Wer erfand die E-Gitarre

E-Gitarre

Die Erfinder der E-Gitarre. Die Erfindung des elektrischen Saiteninstruments ist unabdingbar mit den Namen mehrerer erfinderischer Gitarrenbauer und Techniker verknüpft. Verschiedene Entwicklungsschritte ebneten den Weg zur heutigen E-Gitarre.

Zuerst ist dabei Christian Frederick Martin zu nennen. Er baute in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen Korpus, der es erlaubte, eine Akustik-Gitarre mit Metallsaiten zu beziehen. Das Ergebnis waren Gitarren mit einem neuen, lauteren Klang. Dieser wurde in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg nochmals verstärkt. Die Dopyera Brüder stanzten nach dem Vorbild eines Grammophons einen flachen Trichter aus dünnem Blech. Dieser wurde dann in einen Gitarrenkorpus eingesetzt und das heute noch als Resonator-Gitarre bekannte Musikinstrument war erfunden.

Von Metallsaiten zum elektromagnetischen Tonabnehmer

Ähnliche Ideen hatte auch George Beauchamp, der nach der Vermarktung der Trichter-Gitarren durch die Doyera Brüder unter anderem unter dem Namen „Nationals“ alternative Möglichkeiten zur Verstärkung suchte. Schon seit 1925 bastelte er mit Spulen und Magneten. Aus einem auseinander gebauten Tonabnehmers eines Plattenspielers, der an einer massiven Gitarre befestigt wurde, hatte Georg Beauchamp so den ersten elektromagnetischen Tonabnehmer entworfen. Zusammen mit dem Schweizer Adolph Rickenbacher, der auch schon für die Dopyeras Metallanfertigungen durchgeführte, brachte Beauchamp so 1932 die Lap-Steel-Gitarre auf den Markt. 1935 begann auch die von Orvell Gibson gegründete Firma Gitarren nach Beauchamps Vorbild zu bauen.

Leo Fender und Lester „Les Paul“ William Polsfuss

Hier kommen dann auch der 1909 in Kalifornien geborene Leo Fender und der sechs Jahre jüngere Lester William Pollsfuss mit ins Spiel.

Leo Fender war schon im Jugendalter technikbegeistert und hatte 1938 in Fullerton ein Radiogeschäft eröffnet. Zusammen mit Doc Kaufmann gründete er 1945 die Firma K&F, die Hawaii-Gitarren und Verstärker herstellte und reparierte. Als Kaufmann nach nur einem Jahr das junge Unternehmen wieder verließ, wurde es in „Fender Electrical Instrument Co.“ umbenannt und stellte vor allem Gitarrenverstärker her.

Lester „Les Paul“ William Polsfuss erblickte 1915 in der Kleinstadt Waukesha im US-Bundesstaat Wisconsin das Licht der Welt. Auch er entdeckte früh seine Liebe zur Musik und spielte im Kindesalter neben der Mundharmonika auch schon das Banjo und schließlich auch die Gitarre. Ebenso technikbegeistert, bastelte sich der jugendliche Lester William Polsfuss seinen eigenen Verstärker. 1936 nahm er als Rhubarb Red seine erste Schallplatte auf.

Zwei Erfinder mit unterschiedlichen Motiven

Von unterschiedlichen Motiven angetrieben, arbeiteten Les Paul und Leo Fender für die selbe Sache. Lester Polsfuss ärgerte sich vor allem über die Rückkopplung, die die Gitarren durch ihren hohlen Korpus erzeugten. Aus einer seiner Epiphone Gitarren entwarf er dann „den Klotz“ (The Log), wie die Techniker von Epiphone seinen Prototypen nannten. Dieser besaß keinen hohlen Korpus mehr und wurde zum Vorläufer der jedoch erst 1952 durch Gibson in Serie produzierten „Gibson Les Paul“ Gitarren.

Leo Fender ärgerte sich, dass man die geleimten Gitarrenteile nur schwer reparieren und ersetzen konnte. Er entwarf daraufhin die Broadcaster, die später in Telecaster umbenannt wurde. Das Besondere an dieser Gitarre war der geschraubte Hals. Dadurch, dass Fender selbst über eine Vertriebsstätte verfügte, konnte er sein erstes Modell schon 1950 auf den Markt bringen. Nur vier Jahre danach folgte das zweite Modell. Die auch heute noch sehr populäre Stratocaster.

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