Die Logarithmentafel – ein Hilfswerk über Jahrhunderte, welches mit dem Aufkommen von Taschenrechnern und Computern praktisch völlig nutzlos wurde.
Eine Logarithmentafel stellt eine tabellarische Darstellung dar, welche die Mantissen der Zahlen (in aller Regel von 1,00 bis 9,99) auflistet. Unter einer Mantisse versteht man die Ziffernstellen einer Gleitkommazahl. Besonders in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen waren Logarithmentafeln über Jahrhunderte hinweg ein notwendiges Hilfsmittel zur Berechnung. So konnten schwierige mathematische Rechnungen wie das Ziehen von komplexeren Wurzeln nur mit ihrer Hilfe durchgeführt werden.
Es war im Jahr 1916, als der schottische Mathematiker und Sohn des Barons Archibald von Merchiston, John Napier, erstmals seine Entwicklung einer Logarithmentafel in seinem Werk Mirifici Logarithmorum Canonis Descriptio vorstellte und heute damit als Erfinder dieses Rechenhilfsmittels gilt. Unabhängig von dieser Arbeit entwickelte auch der Schweizer Uhrmacher Jost Bürg in Kassel eine Logarithmentafel. Da er Mitarbeiter des deutschen Astronoms Johannes Kepler war, verwendete er diese Logarithmentafeln auch selbst für seine Berechnungen. Henry Briggs entwickelte die Tafel dann weiter und erstellte sie zur Basis 10. Darin waren die Logarithmen der Zahlen eins bis 20.000 und von 90.000 bis 100.000 aufgeführt – mit 14 Stellen genau.
Die Logarithmentafeln machten es möglich, schwierige Operationen der Multiplikation und der Division gemäß des Logarithmengesetzes durch einfache Addition und Subtraktion auszudrücken. Hat man dies gemacht, muss nur der Logarithmus der gewünschten Zahl zur gegebenen Basis in der Tabelle nachgeschlagen werden.
Erst mit der Etablierung des Computers rückten die Logarithmentafeln wie auch die altehrwürdigen Rechenschieber in den Hintergrund.