Die beweglichen Lettern revolutionierten das Druckverfahren
Gutenberg schnitt jeden Buchstaben und jedes Zeichen in Stempel aus hartem Metall, die in Kupferblöcken eingeschlagen wurden. Sie dienten als Matrize für die Lettern.
Johannes Gutenberg wurde um das Jahr 1397 in Mainz geboren. Sein Name steht für das größte Ereignis, das die Weltgeschichte kennt, nämlich die Erfindung des Buchdrucks. Erst sie schuf die Grundlage, dass Wissen und Bildung Eingang in breite Volksschichten finden konnten. Der Mann, dem diese revolutionäre Erfindung gelang, hat nur wenige Spuren aus seinem Leben in der Geschichte hinterlassen. Es existiert kein Bild von ihm und wenn er nicht öfters wegen Geldschwierigkeiten in Prozesse verwickelt gewesen wäre, wäre von seiner Person noch weniger bekannt.
Erste Phase der Erfindung des Buchdrucks
Vor allem über die ersten dreißig Jahre seines Lebens, die Johannes Gutenberg in Mainz verbrachte, ist so gut wie nichts bekannt. Sicher ist dagegen, das er Mainz verließ und 18 Jahre seiner Heimatstadt fernblieb. 1430 wanderte er nach Straßburg aus, wo er als Edelsteinschleifer und Spiegelmacher zu gewissem Wohlstand kam. Nebenbei stellte er Versuche an, die seine Erfindung des Buchdrucks vorbereiteten. Mit seiner Idee, Bücher in großer Stückzahl mechanisch herzustellen, wobei ein Exemplar dem anderen völlig gleichen sollte, war er seiner Zeit weit voraus.
Erfindung der beweglichen Lettern
Johannes Gutenberg hatte sich das Ziel gesetzt, mit seinem neuen Druckverfahren die Schönheit der alten Handschriften zu erreichen, wenn nicht zu übertreffen. Gutenberg gelang dies, indem er Einzelbuchstaben erfand, sprich bewegliche Lettern, die beliebig zusammengesetzt und wieder auseinandergenommen werden konnten. Gutenberg schnitt jeden Buchstaben und jedes Zeichen in Stempel aus hartem Metall, die in Kupferblöcken eingeschlagen wurden. Damit hatte er die Matrize hergestellt, aus der anschließend die Lettern gegossen werden konnten. Nach dem Gießen wurden die fertigen Buchstaben in Setzkästen einsortiert.
Die Gutenberg-Bibel
Vor dem eigentlichen Drucken musste Gutenberg noch das Problem lösen, dass der Zeilenabstand zwischen Vorder- und Rückseite deckungsgleich war. Er fixierte dazu beim Druck der Vorderseite den Bogen mit Nadeln und benutzte dieselben Löcher beim Druck der Rückseite. Kein Zufall war es, dass Gutenberg für die Erprobung seiner Erfindung die Bibel auswählte, da sie zu seiner Zeit das begehrteste und am meisten gelesene Buch war. Aus kaufmännischen Gesichtspunkten betrachtet bestand für Johannes Gutenberg kein Zweifel, dass sich billig und in großer Stückzahl produzierte Bibeln gut verkaufen lassen würden.
Große Geldnot
Zwischen seinen ersten Versuchen mit der neuen Art des Buchdrucks in Straßburg und den Druckbeginn der Bibeln waren zwanzig Jahre verstrichen. Produziert wurde in einer Werkstatt, in der Gutenberg einige Mitarbeiter beschäftigte. Während der ganzen Vorbereitungszeit hatte der geniale Erfinder des Buchdrucks nur Ausgaben und keine Einnahmen. Die Erfindung wäre wahrscheinlich nicht zustande gekommen, wenn nicht der reiche Kaufmann Fust ein gutes Geschäft gewittert und Johannes Gutenberg nicht 1.600 Gulden geliehen hätte.
Finanzieller Ruin
Nachdem die Vorarbeiten abgeschossen waren, brauchten Gutenberg und seine Mitarbeiter immer noch drei Jahre, um die Bibeln zu setzen und zu drucken. Es wurden rund 200 Exemplare gedruckt, davon 30 auf wertvollem Pergament. Jede Bibel bestand aus 1.280 Seiten und kam in losen Bogen auf den Markt. Erst der Besitzer ließ die Bibel binden, kolorieren und mit seinen Initialen versehen. Bevor Gutenberg das Geschäft abschließen konnte, verklagte ihn Fust wegen überfälliger Zinsschulden und Gutenberg verlor alles, was er besaß.
Einsamer Tod
Sieben Jahre nach dem Prozess musste Gutenberg seine Heimatstadt zum zweiten Mal verlassen, da in Mainz ein Bürgerkrieg ausgebrochen war. Erst nach einem Jahr konnte er zurückkehren. Die bitterste Not wurde von ihm genommen, als sich der neue Erzbischof an ihn erinnerte und Gutenberg bis zu seinem Tod mit Brot und Wein sowie Kleidung versorgte. Als der Erfinder des Buchdrucks am 3. Februar 1468 in Mainz, einsam und fast erblindet, starb, war sein Name schon vergessen. Nicht einmal sein Grab ist erhalten. Doch der Siegeszug seiner Erfindung war nicht mehr aufzuhalten. Nur 30 Jahre nach seinem Tod waren bereits mehr als 40.000 Bücher mit einer Auflage von mehr als 10 Millionen Exemplaren gedruckt worden.
Ich finde es gut könnte aber detaillierter sein was den Aufbau beziehungsweise die Herstellung der Lettern betrifft.