Daimler entwickelte das erste vierrädrige Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor.
Gottlieb Daimler (eigentlich Däumler) wurde am 17. März 1834 in Schorndorf geboren. Nach Abschluss des technischen Studiums arbeitete er zur Erweiterung seiner praktischen Kenntnisse in verschiedenen Fabriken in Frankreich, England und Deutschland. In der Maschinenfabrik Reutlingen lernte er Wilhelm Maybach kennen. 1872 übernahm Daimler die Direktion der Gasmotorenfabrik Deutz. 1882 verließ er das Unternehmen, um einen leichten Benzinmotor mit hoher Drehzahl zu entwickeln. Untertsützung erhielt er dabei von Wilhelm Maybach.
1885 passte Daimler auf einen ersten „Petrolwagen“ – eine Art Motorrad – einen luftgekühlten Einzylindermotor ein, der 1/2 PS leistete, und mit dem eine Geschwindigkeit von ungefähr 10 km/h erreicht wurde. Nach der Erprobung dieses Motorrades begann Daimler mit der Entwicklung von Motorbooten und ab 1886 mit dem Bau von Automobilen. Dem ersten Modell folgten rasch weitere. Bald zeigte sich jedoch, dass die Leistung des Einzylindermotors ungenügend war. Deshalb entwickelten Daimler und Maybach einen Zweizylinder-V-Motor mit doppelter Leistung. Dieser wurde 1889 in den Zweisitzer Typ „mit Stahlrädern“ eingebaut, bei welchem Chassis und Motor eine Einheit bildeten. Als der neue Motor auf der Weltausstellung in Paris gezeigt wurde. interessierten sich Panhard & Levassor sofort dafür. Den gleichen Motor bezog nachher auch Peugeot.
Um das Jahr 1900 trat zum ersten Mal der Name Mercedes in Erscheinung
1892 wurde der Phoenix-Motor entwickelt. Er leistete 2 PS (67 x 109 cm). Schon 1898 wurden auch Chassis mit Vierzylindermotoren ausgeliefert. In der Rekordzeit von 18 Monaten kamen fünf verschiedene Versionen heraus (6, 10, 12, 16 und 23 PS). von 1898 an wurden die Daimler-Wagen mit vorn eingebautem Motor, Zahnradschaltung und Kraftübertragung mit Ketten geliefert. Der erstmalige Einbau der Magnetzündung mit niedriger Spannung erfolgte 1898.
Gottlieb Daimler starb am 6. März 1900. Ungefähr zu dieser Zeit trat zum ersten Mal der Name Mercedes in Erscheinung. Mercedes war der Vorname der Tochter von Emil Jellineck. Er gehörte zu den wichtigsten Vertretern Gottlieb Daimlers. Nach seinen Vorschlägen wurde in Cannstatt ein neues Modell mit einer Leistung von 35 PS entwickelt. Die wichtigsten Neuerungen waren der Aluminium-Carter und die paarweise gegossenen Zylinderblöcke. Dieses 30/35-PS-Modell erhielt den Namen Mercedes. Mit einer Geschwindigkeit von fast 90 km/h gewann ein solcher Wagen das Rennen von Nizza im Jahr 1901. Trotz des 35-PS-Motors war der Mercedes leichter als der 1897er 4-PS.
1909 erwarb Mercedes die Lizenz für den ventillosen Knight-Motor
Aufgrund dieser Erfolge überschattete der Name Mercedes bald den Namen Daimler und verdrängte ihn ab 1902 fast ganz. In diesem Jahr kamen die Modelle Simplex 18/22, 28/32, 40/49 und 60/70 PS sowie der Rennwagen Mercedes Simplex auf den Markt. Auch auf dem Gebiet des Rennsports gab es einige Erfolge, zum Beispiel die Siege von Jenatzy beim Coupe Gordon Bennett 1903 und von Lautenschläger beim Grand Prix des ACF 1908.
Bevor sich Maybach definitv von Daimler trennte, entwickelte er 1907 einen starken 120-PS-Rennwagen-Motor und einen Sechszylinder-65- und 75-PS-Motor. Zu dieser Zeit kamen auch die ersten Wagen mit Kraftübertragung durch Kardanwellen heraus. 1909 erwarb Mercedes die Lizenz für den ventillosen Knight-Motor. Die damit erzielten großen Erfolge veranlassten die Firma zum Bau neuer Modelle.
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verhinderte diese Entwicklung jedoch. 1922 kamen die ersten Mercedes-Chassis mit Kompressor auf den Markt. Sie bildeten den Auftakt für die vielen Serien bekannter Mercedes-Personen- und Rennwagen. 1926 erfolgte der Zusammenschluss von Daimler und Benz zur Daimler-Benz AG.