Post-It-Haftnotizen: eine zufällig begonnene Erfolgsgeschichte. Die Geschichte der bunten Klebezettel basiert auf Zufall, Erfindergeist und erfolgreicher Vermarktung. Die Marke Post-It wurde sogar zum Gattungsbegriff.
Kleine, bunte Klebezettel sind aus unserem Büroalltag nicht mehr wegzudenken. Die geniale Erfindung feiert im Jahr 2010 den 30. Geburtstag ihrer Markteinführung. Doch beinahe hätte es die Erfolgsgeschichte von Post-It nicht gegeben. Denn die Existenz der beliebten Haftnotizen verdanken wir zwei Erfindern, zwei Managern und einem Zufall.
Das Original und sein Hersteller
Inhaber und Erfinder der Marke Post-It ist die amerikanische Firma 3M. Gegründet wurde sie 1902 im Bundesstaat Minnesota von fünf Unternehmern, welche Mineralien für die Produktion von Schleifpapier nutzen wollten. Aus diesem Umstand erklären sich auch der vollständige Firmenname und seine Abkürzung: Minnesota Mining and Manufacturing Company. Das Unternehmen ist seit jeher bekannt für innovative Erfindungen. 3M entwickelte unter anderem das Sandpapier, das Magnetband, Reflexionsfolien für Verkehrsschilder sowie den Overhead-Projektor. Heute bietet die Firma Produkte für zahlreiche Wirtschaftszweige wie Bürowaren, Verkehrstechnik, Automobilbau oder Medizintechnik an.
Die ersten Haftnotizen brachte 3M um 1980 auf den Markt. Trotz vieler Nachahmer hat sich Post-It seitdem zu einem unangefochtenen Gattungsbegriff gemausert.
Die Erfinder von Post-It
Als Erfinder der Klebenotiz gilt Arthur Fry (*1931). Doch dessen Arbeit basiert eigentlich auf den Ideen seines Kollegen Spencer Sylver. Jener hatte bereits 1970 einen Klebstoff entwickelt, mit dem Papiere je nach Bedarf zusammengefügt und wieder getrennt werden konnten. So genial diese Leistung auch war, es gab für sie scheinbar schlichtweg keine Anwendung. Erst Arthur Fry kam durch einen Zufall auf die zündende Idee:
Der Erfinder war Mitglied eines Kirchenchors und ärgerte sich immer wieder über das lästige Blättern nach den richtigen Liednummern sowie über ständig herausfallende Lesezeichen. In einer solchen Situation erinnerte er sich an den speziellen Klebstoff seines Kollegen. Arthur Fry tüftelte nun mehrere Monate lang, bis die „klebenden Lesezeichen“ seinen Wünschen entsprachen: Sicheres Anhaften und leichtes, rückstandfreies Abziehen. Als nächstes verwendete der Erfinder seine neue Idee nicht nur im Kirchengesangbuch, sondern auch als Markierungszeichen in einem Bericht. Spätestens an diesem Punkt lag der Verwendungszweck als klebriger Merkzettel deutlich auf der Hand.
Post-It: Erfolgsstory nach Anfangsschwierigkeiten
Doch zunächst schienen die Klebezettel, getauft auf den Markennamen Post-It, kein Erfolg zu werden. 1977 testete 3M sein neues Produkt in vier Regionen der USA und stellte fest, dass die bunten Blöcke von der Kundschaft regelrecht ignoriert wurden. Offenbar kannte niemand so richtig den Verwendungszweck. In dieser Situation machten sich zwei Manager von 3M auf den Weg und starteten an elf Standorten eine simple Vermarktungsstrategie: Sie präsentierten den Unternehmen vor Ort persönlich die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des Produkts. Die Mehrzahl der potenziellen Kunden ließ sich davon überzeugen. 1980 konnte so schließlich die offizielle Markteinführung von Post-It erfolgen. Bereits vier Jahre später waren die klebrig-bunten Merkzettel das bis dato erfolgreichste Produkt der Firma.