Aikido: Der harmonische Weg. Aikido ist eine defensive japanische Kampfkunst, die Anfang des 20. Jahrhunderts vom Großmeister Morihei Ueshiba gegründet wurde und setzt sich aus drei Silben zusammen:
- (AI) — Harmonie, Anpassung
- (KI) — Lebensenergie, Kraft
- (Do) — Lebensweg, Philosophie
Demnach bedeutet „Aikido“ ins Deutsche übersetzt so viel wie „sich der Kraft des Gegenübers anpassen, eins mit ihr werden“.
Geschichte des Aikido
Nachdem Großmeister Morihei Ueshiba im Alter von 17 Jahren den ersten Kontakt zur Kampfkunst suchte, sollte sich herausstellen, dass er ein späteres Naturtalent in verschiedenen Budo-disziplinen werden sollte: So meisterte er zum Beispiel sehr früh den Umgang mit diversen Schwerten, Speeren und natürlich auch „Taijutsu“ (Deutsch: Waffenloser Kampf, Körperkunst) bis er, im Jahre 1915 dann auf den Meister des Danto-Ryu, Sokaku Tadeka traf und vier Jahre lang bei ihm blieb, um diese, für ihn, neue Kampfkunst zu studieren und im Jahre 1919 zu meistern. Zum gleichen Zeitpunkt schloss er sich schließlich einer Shinto-Sekte an, die sein Aikido später um noch weiteres prägen sollte. Kurzgefasst kann man sagen, dass Aikido die Verbindung verschiedener Kampfkünste und durch die Weiterentwicklung des Aiki-Jujutsu und des Daito-Ryu entstanden ist.
Die Philosphie des Aikido
Mehr als alles gilt Aikido als friedliche und harmonische Kampfkust, in der überwiegend defensive Techniken gelehrt werden und man quasi ohne zu kämpfen siegt. Man lässt den Gegner mit Gewalt auf einen zukommen, verschmilzt mit seiner Energie und lässt sie ins zum eigenen Vorteil ins Leere laufen. Der Weg des Aikidoka ist der Weg der Harmonie.
Techniken des Aikido
Die Techniken des Aikido sind stark vom Aiki-Jutsu und vom Schwertkampf geprägt, so kommt es zum Beispiel dazu, dass bei vielen Techniken die Hand so gehoben wird, als sei sie ein Katana (japanisches Schwert). Sehr typische Muster des Aikido sind spiralförmige und kreisrunde Techniken, mit denen man der Kraft des Gegners ausweicht und sie verdoppelt auf ihn zurückführt und letztendlich gegen ihn selbst richtet – bis er keine andere Wahl hat, als aufzugeben. Tödliche Techniken werden im Aikido nur im äußersten Notfall angewendet, ansonsten strikt vermieden.
Ausrüstung und Übungskleidung
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist es für Aikidoka üblich, einen „Keiko-Gi“ (Judoanzug) und einen, in der Regel, schwarzen oder dunkelblauen Hakama zu tragen, der eine Art Hosenrock ist und der traditionell angewendet wird, um die Füße, und somit die Möglichkeit, den nächsten Angriff vorauszusehen vor dem Gegner zu verbergen.
Der Aikidounterricht selbst findet größtenteils ohne Trainingswaffen (aus Holz) statt, jedoch spielen diese dennoch eine erhebliche Rolle, wenn es um das Erlernen der Kampfkunst selbst geht, da – wie gesagt – viele Bewegungen und Technicken des Aikido von Waffentechniken abgeleitet sind. Das Training mit den Übungswaffen vertieft also das Wissen der Schüler.
Aikido ist geeignet für:
Alle Frauen und Männer die Spaß an der Bewegung haben und viel und gerne an sich selbst arbeiten. Im Aikido gibt es weder Alters- noch Gewichtsklassen und Wettkämpfe sind regelrecht verpönt, sprich: Die Aikidoka werden nur trainiert, um sich beim Üben des Aikido selbst zu entfalten, nicht um Preise zu gewinnen.