Die Geschichte der Maus: Patent der Computermaus wird 47 Jahre. Am 17. November 1970 wurde das Maus-Patent registriert. Vom Prinzip über Technik bis zur Anwendung hat sich in der Maus-Geschichte nicht allzu viel geändert.
Vom sperrigen Holzkasten zum ergonomischen Eingabegerät: Auf fast jedem Schreibtisch zu finden, ist die Maus aus dem Büroalltag nicht mehr wegzudenken. Zugegeben, mit dem Prototyp des vor genau 40 Jahren beantragten Patents hat unsere Computermaus nicht mehr viel gemeinsam, denn der klobige Klotz wirkte nicht gerade wie ein Hilfsmittel zur Computerbedienung. Schon 1963 entwickelte Douglas Engelbart am Stanford Research Institute ein Zeigegerät für Großrechner, das er aber erst 1968 der Öffentlichkeit vorstellte. Am 17. November 1970 reichte er schließlich den Patentantrag dafür ein. Unter der Patentnummer 3,541,541 wurde eine „X-Y- Positionsanzeigesteuerung für die Bewegung per Hand über eine beliebige Oberfläche zur Verschiebung eines Positionsanzeigers auf dem Bildschirm“ registriert. “Sie wurde Maus genannt, weil der Schwanz hinten raus kam”, so Engelbart. Das Kabel wanderte aber aus praktischen Gründen schnell nach vorne, genauso wurden die Räder zu Walzen und sollten mit einer Kugel bewegt werden.
Die 40-jährige Geschichte der Maus
Der Siegeszug der Maus auf den Schreibtischen der Welt ließ aber noch viele Jahre auf sich warten: Schließlich war ein Computer damals ein Gerät nur für Wissenschaftler und Eingaben wurden nicht bequem geklickt, sondern noch mit Textbefehlen per Tastatur eingehackt. So war der Erfolg der Maus letztendlich mit dem Einzug des Computers in den Privathaushalt verknüpft. Apple hatte damals das Potenzial des damals noch recht teuren Eingabegerätes erkannt und brachte Anfang 1983 mit “Lisa” den ersten Personal Computer mit Schreibtischcharakter heraus. Er verfügte über eine grafische Benutzeroberfläche und konnte mit der Maus bedient werden. Eine damals noch junge Schweizer Firma namens Logitech brachte einen Adapter heraus, der die Apple-Mäuse auch an IBM-Rechnern laufen ließ. Auch machte sich die damals schon recht große Softwarefirma Microsoft einen Namen mit der Entwicklung von Hardware: Ihre erste Maus kam ebenfalls 1983 auf den Markt. Ihre spätere Monopolmacht wird aber erst durch ein gewisses Betriebssystem begründet werden. Bis heute ist Microsoft auch eine namhafte Marke bei Computerzubehör.
Technik und Anwendungsprinzip der Computermaus
Das eigentliche Prinzip des X-Y-Positionsanzeigers aber ist bis zur Kugelmaus gleich geblieben. Zwei Räder, die im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, wandeln die Handbewegung über Schleifkontakte in ein Signal um, welches per Cursor am Bildschirm dargestellt wurde. Die gute, alte Mauskugel wich erst, bis der viel genauere optische Sensor die rot beleuchtete Fläche unter der Maus kontinuierlich fotografiert und so Bewegungsänderungen aufzeichnet. Damit wurde auch dem Staubsammeln im Inneren der Maus ein Ende bereitet, dass zu regelmäßigen Funktionsstörungen führte. Anstatt das mittlerweile handliche, kleine Eingabegerät zu putzen, ist bei der kabellosen Funk-Version nur regelmäßiges Batteriewechseln angesagt. Ein Mausrad zusätzlich hier, ein paar weitere Schnickschnack-Tasten da, wanderte ihr Kabelende schließlich von der seriellen über den PS/2- zur USB-Schnittstelle. Viel mehr hat sich wirklich nicht getan in 40 Jahren Maus-Geschichte. Dem Trend nach wird auch nicht mehr wirklich viel passieren mit der Maus, vielmehr ist sie vom Aussterben bedroht: Der Berliner Informatik-Professor und Betreiber eines Computermuseums Rüdiger Oßwald prophezeit ihr wegen “Touchscreens und Multifunktionsbildschirmen” ein baldiges Ende.
Visionär statt Millionär: Douglas Engelbart wurde nie reich
“Ich habe in den Sechzigern gesagt: Irgendwann wird jeder Kopfarbeiter vor einem computerunterstützten Bildschirm sitzen. Und alle haben mich ausgelacht” sagte der Maus-Erfinder schon 1998 in einem Interview der “Zeit”. Engelbart war Visionär und Forscher, aber kein Geschäftsmann. Ihm ging es stets darum, Lösungen zu finden, um die immer komplexeren Probleme der Menschen mit Hilfe von Computern zu lösen. Trotz des heutigen Erfolgs der Maus wurde der Elektroingenieur mit seiner Erfindung nie reich. Das Patent lief aus, noch bevor der PC-Nager den Platz neben der Tastatur fest einnahm. Längst sind viele seiner Patente Allgemeingut, so auch die Maus. Und hätte er nicht so viele Auszeichnungen bekommen, so würde es bei ihm – nach eigenen Angaben – sogar finanziell knapp werden. “Das Wichtigste, was mir die Erfindung der Maus eingebracht hat, ist, dass die Firma Logitech, die Mäuse produziert, mir umsonst ein Büro stellt. Und mich den Photokopierer benutzen lässt. Das ist für meine Arbeit sehr wichtig”, beteuert er fast schon zu genügsam. Den Namen Douglas Engelbart verbindet niemand mit der Computergeschichte, obwohl er eines der wichtigsten Computerartikel erfunden hat.