Wer erfand die Sommerzeit

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Die Einführung der Sommerzeit. Ende März beginnt in Deutschland wieder die Sommerzeit. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Am letzten Sonntag im März werden alle Uhren in Deutschkand um eine Stunde vorgestellt – auf die Sommerzeit. Dieser Tag hat damit statt 24 nur 23 Stunden. Zum Ausgleich wird am letzten Sonntag im Oktober die fehlende Stunde wieder angehängt. Damit die Uhren wieder stimmen.

Warum soll man die lange Helligkeit der Tage im Sommer nicht besser ausnutzen? „Früher aufstehen und früher ins Bett“ lautete nämlich schon der Ratschlag von Benjamin Franklin für den Sommer des Jahres 1783. Allerdings erntete er damit nur Gelächter. Genauso erging es 120 Jahre später dem Londoner Bauunternehmer William Willett, als er in England die Sommerzeit einführen wollte. Trotz Lobbyarbeit konnte er die britische Regierung nicht für seine Idee begeistern. Einige Jahre später – im 1. Weltkrieg – entdeckten die Regierungen auf einmal doch die Vorteile der Sommerzeit. Ab 1916 galt sie in Deutschland und England.

Durch die Einführung der Sommerzeit sollte Strom gespart werden

Zwischen dem 11. Mai und 29. Juni 1947 gab es sogar eine doppelte Sommerzeit. Die Uhr wurde also nicht nur um eine, sondern gleich um zwei Stunden vorgestellt. Diese Regelung endete im Jahr 1949. Von 1950 bis 1979 gab es in Deutschland keine Sommerzeit. Ein Hauptargument für die Einführung ist die mögliche Einsparung an Energie in Form von Strom und Öl. Wenn die Lampen abends nicht solange brennen, weil der Tag früher anfängt und früher endet, kann einiges an Strom gespart werden.

Laut Expertenaussagen konnte das ursprünglich verfolgte Ziel der Energieeinsparung in Deutschland jedoch nicht erreicht werden, da in den kälteren Monaten März, April und Oktober durch das verschobene Aufstehen die Heizperiode verlängert wird und die Umstellung sehr viel Aufwand erfordert. Der zweite Grund für die Einführung der Sommerzeit liegt in einer einheitlichen Zeit für ganz Mitteleuropa. Genauso wie die normale Zeit – die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) – soll die Sommerzeit in möglichst allen Ländern zumindest in Europa gelten.

1994 wurden die unterschiedlichen Regelungen vereinheitlicht

Die meisten Nachbarländer hatten schon Mitte der 1970er Jahre die Sommerzeit eingeführt. Deshalb mussten Reisende jedes Mal an der Grenze ihre Uhren umstellen. Wenn beispielsweise jemand aus Kehl am Rhein seine Tante aus Straßburg treffen wollte, konnte es vorkommen, dass sie sich um eine Stunde verfehlten, da ihre Uhren verschieden gingen. Die größten Schwierigkeiten ergaben sich aber in den Fahrplänen der Züge und Schiffe. Schon mancher Urlauber hatte deshalb im Ausland seinen Anschluss verpasst oder musste eine Stunde länger warten. Nach Einführung der Sommerzeit kam das nur noch sehr selten vor.

In den meisten Ländern der Europäischen Gemeinschaft wurde die Wiedereinführung der Zeitumstellung von der Normal- auf die Sommerzeit im Jahr 1975 beschlossen und 1977 umgesetzt. Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Regelungen vereinheitlicht. Seitdem gilt sie in allen EU-Mitgliedsstaaten und deren Landesteilen, die in der Nähe von Europa liegen, nicht jedoch für jene, die nicht auf dem Gebiet des Kontinents selbst liegen (Kanaren, Azoren).

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