Die Entwicklung der Pendeluhren. Pendeluhren sind sehr genau gehende Zeitmesser mit einem Gangunterschied von nur wenigen Minuten pro Jahr. Die ersten Uhren wurden bereits von den alten Ägyptern und Griechen gebaut. Diese Sonnenuhren gingen bis auf die Minute genau, aber sie hatten auch einen entscheidenden Nachteil: Sie funktionierten nur, wenn die Sonne schien. Erst im Mittelalter wurden Uhren entwickelt, die unabhängig vom Sonnenlicht betrieben werden konnten. Sie bestanden im wesentlichen aus Gewichten, Zahnrädern, einer Waag und einer Hemmspindel.
Die Entdeckung des italienischen Physikers Galileo Galilei (1564 – 1642) machte es sogar möglich, noch genauere Uhren herzustellen. Es wird berichtet, dass er im Dom von Pisa eine im Wind schwankende Hängelampe beobachtete. Dabei fiel ihm auf, das die Schwingungen sehr gleichmäßig waren.
Wer erfand das pendel
Diese Beobachtung führte 14 Jahre nach seinem Tod zum Bau der ersten Pendeluhr. Ihr Konstrukteur war der Holländer Christiaan Huygens (1629 – 1692). Auch heutige Wanduhren arbeiten noch nach diesem Prinzip. Und sie gehen auch – je nach der Qualität der Verarbeitung – sehr genau. Ein Gangunterschied von nur wenigen Minuten pro Jahr ist bei Pendeluhren keine Ausnahme.
Genau gehende Uhren brachten dann auch einen Missstand ans Licht, mit dem man sich weit über 1000 Jahre abgefunden hatte. Es ging um die Einteilung der Zeit im Großen – also den Kalender. Julius Cäsar hatte zwar schon 46 vor Christus den Kalender umgestellt, aber dieser war nicht ganz perfekt. Er ging nämlich pro Jahr elf Minuten nach. Und das hat sich im Laufe der Jahre summiert. Erst Papst Gregor XIII. sorgte für Ordnung in der Zeitrechnung. Er ließ einfach die Tage vom 4. bis zum 15. Oktober 1582 aus dem Kalender streichen.
Um die genaue Position eines Schiffes zu bestimmen, benötigte man genau gehende Uhren
Pendeluhren erwiesen sich zwar als ziemlich genau gehende Zeitmesser, aber sie waren auch sehr unhandlich. Den Weg, um eine Uhr zu verkleinern, fand (angeblich) der Nürnberger Peter Henlein. Er ersetzte das Pendel durch eine elastische Schweineborste. So gelang es ihm, Uhren so zu verkleinern, dass man sie mit sich tragen konnte. Das waren die ersten Taschenuhren – die Vorläufer der sogenannten Nürnberger-Eier. Diese Uhren waren schon sehr handlich, Probleme mit der Zeitmessung gab es aber immer noch.
Besonders schwerwiegend war das Problem auf hoher See. Um den genauen Standort seines Schiffes festzustellen, braucht ein Kapitän eine sehr genau gehende Uhr. Der Breitengrad, also die Position des Schiffes vom Äquator zum Pol hin gesehen, ließ sich einfach mithilfe von Winkelmessgeräten am Polarstern feststellen. Bei den Längengraden ergaben sich allerdings Schwierigkeiten. Um zu bestimmen, wie weit man sich östlich oder westlich von seinem Ziel befand, brauchte man die genaue Zeit. Diese wurde durch den Vergleich der Schiffszeit mit der Ortszeit, die wiederum am Stand der Sonne festgestellt wurde, bestimmt. Aus dem Unterschied berechnete man die westliche Position des Schiffes.
Der britische Tischler John Harrison erfand den Chronometer
Aber auch Schiffsuhren waren nicht perfekt. Dann konnte es passieren, das ein Schiff in der Dunkelheit oder im Nebel auf Inseln stieß, die nach den Berechnungen des Kurses eigentlich noch viele Kilometer entfernt sein müssten. Und genau das passierte dem englischen Admiral Cloudsley Shovel im Jahr 1707. Seine Flotte von vier Schiffen ging vor den Riffen der Scilly-Inseln verloren, weil die Schiffsuhr versagt hatte. Das Unglück forderte mehrere Hundert Tote.
Diese Katastrophe veranlasste die britische Admiralität, einen Wettbewerb auszurufen, in dem für eine sehr genau gehende Uhr ein Preis von 20.000 Pfund Sterling versprochen wurde. Für die damalige Zeit war dies eine gigantische Summe. Allerdings wurde der Wettbewerb erst sieben Jahre nach dem Ereignis vor den Scilly-Inseln ausgeschrieben. Und es dauerte weitere sieben Jahre, bis ein britischer Tischler und Uhrmacher davon erfuhr. Sein Name war John Harrison. 1728 machte er sich daran, eine wirklich genaue Uhr zu bauen – einen Chronometer (griechisch für „Zeitmesser“). Über dreißig Jahre brauchte er, um sein Ziel zu erreichen. Drei Versuche waren vorher gescheitert. Aber auf einer Fahrt nach Jamaika im Jahr 1761 ging John Harrisons Uhr nur wenige Sekunden nach. Noch exakter arbeiten eigentlich nur noch Quarz- und Atomuhren.
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