Verhütungsmittel und -methoden gibt es schon lange. Wie wurde früher verhütet und welches sind heute die gefragtesten Verhütungsmethoden? Verhütungsmittel für Frauen und Männer, wie etwa Antibabypillen, Spiralen, Kondome oder Sterilisation, gibt es heutzutage viele. Die Themen Schwangerschaftsvermeidung oder Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sind allerdings nicht erst seit gestern existent. Vor allem die Beschränkung der Kinderzahl ist schon seit langer Zeit ein wichtiges Thema für den Menschen.
Die fruchtbaren Tage rund um den Eisprung wurden erst 1930 entdeckt
Viele Erkenntnisse über die Fortpflanzung des Menschen sind erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit gemacht worden, wenn man sich vor Augen hält, wie lange der Mensch inzwischen die Erde bevölkert. So entdeckten beispielsweise Kyusaku Ogino und Professor Hermann Knaus erst im Jahr 1930, dass es fruchtbare Tage rund um den Eisprung gibt. Diese Erkenntnis machte viele moderne Verhütungsmethoden erst möglich. Zuvor griffen die Menschen bei dem Versuch, ihre Fortpflanzung zu regulieren, häufig zu aus heutiger Sicht eher abstrusen Mitteln.
Nutzlose Verhütungsmittel: Scheidenspülung mit Cola oder göttlicher Beistand dank Wachsgurken
In Wien gibt es das Museum für Verhütung & Schwangerschaftsabbruch. Hier können sich interessierte Besucher auch mit der Geschichte der Verhütung beschäftigen. So findet sich im Museum etwa eine altertümliche Wachsgurke. Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren Wachsgurken durchaus gefragte Verhütungsmittel. Sie wurden von Frauen als Votivgaben in die Kirche gebracht und sollten dann für göttlichen Beistand bei der Schwangerschaftsvermeidung sorgen. Diese Methode erwies sich jedoch als genauso unbrauchbar, wie der Einsatz von Cola bei Scheidenspülungen. Frauen, die sich das Erfrischungsgetränk nach dem Sex in den Schoß gossen, wussten bis in die 1950er Jahre hinein offenbar nicht, dass der Softdrink keinerlei negative Wirkungen auf die männlichen Spermien hat.
Coitus interruptus oder Soranos von Ephesos-Methode
Ebenfalls als eher unsichere Verhütungsmethode gilt der Coitus interruptus. Dabei zieht der Mann vor dem Samenerguss den Penis aus der Scheide. Praktiziert wird diese Methode, die auch als „Aufpassen“ bekannt ist, jedoch dennoch schon seit vielen Jahren. Um 100 n. Chr. war der griechische Arzt Soranos von Ephesos tätig. Er empfahl Frauen, nach dem Geschlechtsverkehr in die Hocke zu gehen und zu niesen. So sollte der Samen des Mannes aus der Scheide herausgedrückt werden. Nach heutigen Erkenntnissen sind derartige Verhütungsmethoden nicht besonders tauglich. Doch welche Verhütungsmittel sind eigentlich im dritten Jahrtausend nach Christus „in“?
Die Antibabypille gibt es seit gut 50 Jahren
Die Antibabypille, die im Volksmund auch meist einfach nur „Pille“ genannt wird, ist wohl das beliebteste Verhütungsmittel. Gründe hierfür sind die hohe Sicherheit und die vergleichsweise bequeme Anwendung. 1960 wurde die Pille in den USA als Verhütungsmittel zugelassen und eroberte dann in recht kurzer Zeit die Welt. Inzwischen gibt es sogar die „Pille für danach“, die im Gegensatz zur normalen Antibabypille nach dem Geschlechtsverkehr zum Einsatz kommt.
Kondome schützen auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Auch Kondome gehören zu den gefragtesten Verhütungsmitteln. Sie schützen nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Es gibt sie in diversen Ausführungen und dank der Femidome gibt es auch eine Variante für Frauen. Kondome gibt es schon seit längerer Zeit. Noch heute empfinden jedoch nicht wenige Menschen sie beim Geschlechtsverkehr als störend. Dabei sind Kondome im Laufe der Zeit deutlich komfortabler und sicherer geworden.
Die Geschichte des Kondoms
Kondome aus gewebtem Stoff, wie man sie etwa im 16. Jahrhundert verwendete, waren nicht sonderlich wirksam. Die salzgetränkten Leinensäckchen waren auch nicht elastisch und mussten somit mit einer Schleife befestigt werden. Wirkungsvoller waren Kondome aus Schafsdärmen oder Fischblasen. Im Jahr 1855 wurde das erste Gummikondom präsentiert. Dieses hatte damals jedoch noch eine Längsnaht. Seit 1930 gab es dann Latexkondome ohne Naht. Kondome werden ständig weiterentwickelt. Inzwischen gibt es auch latexfreie Versionen und auch am Kondom zum Aufsprühen wird fleißig gearbeitet.