Die Geschichte des Tie-Break im Tennis. Die Einführung des Tie-Break hat den Tennisport revolutioniert. Der US-Amerikaner Jimmy van Alen erfand die neue Zählweise im Tennis.
Der Tie-Break im Tennis ist heute kaum noch wegzudenken, denn er hat den Tennissport grundlegend verändert. Trotzdem gibt es das Entscheidungsspiel im Tennis noch nicht allzu lange. Mit der Einführung des Tie-Break wurden die Tennisspiele kürzer und meistens auch attraktiver für die Zuschauer.
Der US-Amerikaner Jimmy van Alen erfindet den Tie-Break
Schon Jahre vor der Einführung des Tie-Break versuchte der spätere Erfinder Jimmy van Alen mit der Einführung einer neuen Zählweise den Tennissport schneller und attraktiver zu machen. Bei einigen Turnieren wurde nach dem sogenannten „Van Alen Streamlined Scoring System“ gespielt, bei dem genauso wie beim Tischtennis über drei Gewinnsätze mit 21 Punkten gespielt wurde. Der Versuch kam jedoch beim Publikum nicht an, so dass man zur traditionellen Zählweise im Tennis zurückkehrte. Der US-Amerikaner Jimmy van Alen gab aber nicht auf in seinem Versuch, das Tennisspiel zu verkürzen und erfand 1965 den Tie-Break. Nachdem er getestet wurde, führte der Welttennisverband ITF den Tie-Break ein. Bei den US Open 1970 wurde zum ersten Mal offiziell mit den neuen Regeln gespielt. Beim Stande von 8:8 wurde der Tie-Break ausgespielt, der damals aus neun Punkten bestand. Der erste Spieler, der fünf Punkte erzielte, gewann den Tie-Break. Einen Zwei-Punkte-Vorsprung, wie es heute im Tie-Break üblich ist, waren zu dem Zeitpunkt nicht nötig.
Der Tie-Break wird bei allen Turnieren eingeführt
Von dort an war der Tie-Break im Tennis nicht mehr wegzudenken. Bei allen Turnieren wurde mit dem Tie-Break gespielt. Nur im Davis Cup beließ man es vorerst bei der traditionellen Zählweise. 1979 wurde der Tie-Break umgestellt. Anstatt bei 8:8 wurde nun bei 6:6 der Tie-Break gespielt. Die Zählweise im Tie-Break selbst wurde über die Jahre auch verändert. Sieger des Tie-Breaks war nun der erste Spieler, der zuerst sieben Punkte gewinnen konnte und dabei zwei Punkte Vorsprung hatte. Allerdings wird bei den Grand Slam Turnieren, abgesehen von den US Open, der Tie-Break im entscheidenden fünften Satz nicht gespielt. Im Davis Cup wurde der Tie-Break erst einige Jahre später im Jahr 1989 eingeführt.
Der Tie-Break revolutioniert den Tennissport
Der Tie-Break hat im Verlaufe der Jahre den Tennissport revolutioniert und dafür gesorgt, dass die Matches kürzer und teilweise auch attraktiver wurden. Viele Kritiker führten jedoch an, dass die Einführung des Tie-Breaks die besseren Aufschläger bevorzuge, welche im Tie-Break-Spiel zumeist die Oberhand haben. Trotzdem hat der Tie-Break den Unterhaltungswert des Tennis für die Zuschauer gesteigert. Seit Einführung des Tie-Breaks wurden einige spektakuläre und nicht endend wollende Tie-Breaks gespielt. Der längste Tie-Break in der Geschichte wurde in einer Doppelpartie mit dem Endergebnis 26:24 gespielt. Im Einzel gab es fünfmal den Endstand von 20:18 im Tie-Break, darunter beim Match zwischen Roger Federer und Marat Safin bei den ATP-Weltmeisterschaften. Beim Wimbledon-Halbfinale 1991 zwischen Michael Stich und Stefan Edberg schaffte es Michael Stich aufgrund der Einführung des Tie-Break, Stefan Edberg ohne ein einziges Break mit 4:6 7:6 7:6 7:6 zu besiegen. Kurioserweise verstarb an diesem Tag der Erfinder des Tie-Break Jimmy van Alen. Stefan Edberg meinte darauf: „Wenn Jimmy van Alen nicht gelebt hätte, würden Michael Stich und ich wohl noch dort draußen sein und spielen.“