Jede Hausfrau oder auch jeder Hausmann kennt das Problem, nach dem trocknen der Wäsche müssen trotz modernerer Stoffe und schonender Waschprozesse immer noch etliche Kleidungsstücke gebügelt werden. So ist auch heutzutage noch das Bügeln in Freizeit und Beruf an der Tagesordnung.
Bügeleisen nimmt man zum Glätten der Stoffe. Dies geschieht durch Druck und durch Wärme. Bei den modernen Geräten wird zum Glätten noch zusätzlich Feuchtigkeit genutzt, z. B. durch heraustreten von Wasserdampf an der Sohle. Die Menge des Dampfes ist dabei regulierbar, genauso wie die Wärme durch Thermostat und der Druck, der von der Armkraft des jeweilig Bügelnden abhängig ist.
Dabei gilt, je höher der Druck oder je höher die Temperatur desto besser ist das Ergebnis. Leider vertragen bestimmte Stoffe nur bestimmte Temperaturen. Es gibt für jeden Stoff eine bestimmte Temperatur,die bei den Bügeleisen meist als Stufe gekennzeichnet ist. Die erste Stufe geht bis ca. 110 °C (Seide, Acryl), die zweite Stufe bis ca. 150 °C (Wolle) und die dritte Stufe bis ca. 220 °C (Baumwolle, Leinen). Beachtet der Bügelnde diese spezifischen Stufen nicht, dann kommt es sehr schnell zu hässlichen Flecken oder z. B. Acryl schmilzt ganz. Also Vorsicht!
Wer hat Bügeleisen erfunden
Bereits zur Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) glättete man im alten China mit so genannten Pfanneneisen seidene Gewänder. Dabei wurden glühende Kohlen mit Sand vermischt und in eine Metallpfanne gefüllt.
Bügeleisen gibt es schon seit dem 15. Jahrhundert. Diese waren aus massiven Metallplatten mit Griff. Die Metallplatten mussten immer nach dem Abkühlen wieder zum Aufwärmen auf den Herd gestellt werden. Es war wohl schwierig auf die richtige Temperatur zu kommen aber die Stoffvielfalt war im allgemeinen auch nicht so groß.
Aus dem späten 17. Jahrhundert und dann aus dem 18. Jahrhundert sind Bügeleisen bekannt die innen hohl sind, ansonsten aber der heutigen Form gleichen. In die Hohlräume wurden dann heiße Eisenplatten eingeführt, die dann die Sohle erwärmten. Diese Platten mussten bei Bedarf getauscht werden.
Das Kohlebügeleisen kam dann im späten 19. Jahrhundert auf den Markt. Hier wurde glühende Kohle in einen Hohlraum eingeführt. Oft entstanden Brandlöcher durch herausfallende Glut oder wenn man nicht aufpasste konnte man sich durch austretende Gase vergiften. Später gab es dann auch noch Gasbügeleisen. Diese waren zum Teil an eine Gasleitung angeschlossen.
Wer erfand das Elektrische Bügeleisen
Bügeleisen, die heutzutage im Haushalt stehen, werden elektrisch betrieben. Von dem ersten elektrischen Bügeleisen spricht man bereits 1880. Ein „elektrischer Flatiron“ wurde von US-Erfinder Henry W. Seeley erfunden und am 6. Juni 1882 patentiert. Diese Technik wurde zur gleichen Zeit in Deutschland, Österreich, Frankreich, den USA und England zum Patent angemeldet.