Der Leuchturm – Wenn Technik versagt ! Jeder kennt das Licht des Leuchtturms, das bei Nacht über das dunkle Wasser streift und in regelmäßigen Abständen die Küste erleuchtet, doch wie entstand diese unverzichtbare Erfindung der Nautik?
Schon die alten Griechen nutzten das Feuer zum Zwecke derSeeorientierung, wer jedoch der genaue Erfinder des Leuchtturms ist, kann historisch nicht zurückgeführt werden. Schon Jahrhunderte vor Christus wurde in dem östlichen Mittelmeer reger Seehandel betrieben, damit die Seefahrer nicht den Überblick über die Seewege verloren, wurden sogenannte Leuchtfeuer als Orientierungshilfe eingesetzt. Somit konnte man bei Nacht und Nebel den Seefahrern in Küstennähe bei ihrer Kursbestimmung helfen.
Der König der Leuchttürme
Das wohl bekanntesten Leuchtfeuer aus dieser Zeit ist wahrscheinlich der Pharos von Alexandria, der auf einer dem Nildelta vorliegenden Insel lag und in vielen europäischen Sprachen auch maßgeblich für die Vokabel ‘Leuchtturm’ verantwortlich ist.
Im Anschluss an die griechische Leuchtfeuerbaukunst fingen auch die Römer verstärkt mit dem Bau von Seezeichen an. Diese dienten ihnen zur Unterstützung der Kriegs- und Handelsführung. So sind an die fünfzig Küstenstellen bekannt, an denen große Steintürme standen, die mit Feuern der Orientierung dienten. Als Brennmaterial nutzte man zu dieser Zeit noch in Pech getränktes Holz.
In Folge des Untergangs des römischen Reiches, endete um 500 n. Chr. die erste längere Ära der Leuchtfeuer. Zu begründen ist dies durch den Mangel an Kontrolle und Organisation über die vorhanden Türme. Auch waren die Lichtkegel entlang der Küsten ein Zeichen, das Piraten und Plünderer anlockte.
Das Leuchtfeuer wird neu entfacht
Die katholische Kirche schaffte es erstmals wieder das Feuer an die Küste heran zu tragen, denn sie stellte sich erstmals über die Piraterie. Mönche und Bewohner der Küsten entflammten das Licht an der Meeresküste, um somit die Seefahrer zu unterstützen. Auch Karl der Große entzündete wieder das Feuer und nutzte dafür die bestehen Steintürme der Römer.
Anfang des 12. Jahrhunderts wurde die Seefahrt im Mittelmeerraum wieder Aufgenommen. Dies und der Handelszusammenschluss der sogenannten Hanseverbände im 13. Jahrhundert, führte zu der Wiederaufnahme der gezielten Küstenbebauung mit Leuchttürmen.
Die nächsten deutlichen Fortschritte in der Leuchtturmgeschichte sind technisch herausragenden Erfindungen, anfang des 19. Jahrhundert, zu verdanken. So verbesserte die Lichtqualität deutlich, durch die Entwicklung der Hochdochtlampe, dem Vorreiter der Petrollampe und wurde letztendlich durch die Erfindung der Gasglühlichter, nahezu perfektioniert.
1820 wurde dem Leuchtfeuer der letzte Feinschliff verpasst. Augustin Jean Fresnel fand heraus, das durch eine Parallelbündelung des Lichtes, dessen Tragweite um ein weites optimiert werden konnte.
Seit dem ersten Weltkrieg werden zwar kaum mehr Leuchttürme an den Küsten gebaut, dennoch verlassen sich Seefahrer auch heute, auf die Kraft des Lichtes, denn wenn einmal die Technik versagt bleibt nur noch das, über das dunkle Wasser Streifende Leuchtfeuer, das einen sicher den Kurs halten lässt.
Hier gibt es die ganze geschichte des Leuchturms nachzulesen.