Der englische Chemiker und Physiker Francis William Aston entdeckte seinerzeit 200 der 287 natürlich vorkommenden Isotope.
Francis William Aston wurde am ersten September 1877 im heutigen Birmingham geboren und nahm nach Abschluss seiner schulischen Laufbahn zunächst ein Studium in Chemie auf. Weil ihn die damaligen Entwicklungen in der Physik reizten, studierte er hiernach über ein Stipendium noch die Wissenschaften der Physik. Nach diesem Abschluss konzentrierte er sich auf die Physik der Gasentladungsröhre und entdeckte während einer Glimmentladung direkt an der Kathode eine hauchfeine, dunkle Schicht, welche als der “Astonsche Dunkelraum” (Aston Dark Space) benannt wurde.
Nach einer Einladung vom Cavendish-Laboratorium in Cambridge beschäftigte sich der Naturwissenschaftler ab 1909 mit der Identifizierung der Neonisotope, für die er auch Vorlesungen am Trinity College hielt. Bis 1919 waren diese Arbeiten durch den ersten Weltkrieg unterbrochen, hiernach identifizierte er mit einem von ihm 1918 gebauten Massenspektrometer (er baute das erste funktionierende) 200 der 287 natürlich vorkommenden Isotope. Schon 1919 wurde von ihm ein Postulat veröffentlicht, welches die extrem energiereiche Fusion von Wasserstoff und Helium beschrieb.
Drei Jahre später, 1922, erhielt er den Nobelpreis in Chemie: „für seine Entdeckung von Isotopen, darunter weitgehend die nicht-radioaktiver Elemente unter Zuhilfenahme seines Massenspektrographen und für seine Formulierung der „Regel der Ganzzahligkeit“.
Diese Regel der Ganzzahligkeit, auch als Astonsche Isotopenregel bekannt, besagt, dass chemische Elemente mit einer ungeraden Ordnungszahl nie mehr als zwei stabile Isotope besitzen – jene mit gerade Ordnungszahl haben oft bedeutend mehr.
Wegen seiner hohen Bedeutung wurde er in die Royal Society aufgenommen; auch ein Mondkrater wurde ihm zu Ehren “Aston” genannt.