Douglas wird 100. Vor 100 Jahren haben zwei Damen die Parfümerie Douglas in Hamburg ins Leben gerufen. Der Schottische Auswanderer und Pionier John Sharp Dougals kam Anfang des 19. Jahrhunderts nach Deutschland. Er war ganz fest davon überzeugt, dass er nur in Deutschland sein Glück machen könnte. Am Kleinen Schäferkamp 50 gründete er seine Seifenfabrik. Mit seinen qualitativ hochwertigen Seifen erlangte er schnell Weltruhm.
Von der Seifenfabrik zur Parfümerie
Kurz vor Beginn der Weltausstellung in Brüssel begaben sich zwei junge und dynamische Schwestern, Maria und Anna Carstens zum Kleinen Schäferkamp in Hamburg, um ihre Idee der Besitzerin der Douglas Seifenwerke Berta Kolbe anzutragen. Berta Kolbe hatte erst ein Jahr zuvor die Fabrik übernommen. Da in Vorbereitung auf die Weltausstellung im April rege Geschäftigkeit in der Fabrik herrschte, war Frau Kolbe nicht in Stimmung, um die beiden Schwestern zu empfangen. Dennoch nahm sie sich, wenn auch nur widerwillig, Zeit. Nachdem sie den beiden zugehört hatte, war sie sich sicher, dass es sich gelohnt hatte, sich in dieser stressigen Zeit des Anliegens der beiden anzunehmen.
Der Plan Douglas Parfümerie
Anna und Maria Carstens wollten in Hamburgs bester Lage die erste Parfümerie unter dem bereits renommierten Namen Douglas eröffnen. Als Gegenleistung für die Nutzung des Namens verpflichteten sich die Schwestern alle für sie notwendigen Waren, die die Dougals Seifenfabrik liefern konnte, auch von ihr zu ordern. Im Gegenzug durften sie bereits am 24. Mai 1910 ihre erste Parfümerie unter dem Namen “Parfümerie Douglas” eröffnen.
Ein erfolgversprechendes Konzept für beide Geschäftsparteien
Dieser Plan sollte für die drei jungen Unternehmerinnen gegenseitige Sicherheit bieten. Für die Seifenfabrik Douglas bedeutete die Nutzung des Namens eine ständige Werbung und wie im Vertrag festgelegt einen festen Absatz der Produkte. Den Damen der Parfümerie garantierte die Verwendung des Namens einen exklusiven Kundenstamm. Außerdem konnten die Schwestern sicher sein, dass sie mit ihrem außergewöhnlichen Sortiment auch das notwendige Klientel ansprechen würden. Das war für sie besonders wichtig, da sich der Parfümeriemarkt erst entwickelte.
Düfte und Schönheit erobern den Globus
Das Jahr 1910 war nicht nur in Hamburg ein bedeutsames Jahr im Dienste der Schönheit. Im gleichen Jahr hielt die Schönheit auch Einzug in New York, Paris und Melbourne. In New York war es Elisabeth Arden, die ihren ersten Beautysalon eröffnete. In Paris hatte im selben Jahr Coco Chanel die Idee, eine Boutique zu eröffnen. Helena Rubinstein feierte in Australien den Erfolg mit ihren selbst hergestellten Cremes. All diese starken Frauen ebneten den heute so selbstverständlichen Weg der Schönheit mit ihren Ideen und ihrem Mut. Bis heute sind uns Parfüms mit dem Namen Chanel N°5 bekannt. Cocos erstes Parfüm ist heute noch genauso beleibt wie erst kurz nach seinem Erscheinen. Aber auch die Modedesigner griffen die Revolution in der weiblichen Schönheit und in der Befreiung von Zwängen auf.
Douglas auf Erfolgskurs
Bereits drei Jahre nach der Eröffnung konnten die Schwestern Carstens ein Lehrmädchen einstellen. Ihr Name war Eugenie Schalt, die dem aufstrebenden Unternehmen in den nächsten 50 Jahren treu blieb und sich zur unersetzlichen Fachkraft entwickelte. Obwohl sie anfängliche Probleme mit den dargebotenen Luxusartikeln hatte, gelang es ihr recht schnell, sich in dem Unternehmen einzuarbeiten. Auch der Umgang mit den außergewöhnlichen Kunden war für sie in kurzer Zeit kein Problem mehr.
Nach dem Krieg ging die Erfolgsgeschichte Schönheit weiter. Neue Produkte gelangten auf den Markt. Der Lippenstift von Guerlain wurde eingeführt. Max Factor brachte das Make-up auf den Markt. Immer mehr Produkte strömten auf den Markt und immer mehr wurde von betuchten Damen für ihre Schönheit getan. Das garantierte natürlich auch den Inhaberinnen der Parfümerie Douglas gute Absatzzahlen. Und sie durften stolz darauf verweisen, dass auch solche Damen wie die Großherzogin von Mecklenburg oder die Fürstin Bismarck zu ihren Kunden zählten, ebenso wie erfolgreiche Diven des Stummfilmes.
Den neuen Aufschwung des Geschäftes konnten die beiden Schwestern nicht lange genießen. Kurz nacheinander verstarben 1929 beide Schwestern und das Imperium fiel an ihre Patenkinder Hertha und Lucie Harder. Nachdem Erhard Hunger, einstiger Geschäftsführer, die Parfümerie übernommen hatte, erweiterte er das unaufhörlich wachsende Unternehmen auf sechs Filialen.
Seit 1989 heißt das Unternehmen “Douglas Holding AG”.
Modernes Gesicht von Douglas
Erfolgreich sein, bedeutet auch, sich immer auf die Erwartungen der Kunden einzustellen. Das hat Vorstandsvorsitzender Dr. Henning Kreke sehr gut verstanden und war maßgeblich an der Gestaltung des neuen Gesichts von Douglas beteiligt. Heute zählt Douglas weltweit 14.000 Mitarbeiterinnen in über 22 Ländern. Auf dem gesamten Globus offerieren 1220 Douglasgeschäfte ihren Kunden hochwertige Kosmetik.
Im 21. Jahrhundert hat sich die Marke Douglas mit einer eigenen Marke auf dem Markt etabliert. Die Schwestern Anna und Marie Carstens haben mit ihrer Idee den Grundstein für ein Lebensgefühl gelegt. Der Name Douglas ist eng mit dem Begriff Parfümerie und Kosmetik verbunden. Die nicht enden wollende Erfolgsstory bestätigt das Konzept, hochwertige, nicht immer ganz billige Kosmetik anzubieten. Die Kunden danken es Douglas mit ihrer Treue und einem sich ständig erweiternden Kundenstamm.