Konzertgitarre, Westerngitarre, E-Gitarre. Die Gitarre bietet mehr als eine nette Zerstreuung am Lagerfeuer. Auch sie blickt auf eine lange, wenn auch unscheinbare Konzerttradition zurück. Wer hat die gitarre erfunden.
Die Gitarre gehört zur Band und zum Lagerfeuer, wie der Knoblauch zum Tsaziki. Jeder kennt sie, wer wollte nicht wie Bob Dylan oder Marc Knopfler spielen. Wer am Lagerfeuer ein paar Akkorde auf den Saiten schlagen kann, ist der Held. Das Spielen der „Luftgitarre“avanciert zur Wettbewerbsdisziplin. Kein anderes Instrument löst so wenig Berührungsängste aus. Doch sie hat mehr zu bieten: Die Gitarre blickt auf eine lange, wenn auch unscheinbare Konzerttradition zurück.
Die Entwicklung der Gitarre: Wie alles begann
Ob die Gitarre wirklich in Babylonien geboren wurde, gilt als umstritten. In der Literatur wird auf kontroverse Weise immer wieder auf das Relief von Höyük verwiesen, das irgendwann zwischen 1400 und 1300 vor Christus entstanden war, auf dem ein Saiteninstrument zu erkennen sein soll, das gerne als Vorläufer der Gitarre gesehen wird. Peter Päffgen („Die Gitarre“) ist der Meinung, reine Bilddokumente könnten nicht als Vorgänger alleine für die Gitarre in Anspruch genommen werden.
Ganz sicher eine Gitarre
Als sicher gilt ihr erstes Erscheinen als Gitarre im Spanien des 13. Jahrhunderts. Zunächst viersaitig, entwickelte sie sich im Laufe der Zeit zur sechssaitigen Konzertgitarre, wie wir sie heute kennen.
Der Weg zu den sechs Saiten
Julian Bream zeigt zu Beginn seiner Dokumentation „The Guitar in Spain“ ein vierchöriges, also doppelsaitiges Instrument aus dem 16. Jahrhundert, aus dem sich die Vihuela – bei Hofe gespielt – und die Barockgitarre entwickelte.
Irgendwann in dieser Zeit gesellte sich dann ein fünfter Chor dazu, weshalb auch die Bauweise etwas verändert werden musste. In der Mitte des 18. Jahrhunderts gelang es den Gitarrenbauern, die Darmsaiten mit einem dichteren Material zu umwickeln, wodurch die schwingende Masse größer war, ohne dicker zu werden. Der sechste Chor fand seinen Platz. Da die umwickelten Saiten obertonreicher waren – mehr Töne klingen mit – konnte auf die Chöre verzichtet werden, die Konzertgitarre, wie wir sie heute kennen, war geboren.
Die Konzert-Gitarre, wie wir sie heute kennen
Die Bauweise der heutigen Konzertgitarre ist immer noch auf den spanischen Gitarrenbauer Antonio Torres im 19. Jahrhundert zurückzuführen. Er baute größere Instrumente, die damit lauter wurden und weiter tragend, so konnten sie in größeren Konzertsälen gespielt werden.
Das war die große Zeit der Gitarre in den Konzertsälen. Der Spanier Fernando Sor erspielte sich Anerkennung für seine Musik, doch das Instrument blieb bei den Kritikern unbeliebt. Auch seine Duozeit mit Dionisio Aguado in Paris brachte viel Zustimmung. Seine Kompositionen für Gitarre stellen auch heute noch einen wichtigen Bestandteil des Gitarrenprogramms dar. Der Italiener Mauro Guilliani machte sich schon als junger Mann in Wien einen Namen als Gitarrist und Gitarrenlehrer.
-Das war die große Zeit der Gitarre in den Konzertsälen. Der Spanier Fernando Sor erspielte sich Anerkennung für seine Musik, doch das Instrument blieb bei den Kritikern unbeliebt. Auch seine Duozeit mit Dionisio Aguado in Paris brachte viel Zustimmung. Seine Kompositionen für Gitarre stellen auch heute noch einen wichtigen Bestandteil des Gitarrenprogramms dar. Der Italiener Mauro Guilliano machte sich schon als junger Mann in Wien einen Namen als Gitarrist und Gitarrenlehrer.
Das war die große Zeit der Gitarre in den Konzertsälen. Der Spanier Fernando Sor erspielte sich Anerkennung für seine Musik, doch das Instrument blieb bei den Kritikern unbeliebt. Auch seine Duozeit mit Dionisio Aguado in Paris brachte viel Zustimmung. Seine Kompositionen für Gitarre stellen auch heute noch einen wichtigen Bestandteil des Gitarrenprogramms dar. Der Italiener Mauro Guilliano machte sich schon als junger Mann in Wien einen Namen als Gitarrist und Gitarrenlehrer.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlor die Gitarre dort allerdings an Bedeutung, gewann dann durch die Wandervogel-Bewegung an Popularität – das Lagerfeuer wurde ihr neues Zuhaus
Dort verschwand sie zwar nicht mehr, doch tauchte mit dem Spanier André Segovia ein selbst ernannter „Apostel der Gitarre“ auf. Er stellte sich vier große Aufgaben: Die Gitarre „vom Flamenco, den Frauen und dem Wein befreien, für ein Repertoire sorgen“, in dem er Komponisten drängte, „für die Gitarre zu schreiben, die Vorzüge der Gitarre in dieser schauderhaften Zeit zu beweisen und zu demonstrieren“, und er wollte Einfluss nehmen auf die Konservatorien, die Hochschulen und Universitäten. Er war schon sehr von sich überzeugt, doch kam es tatsächlich zu einem erneuten Aufstieg.
Die Western- und die E-Gitarre
Torres Zeitgenosse, der aus Sachsen stammende Martin wanderte 1830 nach Pennsylvania aus, wo er die „C.F. Martin Company“ gründete. Anders als Torres widmete er sich der Entwicklung der Stahlsaiten-Gitarre – die Westerngitarre war geboren. Damit war nun auch der Grundstein für neue Musikstile gelegt. In den 1920er Jahren gelang die elektronische Verstärkung – mit der E-Gitarre kam ein weiterer Zweig hinzu.
So ist die Gitarre aus keiner Musikrichtung mehr wegzudenken, kaum ein anderes Instrument bietet diese Vielseitigkeit.
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