Das Ganzmetallflugzeug war sein Beitrag zur Luftfahrt. Hugo Junkers gehörte zu den Pionieren des Flugzeugbaus und gab dem Ganzmetallflugzeug entscheidende Impulse. Aber auch auf anderen Gebieten war er erfolgreich.
Hugo Junkers war als Ingenieur mit der Entwicklung von Gasgeräten sehr erfolgreich. Die mit Gas betriebenen Durchlauferhitzer brachten ihm großen Erfolg und retteten seine Firmengruppe 1932. Sie gibt es dank des Verkaufs an die Firmengruppe Bosch bis heute.
Weltbekannt wurde Hugo Junkers als Flugzeugbauer. Vor allem die „Tante Ju“, seine Ju 52, war ein auf der ganzen Welt eingesetztes Verkehrsflugzeug. Aber auch das wichtigste Transportflugzeug der Deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Die Jugend von Hugo Junkers
Hugo Junkers kam am 3. Februar 1859 in Rheydt, heute ein Teil der Stadt Mönchengladbach, zur Welt. Er war das dritte von sieben Kindern des Textilfabrikanten Heinrich Junkers und seiner Gattin Luise.
Er besuchte die Höhere Bürgerschule in Rheydt. Das Abitur legte 1878 an der Gewerbeschule in Barmen ab. Es folgte ein kurzes Praktikum. Ab Herbst 1878 studierte er an der Königlichen Gewerbeschule in Berlin. 1881 setzte er das Studium an der Technischen Hochschule Aachen. 1883 macht er dort sein Examen im Fach Maschinenbau.
Danach arbeitet er in verschiedenen Firmen, u.a. auch im väterlichen Betrieb in Rheydt. Dann ging er zurück an die Technische Hochschule Charlottenburg. Dort erwarb er bei Adolf Slaby zusätzliche theoretische und praktische Kenntnisse in Elektrodynamik und Thermodynamik.
Erste Entwicklungen von Hugo Junkers
Ab 1888 arbeitete Junkers für die Deutschen Continental Gasgesellschaft in Dessau. Ein Zweizylinder-Gegenkolben-Gasmotor war 1892 dir Frucht der Arbeit von Junkers. Für den Betrieb eines Gasmotors ist die Kenntnis des Heizwertes des Antriebsgases wichtig. Junkers entwickelte zu dessen Messung ein 1892 patentiertes Kalorimeter. Im Oktober 1892 gründete Hugo Junkers sein erstes Unternehmen. Sein Kalorimeter wurde auf der Weltausstellung 1893 in Chicago mit einer Goldmedaille prämiert.
Gasgeräte von Hugo Junkers
1894 meldete Junkers einen Gasbadeofen zum Patent an. Aus ihm wurde der Durchlauferhitzer entwickelt. Zur wirtschaftlichen Auswertung seiner Patente gründete Junkers 1895 mit Paul Ludwig die Firma Junkers & Co. Mitte 1896 war ein Betriebsgebäude in der Dessauer Albrechtstraße neu errichtet. Zum Produktionsprogramm gehörten Kalorimeter, Haushaltsgeräte („Junkers-Thermen”) und Gasdruckregler. Ab 1904 kamen auf der Basis weiterer Patente Heizlüfter dazu.
Die Herstellung der Gasgeräte lief recht gut. Nach der Weltwirtschaftskrise verkaufte Junkers diesen Geschäftszweig an die Robert Bosch GmbH und konnte so den Rest seiner Unternehmensgruppe aus dem Konkurs retten.
Hochschullehrer Hugo Junkers
1897 nahm Junkers einen Ruf als Professor für Thermodynamik an die Technische Hochschule Aachen an. Er gründete in Aachen die Versuchsanstalt Professor Junkers. So trieb er seine Forschungsprojekte weiter voran. Der Motorenbau wurde von ihm wieder aufgegriffen. Einige Patente zu Schwerölmotoren waren das Ergebnis. Es folgten weitere Erkenntnisse zur Wärmeübertragung, die in Heizlüftern zum Tragen kamen.
