Leo Hendrik Baekeland lebte zwischen 1863 und 1944. Die Not der US-amerikanischen Billiardindustrie macht aus dem geborenen Belgier einen reichen Mann.
Das Problem der Billiardindustrie war der Rohstoff Elfenbein und dieser wurde immer knapper. Elfenbein war belastbar und hitzeresistent, daraus wurden Billiardkugeln hergestellt.
Bakeland war als Wissenschaftler nicht nur in seiner Zeit sehr bekannt. Er wurde noch 1999 von dem Time-Magazin zur “Liste der 20 größten Denker und Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts” gerechnet. Er entwickelte erst ein Fotopapier, Velox, dessen Patent er für eine Million Dollar an Kodak verkaufte.
Mit diesem Geld entwickelte er den ersten Kunststoff in seinem Privatlabor. Aus Phenol und Formaldehyd erzeugte er unter Druck und hoher Temperatur einen Stoff, der in alle gewollten Formen gegossen werden konnte.
Dies lenkte die Aufmerksamkeit der Automobilindustrie, Hersteller von Telefonen und andere Firmen auf ihn. Denn dieser Stoff war unempfindlich gegen Hitze, Säuren und leitete keinen Strom weiter. Es war der erste vollkommen künstliche erzeugte Kunststoff der Geschichte.
1907 kommt es schließlich zum patent des “Bakelit”, der erste richtige Kunststoff, der seit dem überall Verwendung findet. Sei es die Tastatur oder Flugzeugteile. Plastik findet sich heute in nahezu allen Lebensbereichen.