Absinth – Geschichte, Wirkung und ein Vorschlag zum Trinken. Absinth trinken leicht gemacht. Woher dieser hochprozentige Alkohol ursprünglich kommt, welche Wirkung er hat und wie man den Thujon-Drink zubereitet.
Absinth ist ein alkoholisches Getränk, dass zum größten Teil aus Wermut besteht. Beigemischt wird diesem Getränk dann meist noch Anis, Fenchel und Zitronenmelisse, was dem Ganzen seine grün schimmernde Farbe einbringt. Der Alkoholgehalt des Absinth liegt bei mindestens 44 Volumen-Prozent und kennt nach oben hin eigentlich kaum eine Grenze. So kann ein starker Absinth durchaus einen Gehalt von 80 Volumen-Prozent aufweisen. Bei der Alkoholherstellung wird ein Bestandteil des Wermuts, das Neurotoxin Thujon freigesetzt.
Der Thujongehalt im Absinth und seine Wirkung
Thujon gilt in der Medizin als Nervengift und verleiht dem Absinth seine eigentliche Note. In Kombination mit Alkohol kann das zu halluzinogenen Rauschzuständen führen. Daher gilt Absinth mit einem hohen Thujon-Gehalt als extrem gesundheitsgefährdend. In der Europäischen Union wird der Thujon-Gehalt im Absinth durch ein Gesetz geregelt, welches einen Thujon-Gehalt von bis zu 10 mg/l toleriert. Geschichtlich betrachtet gab es immer wieder heftige Diskussionen um die Höhe des Thujon-Gehalts sowie über eine absolute Absinth-Prohibition. Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten beispielsweise bis ins Jahr 2007 ein generelles Absinth-Verbot verhängt, und auch in der Schweiz fand Absinth erst 2005 seine Wiederzulassung unter bestimmten Auflagen. Auf der anderen Seite wurde Absinth nach seiner Entdeckung auch von Medizinern als Heilmittel eingesetzt. Die ersten Berichte darüber finden wir in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wo die Franzosen Algerien besetzten. Dabei wurden französische Soldaten unter anderem auch mit Absinth behandelt.
Die Geschichte des Absinth
Erfunden wurde die Herstellung von Absinth im 18. Jahrhundert im heutigen Neuchâtel in der Schweiz. Im Bezirk Val-de-Travers wurde dabei erstmals Wein mit Wermut versetzt. Seinen Durchbruch machte der Absinth dann im 19. Jahrhundert in Frankreich, und fand vor allem den Eingang in die französische Kunstszene, wo er zum Kultgetränk erklärt wurde. Von dort nahm der Absinth dann seinen Siegeszug durch Europa. Vielen berühmten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts, sowie Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Leidenschaft zum Absinth nachgesagt. Unter den Bekanntesten finden sich dabei die Schriftsteller Oscar Wilde, Ernest Hemingway, Edgar Allan Poe, sowie die Maler Pablo Picasso und Vincent Van Gogh. Letzerer schnitt sich angeblich sein Ohr während eines heftigen Absinth-Rausches ab. Möglicherweise waren auditive Halluzinationen ausschlaggebend für dieses Handeln.
Absinth trinken ist nicht schwer
Um den Absinth halbwegs kultiviert mit seinem Lakritz-Geschmack zu trinken, benötigt man Wasser, einen Absinthlöffel und ein wenig braunen Zucker. Nicht zu vergessen natürlich noch ein Fläschchen von „der grünen Fee“, wie sie der Volksmund ehrwürdig nennt. Man füllt ein Glas mit Absinth und ein Gläschen mit klarem Leitungswasser. Dann gibt man eine Prise Zucker auf den Löffel und gießt ein wenig Absinth drüber. Danach erhitzt man den Löffel unter dem Feuer und lässt so den Zucker mit dem Absinth karamelisieren. Der Löffel kommt ins Glas mit dem Absinth und das Leitungswasser wird ebenfalls dort eingerührt. Fertig und trinkbereit ist das grüne Elixier. Zum Wohle!