Der Weg von Hugo Junkers zum Flugzeugbau
Ab 1908 arbeitete Junkers in Aachen mit Hans Reissner zusammen. Junkers entdeckt Aerodynamik und Flugzeugbau. Reissners Prototyp wurde mit Tragflächen ausgestattet, die bei Junkers & Co. in Dessau gefertigt wurden. Diese Flügel waren Metallkonstruktionen. 1910 lässt Hugo Junkers den Metallflügel patentieren. Er sorgte 1910 für den Bau eines Windkanals in Aachen.
1915 entwickelte Hugo Junkers das erste Ganzmetallflugzeug J 1. Ab 1917 wurde gemeinsam mit Fokker die Junkers-Fokkerwerke AG gebildet. Das Unternehmen war ein wichtiger Rüstungsbetrieb. Doch Flugzeuge für den Fronteinsatz wurden nur wenige geliefert. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wendet sich Hugo Junkers intensiv dem zivilen Luftverkehr zu. Seine Flugzeug Junkers F13, G 38 und die Ju 52 werden weltweit erfolgreich eingesetzt.
Der Motorenbau von Hugo Junkers
1912 zog Hugo Junkers wieder nach Dessau. 1913 eröffnete er eine Motorenfabrik in Magdeburg, die bereits 1915 wieder geschlossen wurde. 1923 wurde in Dessau eine neue Firma Junkers Motorenbau GmbH gegründet. Diese kam im Verlauf der Weltwirtschaftskrise in finanzielle Schwierigkeiten.
Hugo Junkers im Luftverkehr
Hugo Junkers hatte eine eigene Fluggesellschacht, die Junkers Luftverkehrs AG, aufgebaut. Diese wurde 1926 mit dem Deutsche Aero Lloyd zur Deutschen Luft Hansa zusammengeschlossen.
Zusammenbruch und Rettung der Firmengruppe Junkers
Die Krise der Motorenbaufirma riss die ganze Firmengruppe Junkers mit. Im März 1932 meldete diese Insolvenz an. Der Verkauf des Gasgerätewerkes machte es Hugo Junkers möglich, den Flugzeug- und Motorenbau weiter zu betreiben.
Die Firmengruppe Junkers nach der Machtergreifung 1933
Schon bald nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 griff der Reichskommissar für Luftfahrt, Hermann Göring, nach den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken. Diese Aktion wird oft als persönliche Rache Görings an Junkers aufgefasst. Denn 1923 hatte sich Göring um eine Anstellung bei Junkers bemüht, war aber abgelehnt worden. Es muss aber auch gesehen werden, dass Hugo Junkers mit dem Bauhaus in Dessau eine enge Zusammenarbeit pflegte und Junkers von daher als unzuverlässig eingestuft wurde. Durch die Androhung eines Prozesses wegen Landesverrats wurde er erpresst. Noch 1933 musste die Mehrheit an seinem Flugzeug- und Motorenbau an den Staat abgeben. Der Firmengründer erhielt Hausverbot und musste Dessau verlassen.
Ab 1933 beschäftigte sich Hugo Junkers mit dem Metallhausbau und gründete die „Forschungsanstalt Professor Hugo Junkers GmbH“ in München. Manche Entwicklungen gingen auf die Kontakte mit Künstlern des Dessauer Bauhauses zurück.
Die Familie von Hugo Junkers
Am 31. März 1898 heiratete Junkers die Therese Bennhold (1876–1950) aus Dessau. Aus der Ehe gingen 12 Kinder hervor. Die Familie musste 1933 nach Bayern umziehen. Hugo Junkers starb an seinem Geburtstag, dem 3. Februar 1935, in Gauting.
Kurz nach seinem Tod verkaufte seine Witwe ihre Anteile an den Werken für 30 Millionen Reichsmark an das Deutsche Reich. Die Junkers Flugzeugwerke waren daher seit 1935 ein reiner Staatsbetrieb und wurden voll in die Aufrüstung eingespannt. Der Sturzkampfbomber Ju 87 und der Bomber Ju 88 waren die bekanntesten Kampfflugzeuge von Junkers. Die sorgten im Zweiten Weltkrieg für Angst und Schrecken, entstanden aber erst nach dem Rauswurf von Hugo Junkers aus seiner Firma.
Erinnerung an Hugo Junkers
Viele Verkehrs- und Technikmuseen zeigen Exponate aus dem Werk von Hugo Junkers. Einen umfassenden Überblick zu Leben und Werk bietet das Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau.