Manfred von Ardenne ist einer der bekanntesten Wissenschaftler und war innovativ wie kaum ein anderer. Und man soll es kaum glauben, aber seine Karriere basiert auf keinem Abitur und keinem Studium.
Der Naturwissenschaftler war vor allem in der angewandten Physik tätig. Zum Schluss seiner wissenschaftlichen Karriere konnte er etwa 600 Patente unter anderem für Nuklear-, Medizin- und Fernsehtechnik sein Eigen nennen.
Manfred von Ardenne – Ein Leben für die Naturwissenschaften
Geboren wurde der Wissenschaftler am 20. Januar 1907 in Hamburg. Sein Vater Egmont Baron von Ardenne war ein wohlhabender Regierungsrat und Oberleutnant. Der junge Ardenne besuchte zunächst ein Berliner Realgymnasium, wurde dann aber privat unterrichtet.
Schon in jungen Jahren interessierte sich der junge Wissenschaftler sehr für die Naturwissenschaften. So reichte er bei einem schulischen Wettbewerb Modelle einer Fotokamera und einer Alarmanlage ein. Seine Arbeit wurde mit dem ersten Platz belohnt. Bereits mit 16 Jahren hielt er sein erstes Patent für ein Verfahren zum drahtlosen Telefonieren in den Händen.
Ardenne – Jugendlicher Forschungsgeist
Der junge Forscher verließ frühzeitig das Gymnasium und widmete sich mit der Unterstützung des Unternehmers Loewe der Radiotechnik. Loewe verwendete die von Manfred von Ardenne entwickelte Dreifachröhre und setzte diese im Loewe-Ortsempfänger OE333 ein. Das Unternehmen Loewe hat sich im Verlauf der Zeit zu einem bekannten Unterhaltungselektronik-Hersteller entwickelt.
Obwohl er kein Abitur abgelegt hatte, schrieb sich der jugendliche Ardenne an der Berliner Universität für Physik, Chemie und Mathematik ein. Allerdings brach er nach nur vier Semestern das Studium wieder ab, um sich autodidaktisch privaten Forschungen im Rahmen der angewandten Physik zu widmen.
Übertragung der ersten Fernsehbilder
Am Heiligen Abend 1933 gelang es Ardenne erstmals Fernsehbilder zu übertragen. Schließlich führte er zur Funkausstellung in Berlin das erste vollelektronische Fernsehen vor. Dieser Umstand brachte ihn sogar auf das Titelblatt der New York Times.
In den 1930er Jahren entwickelte Ardenne das Rasterelektronenmikroskop, mit dem kleinste Molekülstrukturen untersucht werden konnten. Nachdem Deutschland kapituliert hatte, ermöglichte ihm Russland die Weiterführung seiner Forschung, allerdings unter der Voraussetzung, dass Ardenne an der Entwicklung der Atombombe mitarbeite. Der Wissenschaftler erklärte sich dazu bereit.
Manfred von Ardenne verstarb am 26. Mai 1997 im Alter von 90 Jahren in Dresden. Knapp 600 Erfindungen aus den Bereichen Nuklear-, Plasma- und Fernsehtechnik gehen auf sein Konto.