Die Geschichte der Coca-Cola. Von der „Kokain-Cola“ zur wertvollsten Getränkemarke der Welt. Erfahren sie mehr über die Geschichte des rasanten Aufstiegs eines „Arznei“-Sirups zum beliebtesten Erfrischungsgetränk der Moderne.
Die Anfänge der Coca-Cola liegen im späten 19. Jahrhundert. Ab ca. 1886 begann ein amerikanischer Apotheker namens John Pemberton (1831-1888) damit, einen medizinischen Sirup aus Kola-Nüssen und Koka-Blättern versuchsweise zusammenzubrauen. Diesen nannte er entsprechend seiner Hauptzutaten: „Coca-Cola“. Hauptsächlich gegen Kopfschmerzen sowie körperliche und seelische Erschöpfungszustände sollte die zunächst nur über Apotheken vertriebene und mit Sodawasser zu mischende Trink-Arznei angewendet werden.
Das Geheimnis um die „Kokain“-Cola
Bis heute wird darüber spekuliert, ob die Pemberton’sche „Ur-Cola“ tatsächlich in einer nennenswerten, das heißt irgendwie Sucht fördernden oder berauschenden Menge Kokain enthielt. Sicher ist lediglich, dass der spätere Besitzer von Markenrecht und Rezeptur der Ur-Cola – die 1888 gegründete Coca-Cola Company um den amerikanischen Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler (1851-1929) – ab 1903 keinerlei Kokain mehr in ihrer eigenen Cola-Rezeptur verwendete. Denn Kokain galt nun wie Morphium als gefährliche Droge. Stattdessen wurden nur noch kokain-freie Kokablätter-Extrakte für die Cola-Produktion benutzt. Diese Extrakte sind wohl auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der modernen Coca-Cola.
Die geheime Rezeptur der Coca-Cola
Gleichwohl ist die genaue Rezeptur der Coca-Cola bis heute streng geheim und unterlief seit den 1880er Jahren ohnehin äußerst weit reichenden Änderungen. Ihre subjektiv als „erfrischend“ oder „belebend“ empfundene Wirkung erzielte die Cola schon damals wohl vor allem durch ihren hohen Koffein- und Zucker-Gehalt.
Verkauf der Cola in Drogerien, Apotheken und Soda-Bars
Bereits 1895 begann die in Atlanta ansässige Coca-Cola Company mit dem Vertrieb der Coca-Cola in den gesamten USA. Zunächst noch als medizinischer Sirup über ein landesweites Netz von Drogerien, Apotheken und Soda-Bars verkauft, etablierte sich bald auch eine zukunftsweisende Produktion in Flaschen. Bei amerikanischen Farmern ebenso wie bei den Besuchern städtischer Bars erfreute sich die „Coke“ bald einer großen Beliebtheit.
Der Siegeszug der Cola-Cola in den zwanziger Jahren
Der eigentliche Siegeszug der Cola gelang jedoch erst nach dem Ersten Weltkrieg, als die Coca-Cola Company an ein Unternehmer-Konsortium verkauft wurde. Dieses baute nun systematisch den Vertrieb der Cola auch außerhalb des nordamerikanischen Kontinents, insbesondere nach Europa, aus und verteidigte dabei höchst aggressiv seine Markenrechte gegen potentielle Mitbewerber.
Cola-Produktion und Lizenz- Abfüller
Während die Coca-Cola Company sich auf die Herstellung des Sirups konzentrierte, wurde die eigentliche Flaschenabfüllung in die Hände von ausgewählten nationalen Lizenz-Abfüllern gelegt. Dies diente neben einem effizienteren Vertrieb vor Ort insbesondere dazu, möglichst überall eine von der Company selbst überwachte Geschmacksnote der Cola zu sichern.
Cola-Herstellung in Deutschland
Ab 1926 begann man mit dem weltweiten Vertrieb des Getränks. Seit 1929 wird die Cola auch in Deutschland hergestellt, wo mit der Kölner „Afri-Cola“ ab 1931 auch ein zeitweilig bedeutender Nachahmer und Konkurrent entstand.
Die Coca-Cola beim amerikanischen Militär
Der gewaltigen Bedeutung, welche die „Coke“ inzwischen auf dem amerikanischen Markt erlangt hatte, entsprach auch eine eigentümliche Kuriosität während des Zweiten Weltkrieges: So organisierte in regierungsamtlichen Auftrag amerikanisches Militär während des Krieges spezielle Armee-Einheiten von Coca-Cola-Mitarbeitern, die die Abfüllung der Cola in Frontnähe zu besorgen hatten – ein Beitrag zur Stärkung der Truppenmoral.
Die Marketing-Methoden der Coca-Cola Company
Von Anfang an profitierte das Erfrischungsgetränk aus Georgia von den überaus fortschrittlichen Marketing-Methoden der Coca-Cola Company. Ein für damalige Verhältnisse ausgesprochen hohes Werbe-Budget und die Verwendung modernster Werbeformen sorgten dafür, dass die Cola bald zu einem landesweit bekannten und beliebten Massenprodukt wurde. Die Engagierung attraktiver Schauspielerinnen als Werbeträger und ein unverwechselbares Flaschen-Design trugen das Ihrige dazu bei, die Marke immer populärer zu machen.
Die Cola-Kriege zwischen Pepsi und der Cola-Company
Der Erfolg der Cola aus Atlanta rief jedoch auch zahlreiche, mehr oder weniger erfolgreiche Mitbewerber auf den Plan. Vor allem der 1898 entstandene New Yorker Konkurrent „Pepsi“ wurde namentlich in den 1980er Jahren durch geschickte Marketing-Strategien ein gefürchteter Mitbewerber der „Coke“ auf dem weltweiten Markt für Erfrischungsgetränke. Ein wahrer „Cola-Krieg“ entbrannte hierauf, der mit millionenschweren Werbe-Budgets geführt wurde.
Neue Cola-Geschmacksrichtungen: Cola light und Coca-Cola Zero
Die Coca-Cola Company reagierte unter anderem mit der Einführung neuer Geschmacksrichtungen, um den Verlust von Marktanteilen auszugleichen. Zudem suchte man erfolgreich auf das veränderte Gesundheitsbewusstsein vieler Amerikaner zu reagieren und mit kalorienarmen Cola-Varianten neue Zielgruppen zu erreichen. Bis dahin war die traditionelle Cola vor allem eine gewaltige „Kalorien-Bombe“ mit einem extrem hohen Zuckergehalt. Die ab 1982 eingeführte Cola-Marke „Diet-Coke“ („Cola light“) oder die ab 2004 auf den Markt gebrachte „Coca-Cola Zero“ sind wohl die bekanntesten Cola-Innovationen der letzten Jahre.
Die kulturelle Anpassungsfähigkeit der Cola-Weltmarke
Diese hohe kulturelle Anpassungsfähigkeit und die meist sehr geschickten Marketing-Strategien und prominent-besetzten Werbesports der Cola-Produzenten machen die „Coke“ bis heute zu einer der wertvollsten Marken der Welt. Ihr Wert liegt derzeit bei rund 58 Milliarden US-Dollar.