraunhofer zum Namensgeber des heutigen Fraunhofer-Instituts machte.
Ohne eine wissenschaftliche Ausbildung absolviert zu haben, nahm Fraunhofer 1806 nach einer Lehre zum Spiegelschleifer die Arbeit als Optiker am Mathematisch-Mechanischen Institut von Reichenbach, Utzschneider und Liebherr auf. Als Werkmeister und späterer, mit Utzschneider alleiniger Teilhaber des nunmehr selbstständigen Instituts in Benedigtbeuern (ab 1814) gelangen bedeutende Errungenschaften: darunter etwa die Verbesserung des in England erfundenen achromatischen Doublets durch die Arbeit mit einem Luftspalt, welcher zusätzliche Freiheitsgrade zur Korrektur von optischen Abbildungsfehlern ermöglichte.
1814 war es auch, als Fraunhofer die nach ihm benannten fraunhoferschen Linien im Sonnenspektrum entdeckte und im Zuge dessen das Spektroskop erfand. Ebenfalls führte er in seinen Arbeiten Versuche zur Beugung von Licht an optischen Gittern durch. Seine Erkenntnisse daraus nutzte er, um Materialeigenschaften wie die Brechzahl für optische Gläser mit höherer Genauigkeit zu messen und erarbeitete damit eine Fertigung besserer Objekte.
Doch auch komplette Fernrohre gingen auf das Konto von Fraunhofer: so vollendete er 1824 den Bau seines größten Fernrohrs für eine russische Sternwarte. Aus Geldnot musste der Gebäudekomplex in Benedigtbeuern mit Ausnahme der Glashütte an Bayern verkauft werden. In Folge dessen wurde das optische Institut nach München verlegt, wo Fraunhofer bessere Kontakte zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften pflegen konnte und 1821 aufgrund seiner fehlenden wissenschaftlichen Ausbildung als außerordentliches Mitglied aufgenommen wurde. 1823 bekam er den Status eines vollen Mitglieds und Professors des physikalischen Kabinetts.