Der italienische Physiker und Mathematiker Evangelista Torricelli (1608-1647) gilt als der Erfinder des Quecksilberbarometers. Zugegebenermaßen trat er in die Fußstapfen von Galileo Galilei, der bereits vor seinem Tod erste Erkenntnisse in diesem Bereich gewonnen hatte, aber die eigentliche Beweisführung erfolgte durch Torricelli im Jahre 1643.
Der Quecksilberbarometer ist ein Messgerät, das meist in der Meteorologie zur Bestimmung des Luftdruckes verwendet wird. Wie der Name schon sagt, wird für ein Quecksilberbarometer Quecksilber benutzt, da es ein hohes spezifisches Gewicht besitzt, so dass dafür nur ein kurzes Rohr nötig ist. Man hat herausgefunden, dass sich Flüssigkeit ausdehnt, wenn eine Temperaturerhöhung stattgefunden hat. Die Steigung des Luftdruckes wird auf einer Skala angezeigt.
Im Laufe der Zeit hat sich das Barometer weiterentwickelt, so dass nun Abweichungen in Form eines Barographen (Luftdruckmessung mit zeitlicher und örtlicher Erfassung) oder eines Mikrobarometers (Messung minimaler Druckunterschiede) existieren.
Evangelista Torricelli – der Erfinder des Quecksilberbarometers
Nach seinen Studien der Mathematik, Philosophie, Astronomie und Mechanik, arbeitete er als Sekretär und beschäftigte sich mit den Theorien des berühmten Erfinders Galileo Galilei. Ende 1641 fungierte er als Galileis Assistent und übernahm nach dessen Tod den Platz als Hofmathematiker des Großherzogs von Toskana sowie eine Professur als Mathematiker an der Florentiner Akademie.
Torricelli zählte zu den berühmtesten Mathematikern und Physikern der Barockzeit. Neben seiner wichtigsten Erfindung – das Quecksilberbarometer – entwickelte und bewies er zahlreiche mathematische und physikalische Theorien, verbesserte Galileis Fernrohr, ließ ein Vakuum für längere Zeit entstehen und entwarf ein zu dieser Zeit bereits effizientes Mikroskop.
Nach ihm wurden eine alte, physikalische Maßeinheit ‘das Torr‘ ebenso wie ein Mondkrater benannt.
Wie funktioniert ein Quecksilberbarometer?
Galileo Galilei, Visionär seiner Zeit, wurde zu Rate gezogen, als Ingenieure Bewässerungsanlagen mit Saugpumpsystemen für die Gärten des Palastes bauen sollten. Er gewann erste Erkenntnisse und dachte über das Gewicht der Luft im Verhältnis zu Wasser nach, konnte seine Theorien jedoch nicht beweisen, da er vorher starb.
Torricelli beschäftigte sich mit den Aufzeichnungen und belegte schließlich die zu damaliger Zeit als haarsträubend angesehene These, dass die Flüssigkeit nicht durch die Pumpe, sondern durch Druck in diese hineinbefördert wird. Lässt man nämlich ein Vakuum entstehen, kann das Wasser nur bis zu einem bestimmten Punkt transportiert werden.
Übertragen auf das Quecksilberbarometer kam er zu der Erkenntnis, dass der Luftdruck das Gewicht der Quecksilbersäule ausgleicht und somit verhindert, dass sich das bei einem Quecksilberbarometer verwendete Rohr vollständig entleert und sogar bei Temperaturerhöhung einen bestimmten Anstieg der Flüssigkeit in der Glasröhre bewirkt.