Wer entdeckte Gold

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Wann das Gold von Menschen entdeckt wurde, lässt sich schwer sagen. Erste Funde werden auf das Jahr 5.000 vor Christus datiert. Gold fasziniert heute wie einst. Das edle Metall ließ in der Vergangenheit Künstler grandiose Werke erschaffen und lieferte den Stoff für Mythen und Legenden. Alchimisten waren auf der Suche nach der „Gold-Formel“, und nicht zuletzt trieb es zahlreiche Menschen in den Tod. Die bislang weltweit geförderte Goldmenge beträgt rund 166.000 Tonnen. Rund die Hälfte des Weltvorrats an Gold wird zu Schmuck verarbeitet. Tausende Tonnen lagern als Goldreserven bei den nationalen Notenbanken. Die US amerikanischen Goldreserven wohlbehütet im best bewachten Gebäude der Welt: im Militärstützpunkt Fort Knox.

Eine Frage des Geschmacks

Der Geltungsdrang mancher Menschen kennt keine Grenzen und treibt gelegentlich wilde Blüten. Um seinen Reichtum zu demonstrieren, ließ ein Juwelier aus Hongkong in seinem Laden ein WC vergolden. Kostenpunkt: 29 Millionen US-Dollar. Das Gold hat im Zeitalter von Lifestyle und gehobener Gastronomie seinen festen Platz auf der Speisekarte. Es gibt heute tatsächlich einen Markt für essbares Blattgold. Vor allem in der Konfiserie und als Krönung erlesener Gerichte findet Blattgold Anwendung. Der größte Goldbarren der Welt bringt es auf ein Gewicht von 250 Kilogramm – immerhin das Durchschnittsgewicht dreier Erwachsener. Bei den alten Ägyptern war es nicht der Wert, den sie am Gold schätzten, sondern die Schönheit und Symbolik.

Die Alchimie und das Gold

„Alchimie“ leitet sich vom arabischen „Al-Kimiya – die Kunst der Ägypter“ ab. Von Ägypten gelangte die Alchimie über Spanien nach Europa. Die naturphilosophische Lehre des Aristoteles (384-322 v. Chr.) machte glauben, Gold bilde sich im Innern des Erdreiches, quasi aus anderen Metallen heraus. Der Mensch wollte diesen Vorgang im Labor nachahmen und Gold künstlich herstellen. Der „Stein der Weisen“ sollte so gefunden werden, wenn es gelänge, ein unedles Metall in Gold zu verwandeln.

Fürsten und Herzoge waren im Mittelalter dem Gold hinterher, deshalb unterstützten sie die Alchimisten ihrer Zeit. Gelang es ihnen nicht, Gold herzustellen (natürlich gelang es ihnen nicht), wurden sie vom Hof gejagt oder ihnen drohte Schlimmeres. Mehr Glück hatte Johann Friedrich Böttger (1682-1719). Auch er sollte im Auftrag vom Kurfürsten August von Sachsen Gold herstellen. Was beim Experimentieren herauskam, ging als das „weiße Gold“ in die Geschichte ein – Porzellan. Der Fürst war zufrieden und begann in Meißen mit der Produktion.

Streiflichter um die Verlockung „Gold“

  • Gold nimmt bei den altägyptischen Pharaonen eine wichtige Stellung im Mythos und Glauben ein. Im 15. Jahrhundert vor Christus erobert Pharao Thutmosis III. Babylon in einem goldenen Streitwagen.
  • 1340 vor Christus: Die Totenmaske des Pharaos Tutanchamun legt Zeugnis ab von der hohen Goldschmiedekunst der alten Ägypter.
  • 550 vor Christus lässt der legendäre Herrscher Krösus von Lydien (Redewendung: bin ich Krösus!) die ersten Münzen aus Gold und Silber prägen.
  • 1356: Die Goldene Bulle mit ihrem Siegel aus Gold ist die wichtigste Urkunde des Heiligen Römischen Reiches und bleibt 450 Jahre in Kraft.
  • 1511: Die spanischen Konquistadoren Südamerikas folgen dem Ruf ihres Königs. Sie bringen ihm Gold über Gold. Spanien steigt durch die Beutezüge zur reichsten Nation des 16. Jahrhunderts auf und hinterlässt von Mexiko bis Peru eine Spur der Verwüstung.
  • 1848: Der Goldrausch lockt Glücksritter auf der Suche nach Reichtum nach Kalifornien. Im Jahrzehnt nach der Entdeckung des Goldfundes in der Nähe einer Sägemühle wird Gold im Wert von über einer halben Milliarde Dollar gefunden. Die meisten der Glücksritter bleiben arm.
  • 1898: Der letzte große Goldrausch findet am Klondike River in Alaska statt und hält Einzug in Literatur und Filmgeschichte.

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