Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Mit seinen 24 Jahren gilt Mark Zuckerberg als wahrscheinlich jüngster Selfmade-Milliardär der Geschichte – dank Facebook.
Bei Mark Zuckerberg muss man unweigerlich sofort an einen anderen Computer-Tycoon denken: Bill Gates. Das gleich Milchgesicht, das gleiche jungenhaft-schlaksige Auftreten – und das gleich frühreife Genie: Schon in der Highschool hatte Zuckerberg Computerprogramme geschrieben. Darunter einen lernfähigen Musik-Player, was ihm Jobangebote von Microsoft und AOL einbrachte. Aber er entschied sich dafür, lieber erst einmal in Harvard zu studieren. Mit 19, in seinem zweiten Jahr an der Elite-Uni, entwickelte er dann Facebook, um seinen Kommilitonen eine Internet-Plattform zu geben, auf der sie Profile erstellen, Bilder hochladen und miteinander kommunizieren konnten. Und seine Idee hatte durchschlagenden Erfolg: Nur zwei Wochen, nachdem die Website Anfang Februar 2004 online ging, hatten sich mehr als zwei Drittel der Harvard-Studenten auf Facebook angemeldet.
Facebook wird ausgebaut
Zuckerberg heuerte daraufhin eine Handvoll Mitstreiter an und weitete das Angebot auf andere US-Universitäten aus, später konnten dann auch Schulkids und Mitarbeiter von Firmen und anderen Organisationen über Facebook online Netzwerke aus Freunden und Kollegen aufbauen und mit ihnen Kontakt halten. Im Sommer 2004 zog die Studentenbande nach Palo Alto, Kalifornien, um das Projekt voranzutreiben. Eigentlich wollten sie im Herbst wieder an die Uni zurückgehen, doch Zuckerberg entschied dann, sich ganz auf sein Baby zu konzentrieren und hat seitdem keine Vorlesung mehr besucht.
Das theoretische Vermögen des Mark Zuckerberg
Warum sollte er auch, es läuft ja nicht schlecht für ihn. Letztes Jahr zahlte Microsoft 240 Millionen Dollar für einen Anteil von 1,6 Prozent, was bedeutet, dass der Software-Riese den Wert von Facebook auf etwa 15 Milliarden Dollar schätzt, andere Schätzungen gehen von rund 5 Milliarden aus. Und Zuckerberg gehören 30 Prozent davon. Da das Unternehmen aber weder verkauft werden noch in nächster Zeit an die Börse gehen soll, ist sein Vermögen allerdings zum größten Teil ein rein theoretisches.
Das Finanzielle interessiert den Jungunternehmer sowieso nicht sonderlich, für ihn sind andere Ziele wichtig: „Ich will etwas wirklich Großes erreichen. Wir haben Facebook gegründet, weil wir fest daran glauben, dass unsere Kommunikationsplattform der Welt einen Dienst erweisen wird“, wie er in einem Interview mit dem Magazin Vanity Fair erzählte. So stört es ihn auch nicht, dass er bis vor kurzem in einem schlichten Appartement auf einer Matratze geschlafen hat, und auf teure Klamotten legt er ebenfalls keinen gesteigerten Wert. Er ist bekannt dafür, am liebsten Fleecepulli und Sandalen zu tragen, einmal kreuzte er sogar bei einem wichtigen Geschäftstermin barfuss in Badeschlappen auf.
Wachstum hat oberste Priorität
Etwa 250 bis 300 Millionen Dollar Werbeumsatz hat Facebook im Jahr 2008 gemacht – wirklich profitabel ist das noch nicht. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll ein funktionierendes Geschäftsmodell entwickelt werden. Bis dahin hat Wachstum oberste Priorität. Durch die Möglichkeit, von unabhängigen Dritten programmierte Anwendungen problemlos in Facebook einzubinden (mittlerweile ist daraus ein ganzer Wirtschaftszweig entstanden und gut 400.000 Menschen sind damit beschäftigt, Applikationen speziell für Facebook zu entwickeln) sowie die verstärkte lokale Ausrichtung durch immer neue nicht-englischsprachige Versionen, hat die Web-Plattform auf jeden Fall eine Menge Potential – und Mark Zuckerberg gute Karten, tatsächlich eines Tages ähnlich reich zu sein wie Bill Gates.