Das Google-Doodle vom 30. März 2011 ehrt den Chemiker Robert Wilhelm Bunsen, der an diesem Tag immerhin 200 Jahre alt geworden wäre. Selbstverständlich konnte auch er trotz seiner herausragenden Dienste für die Wissenschaft das lebensverlängernde Elixier nicht zusammenbrauen, das die Menschheit sich wünscht. Robert Wilhelm Bunsen verstarb am 16. August 1899 in Heidelberg. Bei seinem Namen geht selbst den untalentiertesten Schülern im Unterrichtsfach Chemie ein Licht auf, obwohl er natürlich nicht der Erfinder der Glühbirne war: Nein, nach ihm wurde der „Bunsenbrenner“ benannt. Erfunden hat Robert Wilhelm von Bunsen ihn nicht. Die Erfindung geht auf das Konto von Michael Faraday. Der Laborassistent von Bunsen verbesserte den Bunsenbrenner im Jahre 1855.
Ein Wissenschaftler von Rang und Namen
Robert Wilhelm von Bunsen war der jüngste Sohn eines Literatur-Professors. Geboren wurde er in Göttingen und war das Nesthäkchen der Familie, die insgesamt vier Söhne hatte. Bunsen studierte die Naturwissenschaften an der Universität zu Göttingen und promovierte im Jahr 1831. Ab dem Jahr 1834 arbeitete er an der Universität Göttingen und entdeckte dort die Wirkung von Eisenoxidhydrat, das noch heute als Gegengift in Fällen von einer Vergiftung mit Arsen Einsatz findet. Ab 1836 lehrte Bunsen an der Göttinger Universität. Noch im gleichen Jahr verschlug es ihn dann aber nach Kassel. Hier gab er sich der Forschung hin und büßte durch eine Explosion im Labor teilweise die Sehkraft seines rechten Auges ein. Die nächsten Stationen im Leben von Robert Wilhelm Bunsen waren die Universität Marburg, die Universität Breslau und schließlich im Jahr 1852 die Universität Heidelberg.
Wissenschaftliche Leistungen
Neben der Wirkung von Eisenhydroxid gegen Arsenvergiftung widmete sich Bunsen der chemischen Geologie und der Mineralogie sowie der organischen Chemie, der angewandten physikalischen Chemie und der Elektrochemie. Auf das Konto von Bunsen gehen unter anderem die Untersuchungen zu Verbrennungsabläufen in einem Hochofen. Bunsen arbeitete Techniken zur Verminderung von Wärmeverlusten aus. Er entwickelte das Bunsen-Element, ein Kohle-Zink-Element, das noch heute in Batterien und Monozellen Anwendung findet. In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler Kirchhoff entwickelte Bunsen die Spektralanalyse, die dazu führte, dass innerhalb kürzester Zeit zehn neue Elemente entdeckt werden konnten. Die Elemente Caesium und Rubidium entdeckte Bunsen selbst mittels seiner Technik. Der Bunsenbrenner wurde nach ihm benannt und letztlich entwickelte Bunsen ein einfaches Fotometer, mit welchem die Beleuchtungsstärke gemessen werden konnte, sowie die Wasserstrahlpumpe.
Robert Wilhelm Bunsen erhielt so manche Ehrung im Laufe seines Lebens, das er ganz in den Dienst der Wissenschaft gestellt hatte. im Jahre 1864 verlieh man ihm den Orden „Pour le Merite“, eine der bedeutendsten Auszeichnungen, die in Preußen vergeben wurden. Im Jahr 1864 ernannte man ihn zum auswärtigen Mitglied der Accademia dei Lincei im italienischen Rom. 1881 folgte die Ernennung zum Ehrenmitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Neun Jahre nach seinem Tod schuf Hermann Volz ein Bronze-Standbild von Bunsen, das in Heidelberg steht.
Bunsen verstarb im Alter von 88 Jahren. Der Heidelberger Bergfriedhof wurde seine letzte Ruhestätte.