Rudolf Diesel ist ein Name, der den meisten sofort einfällt, spricht man von Deutscher Ingenieurskunst. Der Erfinder des Dieselmotors, welcher eine Alternative zum üblichen Otto-Motor darstellt, verbesserte den Wirkungsgrad von Treibstoffen und sorgte so für deutlich mehr Effizienz beim Verbrauch von Kraftstoffen.
1858 wird Rudolf Diesel als zweiter Sohn der Eheleute Theodor und Elise Diesel in Paris geboren. Sein Vater hatte zuvor die deutsche Heimat verlassen, da er in der französischen Hauptstadt seine Frau kennen gelernt hatte. Elise Diesel schlug sich zuvor in Paris als Hausdame durch, während Theodor Diesel relativ erfolglos einen Betrieb zur Herstellung von Lederwaren führte.
Rudolf Diesel als Musterschüler
Aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges sah sich die Familie gezwungen, Frankreich zu verlassen, und ging nach London. Wegen finanzieller Not wurde Rudolf Diesel zu Verwandten nach Augsburg geschickt. In Deutschland besuchte er die Königliche Kreis-Gewerbsschule, welche er als Jahrgangsbester abschloss. Hier entdeckte er seine Begeisterung für Ingenieurskunst und Technik. Anschließend besuchte er zwei Jahre lang die Industrieschule in Augsburg, um sich 1875 als Stipendiat an der Königlich Bayerischen Technischen Hochschule in München einzuschreiben.
Rudolf Diesel: Heirat und Umzug nach Berlin
1883 heiratete Diesel Martha Flasche und zog mit dieser und den drei gemeinsamen Kindern nach Berlin, um dort die Leitung des technischen Büros der Gesellschaft für “Linde’s Eismaschienen” zu übernehmen.
In Berlin begann er auch, sich auf dem Gebiet der Kraftstoffe und Motoren zu betätigen. 1892 meldete er das Patent für den neuartigen Verbrennungsmotor an, welches er ein Jahr später erhielt. Charakteristisch für den Motor ist die Selbstzündung des Kraftstoffes aufgrund der hohen Temperatur der komprimierten Verbrennungsluft. Das Konzept wurde von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) entwickelt, mit welcher Diesel schon vorher zusammengearbeitet hatte.
Großer Ingenieur ohne geschäftliches Talent
Bis ein funktionstüchtiger Motor gebaut wurde, sollte es noch zwei weitere Jahre dauern. Viele Versuche zuvor lieferten kein befriedigendes Ergebnis. Rudolf Diesel war zwar ein großartiger Ingenieur, jedoch fehlte es ihm an geschäftlichem Talent. Fehlspekulationen und daraus resultierende finanzielle Sorgen führten zu einem Nervenzusammenbruch im Jahr 1898 und einem Aufenthalt in der Nervenheilanstalt Neuwittelsbach.
1900 wurde der Dieselmotor auf der Weltausstellung in Paris mit dem „Grand Prix“ ausgezeichnet, was dazu führte, dass mehrere internationale Unternehmen Lizenzverträge mit Diesel abschlossen. Selbst Unternehmen aus den USA waren interessiert an seinem Konzept. Dies brachte Diesel mehrere Millionen ein. Er zog mit seiner Familie in eine Villa in München und pflegte einen luxuriösen Lebensstil.
Diesels tragischer Tod
Um den tragischen Tod des Ingenieurs ranken sich viele Mythen. Ob es Selbstmord, oder Mord war, ist bis heute ungeklärt. Auf einer Überfahrt vom Kontinent zu Großbritannien findet man die Kabine Diesels eines Morgens leer vor. Beinahe zwei Wochen später wird die Leiche bei heftigem Seegang im Wasser treibend entdeckt. Diese konnte nicht geborgen, lediglich einige persönliche Gegenstände konnten entnommen werden. Anhand des Portemonnaies wurde die Leiche vom Sohn Eugen Diesel am 13. Oktober identifiziert.
Behauptet wird, dass es ein Selbstmord gewesen ist, da es in der Familie erneut zu finanziellen Nöten gekommen war. Diese Theorie wird jedoch von den Hinterbliebenen stark angezweifelt. Ein Mord durch die Konkurrenz, die zu dieser Zeit an der Erarbeitung einer Biodieselvariante arbeitete, kann auch nicht ganz ausgeschlossen werden. Andere behaupten, dass er wegen des nahenden Krieges zwischen Deutschland und Frankreich ermordet wurde, da er seine Patente auch in Frankreich und Großbritannien lizenzieren ließ.
Rudolf Diesel gehört zu den berühmtesten Erfindern des 19. Jahrhunderts und ist aufgrund der Erfindung des Dieselmotors noch heute international bekannt. Der Dieselmotor ist auch heute noch eine unverzichtbare, grundlegende Technik der Automobilindustrie.