Die Rechenmaschine erlebte im 20. Jahrhundert eine rasante Entwicklung. Der Computer ist das Endprodukt jahrhundertelanger Entwicklung. Geschichte der Rechenmaschine – bekannter als Computer. Mit Computer wird das Gerät auf dem Schreibtisch bezeichnet, doch fragt man nach, was einen Computer ausmacht, bekommt man viele Definitionen. Im Prinzip ist nicht jedes Gerät, an dem man im Büro arbeitet ein Computer, es kann auch nur ein Client an einem Server sein.
Programmgesteuerter Rechenautomat
Eine einheitliche Definition für einen Computer ist die Bezeichnung als „programmgesteuerter Rechenautomat“. Geht man auf die Definition von Mohamed Ibn Musa al Chwarismi zurück, kann man auch den Begriff Algorithmenautomat verwenden.
Ein Rechenautomat ist jedes Gerät, mit dem sich Dinge berechnen lassen. Streng genommen ist also auch der Rechenschieber ein Rechenautomat. Dieser primitive Automat wird bereits seit Jahrtausenden verwendet. Der analoge Taschenrechner ist ebenfalls ein Rechenautomat.
Der Unterschied vom Rechenautomat zum Computer ist das Wort „programmgesteuert“, denn es sagt aus, dass der Rechenautomat nach zuvor festgelegten Regeln arbeitet. Diese Regeln können programmatisch geändert werden. Dadurch erreicht der Computer eine hohe Flexibilität und hebt sich vom Rechenautomat ab.
Entwicklungsprinzip des programmgesteuerten Rechenautomaten
Die Entwicklung des Computers verläuft zyklisch. Zuerst gibt es ein Problem, dass sich damit hervorragend lösen lässt. Dann verbessert man den Computer, weil man auf das Programm angewiesen ist und sich ein effizienteres Arbeiten wünscht. Durch die Verbesserung erhöht sich die Komplexität des programmgesteuerten Rechenautomaten und schwierigere Probleme werden lösbar. Hier beginnt schließlich der Zyklus von vorne, die Spirale der Komplexität ist in vollem Gange.
Wichtige Stationen in der Entwicklung
Der Beginn des Rechenautomaten liegt im indischen Stellenwertsystem und der Erfindung der Null. Beide Ideen hat Al Chwarismi im 9. Jahrhundert übernommen und so in der arabischen Welt bekannt gemacht. Von dort wanderte das Stellenwertsystem in das Abendland. Im 17. Jahrhundert folgte die Addiermaschine von Blaise Pascal und im 18. Jahrhundert erweiterte Gottfried Wilhelm Leibniz die Idee der Addiermaschine, es entstand eine Rechenmaschine für alle Grundrechenarten.
Ein Jahrhundert nach Leibniz entwickelte Charles Babbage erst die Differential Engine und dann die Analytical Engine, welche er damals nicht bauen konnte. Babbage beauftragte damals Ada Lovelace mit dem Entwickeln einer Programmiersprache für diese Maschine. Die Idee, den Rechenautomaten zu programmieren, ging jedoch wieder unter und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder entdeckt.
Im 20. Jahrhundert folgten die Entwicklungen dann Schlag auf Schlag, von den räumefüllenden Anlagen mit riesigen Röhren ging es über die Triode und den Mikroprozessor zum Personal Computer mit Windows 95 oder Mac OS 9. Im 21. Jahrhundert wird der Fernseher wieder zum Bildschirm, wie bereits 1977, und die Vernetzung mit dem Internet ist fest im Alltag verankert. Die Komplexität der programmgesteuerten Rechenautomaten ist nicht mehr zu verstehen, jeder Einzelne kann mit Mühe einen Teil davon begreifen, aber für mehr reicht es nicht. Beinahe täglich gibt es neue, komplexe Veränderungen.