Ohne Eisen hätte es die Industrialisierung wirklich schwer gehabt. Der aus einer englischen Quäkerfamilie abstammende Abraham Darby schaffte wesentliche Errungenschaften in der Eisenfabrikation.
Abraham Darby – auch Abraham Darby I genannt – wurde 1676 im englischen Dudley geboren und verstarb im jungen Alter von 41 Jahren in Coalbrookdale. Er gründete eine englische Familie, welche im 17. und 18. Jahrhundert über mehrere Generationen hinweg wesentlich zu der Entwicklung des Hüttenwesens und zu jener der Eisenveredlung beitrug. Nicht selten wird Coalbrookdale in wissenschaftlichen Arbeiten als sogenannte “Wiege der industriellen Revolution” bezeichnet. Im Jahr 1704 wurde von ihm eine Metallgießerei erworben, in welcher er die Entwicklung des Handwerks vorantrieb.
Als erste, bedeutende Erfindung Darbys gilt der Sandformguss, welchen er im Jahr 1707 patentieren ließ. Ein 1708 von ihm gepachtetes Hüttenwerk in Coalbrookdale wurde ausschließlich für die Produktion mit diesem Verfahren betrieben. Dort entstanden Eisenwaren für den häuslichen Gebrauch.
Mit viel Geduld und Leidenschaft gelang es ihm später, bei der Verhüttung von Eisenerz die bis dahin genutzte Holzkohle durch Steinkohle zu ersetzen. Diese Entwicklung resultierte aus dem in England herrschenden Holzmangel: etwa durch die Industrie des Schiffbaus wurden große Massen des Naturguts gebraucht. Steinkohle hingegen gab es in großen Mengen. Um sie verwenden zu können, mussten neue Hochöfen gebaut werden. Außerdem musste die Steinkohle zu Koks veredelt werden, damit die Schmelztemperatur von Eisen überhaupt erreicht werden konnte. Es dauerte viele Versuche, bis der Steinkohle-Meiler konstruiert wurde, welcher es schaffte unter Sauerstoffausschluss das Koks zu produzieren. Unter Zuhilfenahme von Kalk gelang es Darby auch, den hohen Schwefelanteil im Eisen bei der Verwendung von Koks zu reduzieren.
Im Jahr 1790 hatte sich die von Darby entwickelte Eisenerzeugung mit Koks vollständig durchgesetzt.