Heute ist die Fotografie fester Bestandteil im Freizeit- oder/und Berufsleben vieler Menschen. Menschen, Tiere, Blumen, Natur, Ruinen, Häuser oder auch nur interessante Perspektiven: das Leben ist die Schaubühne fotografischer Kunst.
Doch bis wir alle mit unseren Kameras herumknipsen konnten, bedurfte es wie so oft eines längeren Weges:
Ursprünglich verstand sich der Baptistenprediger und Daguerreotypist Levi Hill als erster Farbfotograf. 1850/51 beanspruchte er unter Beweis heute sogenannter Hillotypien die Erfindung der farbigen Fotografie für sich. So richtig aber wusste er durch die sehr mäßige Qualität seiner Aufnahmen seine Kritiker nicht zu überzeugen. Außerdem weigerte er sich zusehens, sein Fotografieverfahren offenzulegen, was die Skepsis der Zeitgenossen nur noch mehr bestätigte.
Nur wenige Jahre später, 1860, arbeitete Niépce de Saint-Victor dann an einem Verfahren, das sich Heliochromie nannte und alle Farben auf einer einzigen lichtempfindlichen Schicht abbildete. Am 17. Mai schließlich zeigte James Clark Maxwell, ein schottischer Physiker, dann innerhalb eines Vortrags an der Royal Institution das erste Farbfoto. Es zeigt ein Tartan-Band (siehe Foto), dessen Vorführung auf einer additiven Farbmischung durch drei schwarz-weiß Diapositive, welche durch drei Farbfilter (Rot, Grün und Blau) fotografiert worden waren und deckungsgleich projiziert wurden, basierte.
Parallel dazu entwickelten auch Louis Ducos du Hauron und Charles Cros vergleichbare farbfotografische Verfahren. Nur Hauron gelang dabei jedoch ein patentierte und praktikable Umsetzung. Es basierte auf Silberbromid-Kollodiumplatten und resultierte in Pigment-Diapositiven – in beiden Fällen aber wurde das Prinzip der Trichromie (Dreifarbigkeit) genutzt.
Eine isochromatische Sensibilisierung vom Negativmaterial gelang erstmals dann Hermann Wilhelm Vogel im Jahr 1873. Hierdurch wurden die Aufnahmen neben dem bereits gelungenen Blau auch für die Grün- und Gelbanteile des Lichts sensibilisiert.