Paus Nipkow gilt als einer der Pioniere des Fernsehens. Die von ihm entwickelte Nipkow-Scheibe war ein Schritt bei der Entwicklung der Fernsehtechnik. Paul Nipkow erfand als Student in Berlin die nach ihm benannte Nipkow-Scheibe. Sie war ein Zwischenschritt bei der Entwicklung der Fernsehtechnik.
Die Lebensstationen des Paul Nipkow
Paul Julius Gottlieb Nipkow kam am 22. August 1860 in Lauenburg in Pommern, heute polnisch Lebork, zur Welt. Sein Vater war der Bäckermeister und Stadtverordnetenvorsteher Friedrich Wilhelm Nipkow. Er besuchte das Progymnasium in Lauenburg und ab 1880 das Königliche Gymnasium in Neustadt in Westpreußen.
Schon als Schüler beschäftigte er sich mit der Telefonie und dachte über die Möglichkeiten zur Übertragung bewegter Bilder nach. Nach dem Abitur ging er 1882 nach Berlin und studierte Mathematik und Naturwissenschaften an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Daneben hörte er an der Technischen Hochschule Charlottenburg Optik bei Hermann von Helmholtz und Elektrophysik bei Adolf Slaby. Weihnachten 1883 will er seine Scheibe zum Abtasten von Bildern erfunden haben.
Paul Nipkow – Pionier des Fernsehens
Im Sommer 1885 brach Paul Nipkow sein Studium ab und ging als „Einjährig-Freiwilliger“ zum Eisenbahnregiment in Schöneberg. Am 12. Dezember 1885 heiratete er Sophia Colonius. Nach der Ableistung des Militärdienstes begann er bei der Firma „Zimmermann & Buchloh – Eisenbahnsignalbauanstalt“ in Borsigwalde bei Berlin 1886 als Konstruktionsingenieur. Dort entstanden unter seiner Federführung u. a. der mechanischen Blockapparat und die Kompensationsrolle für Eisenbahnsignale.
Nach dem Ersten Weltkrieg begannen viele Forscher mit Arbeiten zur elektrischen Übertragung von Bildern. Bei diesen ersten Fernsehübertragungen war die optisch-mechanische Bildabtastung, meist mit der Nipkow-Scheibe, üblich. Auch Paul Nipkow beschäftigte sich nun wieder mit dem Fernsehen.
Zu seinem 75. Geburtstag wurde Paul Nipkow die Ehrendoktorwürde der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main verliehen. Seine Geburtsstadt Lauenburg in Pommern machte ihn 1937 zum Ehrenbürger. Paul Nipkow starb am 24. August 1940 in Berlin. Ihm wurde ein Staatsbegräbnis zuteil. Beigesetzt wurde er auf dem städtischen Friedhof Pankow III.
Die Nipkow – Scheibe
Während seiner Studienzeit erfand er die nach ihm benannte Scheibe. Er selbst datiert diese Erfindung auf den Heiligen Abend 1883. Er saß allein in seinem möblierten Zimmer vor seiner Petroleumlampe und kam auf die Idee, mit einer spiralförmig mit Löchern versehenen Scheibe ein Bild in Punkte und Zeilen zu zerlegen. Neu war dabei die spiralförmige Anordnung der Löcher auf der Scheibe. Die Zerlegung von Bildern in Punkte hatte Alexander Bain schon wesentlich früher realisiert und wurde in der Telegraphie schon angewandt.
Für diese Scheibe beantragte seine spätere Gattin beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin ein Reichspatent für ein „Elektrisches Teleskop zur elektrischen Wiedergabe leuchtender Objekte“. Das wurde am 15. Januar 1885 rückwirkend zum 6. Januar 1884 erteilt. Praktische Anwendung fand seine Scheibe zunächst nicht. Das Patent erlosch nach 15 Jahren.
Nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigten sich immer mehr Forscher mit dem Gedanken des Fernsehens. Dabei war die optisch-mechanische Bildabtastung üblich. Meist wurde die Nipkow-Scheibe eingesetzt. So beschäftigte sich auch Paul Nipkow wieder auf diesem Feld. Er erhielt ein weiteres Patent für eine „Einrichtung zur Erzielung des Synchronismus bei Apparaten zur elektrischen Bilderzeugung“ durch den Anschluss der Sender und Empfänger an dasselbe Wechselstromnetz.
Ab 1932/33 setzte sich dann allerdings die von Manfred von Ardenne entwickelte elektronische Bildabtastung mit ihrer deutlich besseren Qualität durch. Die Nipkow-Scheibe blieb eine Episode auf dem Entwicklungsweg des Fernsehens.
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