Er berichtete aus dem Osten und schuf den Gottorfer Riesenglobus. Adam Olearius war seit 1633 für Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf tätig. Er bereiste Russland und Persien und ist Schöpfer des Gottorfer Riesenglobus.
Adam Olearius war ein Universalgenie: Er war als Forschungsreisender, Bibliothekar, Mathematiker, Astronom, Antiquar, Philologe, Dichter und Historiker tätig.
Die Herkunft des Gelehrten
Geboren wurde Adam Olearius am 24. September 1599 in Aschersleben. Sein Vater war der Schneider Ölschleger. Der Knabe besuchte das noch heute in Aschersleben bestehende Stephaneum. Nach dem Schulabschluss zog er nach Leipzig. Ab 1620 studierte er dort Theologie, Mathematik, Astronomie, Philosophie und Philologie.
Und er latinisierte seinen Namen. Aus Ölschleger machte er Olearius. Nach dem Studium war er noch einige Jahre als Dozent an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig tätig.
Die Expedition nach Persien
1633 änderte sich das Leben von Adam Olearius grundlegend. Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf suchte neue Geldquellen. Zunächst wollte er mit Russland ein Handelsabkommen schließen und schickte 1633 eine Gesandtschaft nach Moskau. Die begleitete Olearius als Sekretär. Sie kehrte unverrichteter Dinge 1635 heim.
Dann dachte der Herzog an eine neue Handelsroute nach Persien. Die Gesandtschaft wurde ein zweites Mal auf eine Expedition in den Orient geschickt und Adam Olearius war wieder als Sekretär mit dabei. Die führte durch Livland, Russland, Tartarien, Medien bis nach Persien. 4 Jahre später kehrte die die Mannschaft im August 1639 nach Gottorf zurück.
Adam Olearius verfasste dann eine Reisebeschreibung der Expedition. Diese „Moscowitische und Persianische Reisebeschreibung“ erschien 1647 zum ersten Mal. Durch sie wurde die Expedition nach Persien zu einem kulturgeschichtlichen Erfolg. Olearius berichtete in dem Werk über Land und Leute, Sitten, Häuser und Sprachen. Er schuf mit diesem Reisebericht ein Kompendium über Russland und Persien. Es ist wohl das bedeutendste und am weitesten verbreitete Werk über Persien aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Werk brachte Adam Olearius viel Lob und Anerkennung.
Der Ruf nach Gottorf
Adam Olearius blieb nun in Gottorf. Nach seiner Rückkehr aus Persien wurde er Hofmathematiker. Zehn Jahre später übernahm er die Ämter des Hofbibliothekars und Antiquarius. Wenig später übertrug man ihm die Betreuung der herzoglichen Kunst- und Kuriositätenkammer und der Gelehrte wurde zum spiritus rector am Gottorfer Hof. Am 22. Februar 1671 starb Adam Olearius auf Schloss Gottorf.
Der Gottorfer Riesenglobus
Berühmt wurde Adam Olearius durch den Gottorfer Riesenglobus. Zwischen 1650 und 1664 entstand nach seinen Plänen der Gottorfer Riesenglobus. Dieser begehbare Globus gilt als Vorläufer der heutigen Planetarien.
Der Globus wurde 1713 nach Russland gebracht, wo er 1747 durch einen Brand zerstört wurde. 2005 wurde im Neuwerkgarten des Schlosses Gottorf in Schleswig eine Replik des Globusses der Öffentlichkeit übergeben.
Adam Olearius und die Landesgartenschau Aschersleben 2010
Adam Olearius ist wohl der berühmteste Sohn der Stadt Aschersleben. Sein Wirken inspirierte durch seine wissenschaftlichen Arbeiten die Landschaftsarchitekten der Landesgartenschau Aschersleben dazu, die große weite Welt in die älteste Stadt in Sachsen-Anhalt zu holen. Mit gestalterischen Elementen wie Pflanzungen nach Tierkreiszeichen, kuriose Spielskulpturen oder künstlerischen Installationen wird 2010 dem Wirken von Adam Olearius eine Reminiszenz erwiesen.