Musik aus der Dose – Das Grammophon. Was müssen das für skurrile Zeiten gewesen sein, in denen es noch keine abspielbare Musik gab? Kann man sich als Ghettoblaster-Kind der 80er gar nicht vorstellen! Da lernten junge Mädchen aus gutbürgerlichem Hause nicht nur französisch, sondern auch Klavier spielen und singen. Denn, was für heute gilt, galt auch für damals: Was gibt es schon Unterhaltenderes als Musik? Und da es weder Stereoanlagen noch I-Pods gab, musste man halt selbst Musik machen. Doch dann kam das Grammophon…
Der Mensch, der das Grammophon erfand, war Emil Berliner, der um 1800 in Hannover geboren später in die USA auswanderte. Er erfand nicht nur das Grammophon, sondern auch die dazugehörige Schallplatte.
Das Grammophon ist als Nachfolger des von Edison erfundenen Phonographen zu verstehen, und ist außerdem der Vorreiter des Plattenspielers. Handelte es sich beim Phonographen um ein Gerät das lediglich zur Sprachaufnahmen diente, spielte das Grammophon Musik ab. Dabei verwendete Emil Berliner eine runde Platte als Tonträger. Diese ersten Musiktonträger, auch bekannt als Schelllackplatten, wurden mechanisch betrieben und hatten den großen Vorteil, das sie austauscht werden konnten. Bei der Entwicklung der Schellackplatten entwickelte Berliner ein recht kompliziertes Verfahren. Das Material aus denen er die Schallplatten produzierte, bestand nicht nur aus Schelllack, sondern auch aus einer Mischung aus Steinmehl, Kohlestaub und Tierhaaren.
Berliner gründete nach der Erfindung des Grammophons die „Deutsche Grammophon“, wo er seine Schallplatten vermarktete. Damit kann man Emil Berliner ohne Umschweife als ersten Schallplattenlabel-Begründer bezeichnen, was soviel bedeutet, wie: Emil Berliner rockt!
Die Deutsche Grammophon Gesellschaft wurde 1898 u.a. von Emil Berliner gegründet. Sie ist das älteste Schallplattenlabel bzw. Tonträgerunternehmen der Welt,[1]aus welchem 1972 die PolyGram hervorging, die 1998 wiederum in der Universal Music Group aufging.
Das Unternehmen galt im 20. Jahrhundert als Qualitätsführer im Bereich der Kunstmusik-LPs und war für seine hohen Ansprüche bekannt. Es produzierte zahlreiche berühmte Aufnahmen weltbekannter Orchester und Musiker.