Die Geschichte der Firma Adam Opel bis 1929. Aus kleinen Anfängen entstand eine führende Autofirma. Aus kleinen Anfängen entstand ein großes Unternehmen. Nahmaschinen, Fahrräder, Motorräder und schließlich Automobile wurden gefertigt.
Aus einer kleinen Werkstatt entwickelte sich eine große Nähmaschinenfabrik. Sie entwickelte sich weiter über die Fertigung von Fahrrädern und Motorrädern hin zur Automobilfabrik.
Die Entstehung der Firma Opel
Adam Opel war ältester Sohn eines Schlossermeisters, Er lernte im väterlichen Betrieb in Rüsselsheim.1857 ging er auf die Gesellenwanderschaft. Zunächst arbeitete er in einer Tresorfabrik, dann gemeinsam mit seinem Bruder Georg Opel in Nähmaschinenfabriken. Im Herbst 1862 kehrte Adam Opel nach Rüsselsheim zurück. In der Werkstatt des Vaters begann er mit dem Bau der ersten Opel-Nähmaschine.
Im Frühjahr 1863 machte Adam Opel sich selbstständig. Ein ehemaliger Kuhstall war das Firmendomizil. Sein Bruder Georg lieferte aus Paris die notwendigen Spezialstähle, Greifer und Nadeln für die Nähmaschinenproduktion. Außerdem entstanden Weinverkorkmaschinen in seiner Werkstatt. 1868 heiratete Adam Opel die Fabrikantentochter Sophie Marie Scheller. So wurde es ihm möglich die „Näh Maschinen-Fabrik von Adam Opel“ zu gründen und sich an der „Gießerei Lallement & Cie“ zu beteiligen.
Bis 1880 wurden insgesamt 20.000 Nähmaschinen verschiedener System hergestellt. 1882 erfolgte die Umstellung auf das Singer-System. Um 1900 wurde deutlich, dass Nähmaschinen nicht das Geschäft der Zukunft sind. Es gab eine immense Überproduktion. Nach einem großen Brand im Nähmaschinenwerk stellte Opel die Nähmaschinenproduktion 1911 ein. Zwischen 1863 und 1911 hatte Opel insgesamt ungefähr 1.000.000 Nähmaschinen hergestellt.
Die Fahrradproduktion
Adam Opels Söhne begeisterten den Vater für das Fahrrad. 1886 begann bei Opel die Herstellung von Fahrrädern.
Die fünf Opel-Brüder wurden erfolgreiche Radrennfahrer. Das tat der Popularität der Opel-Fahrräder sehr gut. Opel war in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts der größte Fahrradhersteller der Welt.
Im Jahr 1928 übernahm Opel die Aktienmehrheit an den Diamant Fahrradwerken in Chemnitz.1936 wurde die Fahrradproduktion aufgegeben. Sie wurde an den Neckarsulmer Zweiradhersteller NSU verkauft.
Beginn der Automobilproduktion
1895 starb Adam Opel, der eine Produktion von Automobilen nicht wollte. Aber schon 1898 begannen seine Söhne mit dem Automobilbau. Dazu kauften sie die Firma des Automobilpioniers Friedrich Lutzmann und bauten den „Opel-Patentmotorwagen System Lutzmann“.
1902 schloss Opel ein Kooperationsabkommen mit dem französischen Automobilbauer Darracq. Die Voiturette-Fahrzeuge wurden unter dem Signum Opel-Darracq verkauft. Diese Kooperation wurde 1907 beendet.
1902 gab es die erste Opel-Eigenkonstruktion, den 10/12PS, ausgerüstet mit einem Zwei-Zylindermotor mit 1,9 l Hubraum. 1904 brachte Opel den ersten Vier-Zylinder, einen Opel-Darracq 30/32PS, auf den Markt. Besonders beliebt war zu jener Zeit der „Doktorwagen“ (4/8 PS). Das war ein zweisitziges Cabriolet, das Ärzte gern für Hausbesuche nutzten. Der erste Sechs-Zylinder kam 1916 mit dem 18/50 PS.
1924 wurden im Opelwerk in Rüsselsheim Fließbänder eingeführt. Das Erfolgsmodell Opel Laubfrosch konnte in Großserie günstig gebaut werden. Opel wurde der größte deutsche Automobilhersteller.
Die Motorradproduktion
Mit dem Automobil wurde bei Opel auch die Produktion motorisierter Zweiräder aufgenommen. Das erste Opel-Motorrad hatte 2 PS und wurde ab 1901 gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg ruhte die Produktion einige Jahre.
Mitte der 1920er verlagerte Opel die Motorradproduktion nach Sachsen. Opel erwarb eine Lizenz für den so genannten „Neander-Rahmen“. Das auf diesem Pressstahlrahmen basierende Motorrad Opel Motoclub 500 ging in Serie. Sie wurde bis 1930 gefertigt. Damit endete auch die Motorradproduktion bei Opel.
Die Nutzfahrzeugproduktion
1910 wurden die ersten leichten LKW von Opel ausgeliefert. Zuerst mit 1,5 t und ab 1911 auch mit 3,5 t Nutzlast. Sehr erfolgreich wurde der Heeres-LKW mit 30 PS. Dieser LKW-Typ wurde auch als Omnibus gefertigt. Während des ersten Weltkriegs wurde ein LKW mit 4,5 t Nutzlast gebaut.
Im Werk Rüsselsheim musste der Nutzfahrzeugbau nach dem Ende des Ersten Weltkriegs weitgehend eingestellt werden. Nur wenige LKW wurden noch gefertigt. Im Inflationsjahr 1923 wurde die LKW-Produktion total eingestellt.
Erst 1927 baute Opel wieder kleine LKW, sogenannte Schnelllastwagen mit bis zu 2,5 t Nutzlast. Die hatten nun schon Luftreifen und eine Vierradbremse. Nach 1931 entstand der Opel Blitz. Für ihn wurde aus militärstrategischen Gründen in Brandenburg/Havel ein neues Werk gebaut.
Dann verkaufte die Familie in wirtschaftlich schweren Zeiten die Firma an den amerikanischen Autokonzern General Motors. Dieser Abschnitt der Firmengeschichte wird gesondert behandelt.