Ein kurzer Überblick: Hintergrundwissen zum Internet – Geschichte, Entstehung, Struktur, Logik der weltweiten Rechnernetze. Was sind Internet-Dienste?
Den Anfang des Internets bildete das Problem, dass die Kommunikation von Großrechnern verschiedener Hersteller untereinander unmöglich war.
Eine kurze Geschichte des Internets
Unter der Regie der Advanced Research Project Agency (ARPA) in den USA wurde Ende der 1960er Jahre eine Lösung entwickelt, die die gesamte Welt revolutionieren und die Zukunft maßgeblich mitbestimmen sollte: das Internet-Protokoll, kurz IP – ein Protokoll, das die Datenübertragung zwischen Rechnern unterschiedlicher Plattformen möglich machte. Schnell entstanden erste Anwendungen wie E-Mail oder FTP.
Die anfängliche Nutzung im wissenschaftlichen und militärischen Umfeld war bestimmt durch die Akzeptanz unterschiedlichster Vorstellungen und Interessen der einzelnen mitwirkenden Institutionen. Hieraus hat sich die enorme Vielfalt des Internet entwickelt – bei einer möglichst geringen technologischen Harmonisierung, um keinen Teilnehmer auszugrenzen.
Inzwischen hat das Internet in die kommerziellen Bereiche der wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt Einzug gehalten. Nur: dafür ist es organisatorisch bislang gar nicht ausgelegt. Chaotische, anarchische Strukturen führen zu inhaltlicher Vielfalt, hemmen jedoch Standardisierungsprozesse, die für eine optimale kommerzielle Nutzung tatsächlich notwendig wären.
Grundlagen des Internets: Die Struktur des größten Rechnernetzes
Das Internet ist das weltweit größte Rechnernetz. Es hat keine einheitliche, überschaubare Struktur – wie etwa das lokale Netzwerk einer Firma. Es ist vielmehr ein unübersichtliches Konglomerat aus einzelnen Rechnern, kleinen und großen Rechnernetzen. Das Internet ist also ein Netzwerk von Netzwerken. Auf den vielen Rechnern finden sich mehrere Millionen Angebote, die entweder von kommerziellen Betreibern, staatlichen Einrichtungen oder Internetnutzern bereitgestellt werden. Es ist ein offenes Netzwerk, an das sich jeder anschließen darf.
Das Internet ist nicht kommerziell und besitzt auch keine klare Gliederung. Jeder lokal im Internet angeschlossene Rechner fungiert gewissermaßen als selbstständiger Server. Eine zentrale Verwaltung oder Koordination ist nicht vorhanden. Wer heute vom Internet spricht, meint damit aber meist nicht nur den physikalischen Zusammenschluss weltweit verstreuter Rechner, sondern ganz bestimmte Server, die Daten für den allgemeinen Zugang bereithalten (siehe Grafik).
Das Internet dient zuallererst dem Informationsaustausch im weitesten Sinne und ist damit ein interaktives Medium. Jeder Internetnutzer ist nicht zwangsläufig nur Konsument, sondern kann auch als „Produzent“ auftreten. Wer mag, kann die Vielzahl der Angebote im Internet durch eigene Werke ergänzen oder sich zum Beispiel per E-Mail zu Wort melden.
Die Internet-Dienste
Die verschiedenen Anwendungen des Internets heißen Dienste. Die heute bekanntesten fünf Internetdienste sind: E-Mail (Elektronische Post), WWW (World Wide Web), Dateitransfer (FTP), Newsgroups (Diskussionsgruppen) und Chats (Plauderecken). Zukünftig werden vor allem Dienste im Bereich Datenbank-Anbindung und Client/Server-Kommunikation (z.B. das Arbeiten mit dem Browser als Client) wichtig sein.
Internetanbindungen werden zudem immer mehr zu Multiservice-Applikationsanbindungen, d.h. über sie werden verschiedenste Anwendungen und Abläufe abgewickelt – von Büroorganisation über Finanztransaktionen bis zur interaktiven Fernsehübertragung.
WWW und E-Business
Die Möglichkeiten des WWW bewegten sich in den 90er Jahren zwar immer mehr in Richtung Multimedia-Anwendung verändert, trotzdem blieben die Inhalte mehr plakativer Art, anstatt einen wirklichen Nutzwert für den Anwender zu liefern. Das änderte sich mit der Einbindung von Programmiersprachen in HTML.
Mit so genannten CGI-Skripten (CGI = Common Gateway Interface) und der Programmiersprache Perl können Daten, die zum Beispiel auf Webseiten eingegeben werden, an andere, nicht webfähige Programme übergeben werden.
Doch erst die Entwicklung von Java als echter Web-Programmiersprache brachte auch plattformunabhängige Anwendungen und echte Datenbankanbindungen ins Web, so dass komplette Geschäftsabläufe von Bestellung bis zur Abrechnung per Internettechnologie abgewickelt werden können.
Die neuen Möglichkeiten, zum Beispiel zur Entwicklung von Webportals mit personalisiertem Inhalt oder Online-Auktionen mit permanent aktualisierbaren Inhalten, schaffen die Plattform des E-Business, des elektronischen Handels über das Internet. Mit Java werden kleine Programme, zum Beispiel ein Online-Katalog mit Bestelldaten aus einer Datenbank, zum Anwender übertragen und auf seinem Rechner im Hintergrund ausgeführt. Dabei verlässt der Anwender nicht den Browser.
- Browser: Programm zum Betrachten von Webseiten. Macht Inhalte des WWW im HyperText Markup Language(HTML)-Format sichtbar. Verbreitete Browser: Internet Explorer, Firefox, Safari, Opera.
Neben den multimedialen Inhalten eines solchen Kataloges können nun zwischen Anwender und Anbieter Bestelldaten ausgetauscht werden – die Kommunikation übernimmt das Java-Programm.
Das hört sich zunächst wie ein Eingriff von fremden Programmen ins eigene System an, aber nach anfänglichen Pannen hat man sich weltweit auf Sicherheitsstandards und Absicherung der Betriebssystemumgebung geeinigt, die Sicherheitslöcher verhindern sollen. Außerdem kann man im eigenen Browser die Verwendung von Java abschalten.
Kurz und knapp: Was ist das Internet?
- Das Internet ist ein Netzwerk von Netzwerken.
- Als Internetdienste bezeichnet man die Anwendungsbereiche des Internet, zum Beispiel E-Mail oder das WWW. Internetdienste stellen immer höhere Anforderungen an die Übertragungskapazität und -geschwindigkeit.
- Als einzige EDV-Technologie ist die Internettechnologie mit ihren minimalen Standards offen, plattformunabhängig und damit äußerst flexibel.
- Vorteil des Internets ist seine geringe Standardisierung: damit ist es flexibel, offen und plattformunabhängig.
- Nachteil des Internets ist eben auch seine geringe Standardisierung, denn diese führt zu anarchischen, langsamen Organisationsstrukturen.
- Die Nutzung des WWW wird erweitert durch den Einsatz von Programmiersprachen (CGI, Perl, Java) – und damit erst wirklich E-Business-fähig.